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Ironhammer Festival 2021Hier geht's zur Bildergalerie! |
Take off: 11.09.2021 - Review (23898 mal gelesen) |
Ironhammer 2021 - das zweite mal in Folge erfolgreich unter Corona-Bedingungen stattgefunden! "Hauptsache endlich wieder Livemusik!" dachten sich einige Mitglieder der Bleeding4Metal-Crew. Und obwohl über halb Deutschland verstreut unterhielt man sich eines Tages und das Hallo war groß. "Ich hab Tickets für's Ironhammer!" - "Ich komm auch!" - "Jau, bin auch mit Frau am Start.". Und so ungeplant wie unverhofft hatten wir ein kleines Mini-Crewtreffen unter 500 Gleichgesinnten. Dank Jan vom ACFM konnten wir dann auch noch Fotos machen, und wir wollen euch ein paar flotte Eindrücke des Festivals als kleine Fotostory nicht vorenthalten. Schaut gern in unsere Galerie für alle Bilder, die wir für euch von dort mitgebracht haben!
Bis wir uns wirklich vor Ort mal alle getroffen hatten, dauert es aber geschätzte fünf Bier und zwei Bands. Obwohl bei Tageslicht das Gelände übersichtlich war, gibt es so viele bekannte Gesichter aus diversen Foren, Vereinen, aus der lokalen Szene oder Leute, die man von früheren Konzerten kennt. Da muss man sich erst mal ausgiebig begrüßen.
SAVAGE BLOOD
Die Band aus Ex-ENOLA GAY und Ex-DORMITORY-Mitgliedern eröffnet den Reigen und spielt das Publikum bei hervorragendem Wetter warm. Der melodische Thrash ist recht straight und geht gut rein, ohne die Hörer zu überfordern. Show-Highlight ist definitiv Wecker am Bass, der irgendwann die Bühne verlässt und zwischen den abstandfördernden Bier-Stehtischen herumrennt und post, was das Zeug hält. Das Publikum ist so ausgehungert nach Live-Musik, dass SAVAGE BLOOD als Opener kein Problem haben, mit Songs wie 'Guardian Angel' oder 'Violent Attack' alle auf Betriebstemperatur zu bringen.
MOONTOWERS
Das Kowwelenzer Gebräu MOONTOWERS stehen in Folge auf der Bühne. Die Band aus DESASTER-, METAL INQUISITOR-, SECUTOR- und BLUESIDE-(Ex)Members leidet etwas unter dem sehr trockenen und flachen Sound. Gerade bei Dirks Stimme vermisst man den Hall, als der Gig mit dem atmosphärisch dichten 'Fear The White Hand' einsteigt. Kuschke war schon vor dem Gig gut gelaunt und freute sich auf mal "entspannte Gitarrenarbeit", wäre aber nicht Kuschke, wenn er auf seine Signature-Posen verzichten würde. Die Songs konzentrieren sich natürlich auf die 2020er Scheibe, wovon neben dem Opener vor allem 'Lake Of The Dead' mit seinen eigenwilligen Gesangslinien punkten kann und trotz der hellen Tageszeit gut funktioniert. Mit 'Leviathan' wird den Fans zum Abschluss auch noch ein neuer Titel geboten, und insgesamt erfreuten sich die Fans der Band an der Mischung aus schweren Doom-Brechern, Heavy Metal und einem sympathischen Kauzfaktor.
INDIAN NIGHTMARE
Bei INDIAN NIGHTMARE ist der Soundeindruck das genaue Gegenteil von den MOONTOWERS. Während diese auf CD eher arg dünn klingen, zeigt schon der Soundcheck eine präzise und glasklare Wucht. Die Multikulti-Punk/Thrash-Kapelle aus Berlin macht optisch auch was her und lässt nun für knapp 10 Songs richtig die Sau raus. Mit frisch antrainiertem Sänger entfesselt der Albtraum trotz der Tageszeit einen wilden Abriss und gönnt sich keine Sekunde Auszeit. Vor allem Barry geht an seiner Flying V komplett steil und im Publikum sieht man zwischen den ersten Biertischen die ersten zaghaften Mosh- und Pogoversuche, während eins unserer Crewmitglieder in Bierlaune im Praxisversuch testet, ob man durch die Biertische auch crowdsurfen kann. Und es bleibt die Erkenntnis, dass man eigentlich keinen Gig dieser fabelhaften High-Energy-Band auslassen darf.
TRANCE
Die Pfälzer wirken mit der tatkräftigen Mithilfe von ROXXCALIBUR-Mitgliedern und dem jungen Gesangstalent Nick Holleman wie ein Mehrgenerationen-Haushalt. Mit dem Lick von 'Heavy Metal Queen' steigen die Herren in das Set ein und als Nick auf die Bühne springt, ist man erst mal kurz skeptisch, ob dieses junge Leichtgewicht die alten und neuen Titel rüberbringen kann. Doch, kann er. Und wie! Was ein Sänger, was eine Energie, was eine Stimme! Er rennt agil von links nach rechts, von hinten nach vorn, während die Backingband die solide Rhythmus- und Riffarbeit mit jahrzehntelanger Erfahrung sauber und routinert runterrockt. Da wird sich zu oldschooligen Rockband-Posen gruppiert, die Leads und melodischen Soli sind top, und Nick bleibt agil, als gäbe es kein Morgen. Selbst zu den alten Songs wie 'Rockstar' singen erfahrene Fans von einst textsicher mit. Schließlich sind diese Titel schon 40 Jahre alt, aber keineswegs gealtert. Mit 'Loser' und 'Shock Power' wird der Gig mit zwei absolut geilen Songs beendet und TRANCE haben sich ihren Beifall dank zeitloser Musik und einer super Leistung durchaus verdient.
Setlist TRANCE:
Heavy Metal Queen
We Are The Revolution
Confession
Death Machine
Metal Forces
Rockstar
Live And Heavy
Break The Chains
Loser
Shock Power
BURNING WITCHES
Die Schweizerinnen BURNING WITCHES sind mit ihrem Tross, zu dem auch im Laufe des Tages Mentor Schmier (DESTRUCTION) dazustößt, als All-Girl-Band auf dem Billing schon den ganzen Tag Diskussionsthema. Die einen freuen sich über was "für's Auge", die anderen freuen sich auf straighten Uptempo-Metal mit Mädelspower, wieder andere sind mit der Band trotz der Charterfolge nicht sonderlich vertraut und eher neugierig, wie sich die brennenden Hexen schlagen werden. Die kommerziell erfolgreichste Band des Billings überlässt nichts dem Zufall und steigt mit 'Executed' vom "Hexenhammer"-Album mit einem extrem flotten Opener ein. Laura nutzt den Titel ihrer Vorgängerin, sich ordentlich warmzushouten, bevor sie bei 'Wings Of Steel' ihre hohen Screams zur Schau stellen kann. Ihre persönlich favorisierte Tonlage gefällt nicht jedem, aber man muss der Band bescheinigen, dass sie sich alle komplett ins Zeug legen. Laura gibt den ganzen Gig über Vollgas und zeigt auch stimmlich keine Ermüdungserscheinungen, während ihre mehrsaitigen Sidekicks stets in Action bleiben. Im Publikum rotieren erst die Matten, dann feiert man die Band in den ersten Tischreihen ordentlich moshend ab. Egal, wie man zum Material der BURNING WITCHES steht: Sie haben an diesem Abend mehr als nur geliefert und das IRONHAMMER mit seinem bunt gemischten Metalgeschmack auf ihre Seite gezogen.
Setlist BURNING WITCHES:
Executed
Wings Of Steel
Sea Of Lies
We Stand As One
Hexenhammer
Lucid Nightmare
Witch Of The North
Flight Of The Valkyries
Black Widow
Burning Witches
SUICIDAL ANGELS
Die Griechen nutzen die angeheizte Stimmung nach den BURNING WITCHES sehr gut aus und steigen in Hochgeschwindigkeit in 'Endless War' ein. Den Schreiber dieser Zeilen packt der kernige Thrash der Jungs aus Athen nicht direkt, und so ist erst mal gefälliges Nicken mit 'nem Bier in der Hand angesagt. Doch als die Band auch nach vier bis fünf Songs keine Ermüdungserscheinungen zeigt, sondern immer noch mehr Briketts in die gut geölte Maschine schippt, überträgt sich die Power immer mehr. Das gilt auch für das ganze Publikum, welches zusehends steil geht. Als man schon atemlos vor dieser Bühnenmacht steht, meint Nick hin und wieder, dass man ja noch "etwas Schnelleres" spielen könnte. Bei 'Bloodbath' wird dann der Quirl angeworfen und die Corona-Abstandstische vor der Bühne entpuppen sich zunehmend zum Verletzungsrisiko, als ohne Rücksicht auf Verluste der vordere Platz für einen wilden Pit genutzt wird. Hoffen wir, dass Sars-CoV-2 dabei auch ordentlich auf die Fresse bekommen hat und versteht, dass es hier unerwünscht ist. Ein ähnlicher Abriss war 'Moshing Crew' (Nomen est Omen). Diese gnadenlose Power der Jungs aus Athen war ein würdiger Abschluss eines fantastischen Tages.
Setlist SUICIDAL ANGELS:
Endless War
Born Of Hate
Years Of Aggression
Front Gate
Eternally To Suffer
Bloody Ground
Bloodbath
D.I.V.A.
Seed Of Evil
Capital Of War
The Sacred Dance With Chaos
Moshing Crew
Es genossen diesen tollen Tag mit Wohlfühlmenschen, feiner Musik, toller Orga und bestem Wetter: Krümel, Opa Steve, Dunkeltroll, Tailgunner
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Billing
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BURNING WITCHES
SUICIDAL ANGELS
INDIAN NIGHTMARE
TRANCE
MOONTOWERS
SAVAGE BLOOD |
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