Executioner's Mask - Almost There

Review von Stormrider vom 06.09.2024 (12134 mal gelesen)
Executioner's Mask - Almost There Schaut man sich das Promofoto an, bei dem die Band gemütlich zu fünft auf einer Luftmatratze in einem Pool liegt, dann erwartet man als unwissender Rezensent ein gemütliches Sommeralbum. Klar, man hätte auch schon bei dem simplen Cover, auf dem die Welt auf einem Drahtseil balanciert, darauf kommen können, dass es nicht easy listening wird. Kam ich aber nicht, und nun brauche ich mal irgendwas, das eingängig, melodiös und warm produziert ist. Denn all das ist "Almost There", das dritte Album von EXECUTIONER'S MASK, nicht. Vielmehr liefert es eine halbe Stunde dröhnenden, schallenden und hallenden Shoegaze, der mit Gothic-Flair, Grunge-Gitarren und jeder Menge gewollter Dissonanzen aufwartet. Wer hier nach den ersten vier Tracks noch nicht wild mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, der hört vermutlich nichts mehr. Man kann das natürlich Kunst nennen, es ist aber extrem anstrengende Kunst. Das liegt indes nicht am musikalischen Fundament, denn die Gitarren sind das Beste was "Almost There" zu bieten hat. Es ist dieser kalte, extrem hallende, disharmonische Industrial-Effekt der Vocals, der dafür sorgt, dass ich mir das kaum am Stück anhören kann. Es dröhnt, es nervt, es hat keine Widerhaken. Also hat es schon, aber man muss sich hart darauf fokussieren. Dann kann man sich dem Ganzen instrumental nähern und es dürfte die Freunde von Kajal und 90er Synthie-Wave mit einer guten Portion Gitarre durchaus gefallen. Wenn man dann aber diese Vocals dazu nimmt, dann verschwimmt alles in einer Klangsuppe und man will einfach nur, dass man die zweite Albumhälfte zu einem anderem Zeitpunkt, vielleicht nie, hört. Anstrengend. Sehr anstrengend. Kunst darf anstrengend sein. Kunst soll fordernd sein. Kunst soll dem Hörer/Konsumenten nicht immer nur das bieten, was er sowieso mag. "Almost There" ist für einen Headbanger jedoch verstörend. Ich habe es versucht. Mehrfach. Nein, das, was EXECUTIONER'S MASK mir vermitteln wollen, das erreicht mich nicht. Obwohl es eine Emotion hervorruft, will man einfach nur, dass es vorbei ist. Aber auch das ist eine Emotion. Also macht die Band wahlweise alles richtig oder alles falsch. Am Ende erinnert man sich immer nur an die besonders guten und die besonders schlechten Dinge im Leben. Das Mittelmaß wird vergessen. Ich werde mich an EXECUTIONER'S MASK erinnern.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Devoured
02. Losing A Fixed Game
03. Mezcal Perfume
04. Failed Dreams II
05. Sunset In The Valley
06. A Modest Proposal
07. Lovers In Hell
08. On Park Row
Band Website:
Medium: CD+digital
Spieldauer: 31:23 Minuten
VÖ: 30.08.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten