Fleshcrawl - Made Of Flesh

Review von Odin vom 21.02.2004 (8857 mal gelesen)
Fleshcrawl - Made Of Flesh Ganz richtig war die Andeutung aus dem CRIMINAL Review natürlich nicht; auch bei FLESHCRAWL finden wir noch Melodien und echte Monsterriffs.

Nachdem wir uns mit CRIMINALS "No Gods, No Masters" warmgehört haben, kann uns "Made Of Flesh" kaum noch schocken. Der Einstieg gestaltet sich auch noch regelrecht zahm. 'Beneath A Dying Sun' fährt mäßiges Tempo und einen - ich muss das Wort schon wieder strapazieren - eingängigen Groove. Damit ist im Titelsong bereits teilweise Schluss. Zumindest die klare Melodieführung ist dahin. Stattdessen gesellen sich zu den kehlig tiefen Growls hochtransponierte Versionen und eher chaotische Riffs und Drums.

Um gleich mal den direkten Vergleich zu den Label-Kollegen von CRIMINAL fortzuführen: FLESHCRAWL's Sound ist etwas satter, der Stil reinrassiger, das Tempo ähnlich hoch, dennoch geht das Gefühl für eine Melodie hier und da nicht verloren. Mit Soli haben sie es nicht so sehr und auch das Drumming von Bastian Herzog kann nicht ganz mit dem Kollegen mithalten.

'Scourge Of ...' lässt auch bei FLESHCRAWL Thrash-Trademarks aufblitzen, zieht sich aber etwas langatmig hin. Allgemein zielen die Songs stark auf die Nackenmuskulatur, glänzen andererseits aber nicht mit Abwechslung oder spektakulären Elementen. Die fünf deutschen Musiker stehen mit beiden Beinen fest im Grab des Death Metal und bewegen sich dort nicht viel hin und her. Auch wenn sich ein SEPULTURA "Cover" auf die Scheibe geschlichen hat (Bei 'Flesh Bloody Flesh' musste ich einfach breit grinsen), das ebenso solide, tight und sauber runtergezockt wird wie der Rest, plätschert das Geprügel doch zu einförmig vor sich hin.

Respekt für die technischen Leistungen, aber das Songwriting überzeugt mich nicht vollends. Die Promo-Infos sprechen von "10 extrem abwechslungsreichen und tödlichen Songs" - sorry, aber für mich stellt sich nach einer Weile leider nur tödliche Langeweile ein. Zugegeben, es gibt Tempi-Wechsel, Breaks und wie gesagt echte Monsterriffs, aber über eine lange Strecke des Albums sind die Songs kaum auseinanderzuhalten.

Erst 'Damned In Fire' setzt diesem Hauptkritikpunkt ein Ende. Das Tempo wird gleich eine Ecke höher angesetzt, es gelingt auch mal ein Solo über den zurückhaltenden Zwischenteil. Auch der Rausschmeißer kann dann wieder überzeugen.

Rasende Gitarrenläufe und Gewitterdrums sind an der Tagesordnung. Ein astreines Death Metal Album von hoher technischer Güte. Für Anhänger des Genres eine klare Empfehlung, für den Quereinsteiger aus den gemäßigten Gefilden aber ist das nicht der gesuchte Meilenstein nach CRIMINAL.

Bleeding Songs: 'Beneath A Dying Sun', 'Flesh Bloody Flesh', 'When Life Surrenders'

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Beneath A Dying Sun
2. Made Of Flesh
3. Scourge Of The Bleeding Haunted
4. Into The Depths Of No Return
5. Flesh Bloody Flesh
6. Forged In Blood
7. Damned In Fire
8. Demons Of The Dead
9. Carnal Devourment
10. When Life Surrenders
Band Website: www.fleshcrawl.de/
Medium: CD
Spieldauer: 46:39 Minuten
VÖ: 23.02.2004

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten