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A Sinister Purpose 2020 |
Take off: 07.02.2020 - Review (40703 mal gelesen) |
Freitag
Einmal mehr laden die Leute von Into Endless Chaos zum A Sinister Purpose Festival ein. Los geht das wilde Treiben mit HADOPELAGYAL. Das Duo aus Hamburg kommt wuchtig daher und schafft es trotz minimalistischer Bandbesetzung einen satten Sound abzuliefern. Ohne Ansagen und ohne Lichtshow ziehen die Hamburger konsequent ihr Set durch und beschallen uns mit ihrem Mix aus Black und Death Metal. Nach gut 40 Minuten bleibt man staunend stehen und hofft, dass bald die Debütscheibe rauskommt. ULTRA SILVAM haben mit dem schlechtesten Sound des gesamten Festivals zu kämpfen. Die Gitarre ist quasi nicht zu hören, jedoch agiert der Vierer um Frontsau äußerst engagiert und kann durch die starke Show auf der Bühne Punkte einheimsen. Der sich allmählich ausbreitende Mief tut sein Übriges dazu.
Die Black/Thrasher NOCTURNAL WITCH haben ja erst 2019 ihr neues Album "A Thousand Pyres" veröffentlicht und lechzen deswegen auch besonders DANACH, die Songs live zu spielen. Für ihre Live-Auftritte hat das Duo zwei Komplizen angeheuert, und in klassischer Bandbesetzung zeigt SICH die Band von ihrer spielfreudigsten Seite. Zwar klingen die Songs teilweise sehr ähnlich, doch das stört kaum einen. Die Headbanger in den vorderen Reihen beweisen das eindrucksvoll. Vom Publikum gepusht geben die Thüringer ihr letztes Hemd und zünden ein infernales Feuerwerk an. OKKULTOKRATI, oder auch MOTÖRHEAD mit 6 Bandmitgliedern, ziehen mit ihrer Rock'N'Roll Nummer außerordentlich viel Publikum vor die Bühne. Warum ein Keyboarder dabei ist, darf man sich auch fragen. Gehört hat man ihn nämlich gar nicht. Gefeiert wird die Band wie keine Zweite an diesem Abend. Wieso, weshalb, warum, kann wohl niemand so richtig beantworten. LUVIFYRE nehmen am heutigen Tage keine Gefangenen und rotzen ihren Death Metal in bester DEAD CONGREGATION-Manier ins UT Connewitz. Kompromisslos brechen die Briten sämtliche Nackenwirbel und hinterlassen anschließend einen Scherbenhaufen. So geht Death Metal! Headliner am Freitag sind die Okkult-Stoner SATURNALIA TEMPLE. Hypnotisch treibt das Trio die Zuschauer umher. Die ewig wiederkehrenden Riffs werden immer länger und zugleich intensiver. Der Geigenbogen am Bass hat zwar eher einen netten Showeffekt, braucht es aber nicht bei der urgewaltigen Soundwand, die das Trio heute erzeugt.
Samstag
HAGZISSA eröffnen den Samstag und versammeln prompt einen Großteil der Gäste im ehemaligen Theatersaal. Optisch erinnert der Sänger mit seinem Umhang dezent an KING DIAMOND, nur ist der HAGZISSA Frontmann deutlich aufgedrehter und rennt wie von der Tarantel gestochen querfeldein über die Bühne. Nach der Show sieht man zufriedene Gesichter, die stolz die aktuelle Platte "They Ride Along" in ihren Händen halten. WITCHING HOUR kommen dann mit der harten Black/Thrash-Kante daher und liefern ein 40 Minuten Abrisskommando ab, welches seinesgleichen sucht. Lobpreisungen an DESASTER, frühe SODOM und NIFELHEIM schallen durch das UT Connewitz und dabei sind die vier technisch noch deutlich versierter als jene Black/Thrash Vertreter. Diese Prise von klassischem Heavy Metal versüßt den Auftritt der Saarländer und steht zeitgleich für das große Facettentum des Line Ups. Die Show der Chaos-Gang REVEAL kann man am besten als "Love it or Hate it" beschreiben. Die Einen feiern dieses unorthodoxe Geschrubbel auf der Bühne hemmungslos ab, während die andere Hälfte schulterzuckend dasteht oder bereits wieder draußen ist.
OCCVLTA zeigen sich heute von ihrer stärksten Seite. Hier hört man CELTIC FROST und HELLHAMMER nicht nur heraus, sondern spürt beinahe die Anwesenheit von Tom Warrior und Co.. Das Quartett begeistert mit exzellentem Sound und außerordentlicher Spielfreude. Das minimalistische Licht tut sein Übriges, um die Untergangsstimmung noch zu verfeinern. Mit dem Schlusssong ziehen OCCVLTA ihre Trumpfkarte und spielen ein 'Transylvanian Hunger' Riff in Endlosschleife, das gefühlt 20 Minuten ging und nie hätte enden dürfen. Ganz großes Kino der Berliner Truppe. Den Co-Headlinerslot belegen heute die belgischen Karottenfreunde LUGUBRUM. Die Musik ist mehr oder weniger nicht definierbar. Einer meint, es wäre Black Metal, der Nächste redet von Experimental Metal, während das Trio um Fronter Midgaars sich selbst als Brown Metal bezeichnen. Genauso schwierig wie die Genreeinordnung fällt auch die Musik. Mir sagt das wenig zu, aber ein nicht unerheblicher Teil des Publikums scheint nur wegen den Belgiern angereist zu sein. Auch am Merchtisch kreisen im Anschluss jede Menge Leute und kommen mit T-Shirts und Platten nach draußen.
Als zum krönenden Abschluss VERDUNKELN die Bühne betreten, wissen wohl die wenigsten was auf sie zukommt. THE RUINS OF BEVERAST ohne Double Bass ist eine ziemlich exakte Beschreibung der Musik, die eine identische Atmosphäre wie die ihrer Labelkollegen verkörpert. Unglaublich finster und bösartig walzen die Aachener alles und jeden nieder, was ihren Weg kreuzt. Die akzentuierten Gewaltausbrüche werden mit jedem Mal druckvoller und die dichte Soundwand drückt einen von der ersten Reihe bis hinter an die Bar. So unfassbar fesselnd das Konzert auch ist, so stimmt einen das Ende ziemlich traurig. VERDUNKELN haben ihren Headlinerstatus eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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Billing
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VERDUNKELN (DE)
LUGUBRUM (BE)
LVCIFYRE (GB)
SATURNALIA TEMPLE (SE)
OCCVLTA (DE)
NOCTURNAL WITCH (DE)
OKKULTOKRATI (NO)
REVEAL (SE)
WITCHING HOUR (DE)
ULTRA SILVAM (SE)
HAGZISSA (AT)
HADOPELAGYAL (DE) |
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