Morta Skuld - Creation Undone

Review von Damage Case vom 27.03.2024 (7909 mal gelesen)
Morta Skuld  - Creation Undone Ja, MORTA SKULD leben bis heute noch vom Kult um ihr Debütalbum "Dying Remains", das 1993 für ein wenig Aufsehen in einer Death Metal-Szene sorgte, die ihren Zenit gerade am Überschreiten war. Der technische, aber auch nicht unmelodische Krach, den die Jungs aus Milwaukee spielten und spielen, findet sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen OBITUARY, DEATH, IMMOLATION und CANNIBAL CORPSE. Leider, und das ist auch das Problem seit der Wiedervereinigung 2012, bieten MORTA SKULD jedoch nicht das Beste der genannten Bandwelten, sondern eher deren gutklassigen Querschnitt. Wirklich begeistern konnte mich bislang kein Werk seit dem Debüt - "aufhorchen" ließ mich jedoch das fantastische Coverartwork des Vorgängers "Suffer For Nothing" (2020), das ich für eines der besten Metal-Coverartworks der letzten zehn Jahre erachte. Doch leider wurde für das neue Album "Creation Undone" nicht erneut SV Bell ("Tales From The Thousand Lakes" von AMORPHIS!) hierfür beauftragt, sodass das relativ belanglose Cover frei nach Guido Maria Kretschmar "nichts für den Gesamteindruck des Albums tut". Und die Musik? Ordentlich. Auch das dritte Album nach der Reunion fährt Old School Tech Death auf, den man problemlos mögen kann und darf. Spektakulär ist da nix, es fühlt sich eher an wie eine Achterbahnfahrt mit halber Geschwindigkeit, denn all die scharfen Lead-Kurven und Double-Bass-Loopings sind schlicht zu bekannt. Die Riffs sind so klassisch US Death, wie es nur geht. Was man wohlwollend als Qualitätsmerkmal auf der Habenseite vermerken darf. Auf der Sollseite stehen die fehlenden Überraschungen und mitreißenden Passagen, mehr als einmal hat man das Gefühl, dass die Frickelschmerzgrenze angeteasert wird. Die letzte Minute von 'The End Of Reason' zeigt hingegen, dass das Quartett um Bandboss, Gitarrist und Grunzer Dave Gregor weiß, wie man mit griffigem Songwriting die Wurst aufs Brot zieht. Doch man muss dafür schon massiv auf Schlagzeug-Klimbim stehen, denn die vollumfängliche Bedienung aller Funktionen der Schießbude steht im Fokus wie kein anderes Instrument.

Fazit: "Creation Undone" ist ordentlicher Tech Death, der so ziemlich jedem Fan von amerikanischem Death Metal der frühen 1990er gut gefallen müsste. Vermutlich ist das Album, ob seiner vielen Details auch ein Grower, der im Lauf der Zeit um einen halben oder ganzen Punkt in der Hörergunst noch wachsen könnte.

Anspieltipps: Die Songs sind dicht. Sehr dicht. Mit wenig Luft zum Atmen. Anfangen sollte man mit 'The End Of Reason', 'Perfect Prey' oder gerne auch dem Closer 'By Design'. Wer mit diesen Dampfwalzenkommandos etwas anfangen kann, ist hier richtig und möge bitte das komplette Album in sein Herz schließen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. We Rise We Fall
02. The End Of Reason
03. Painful Conflict
04. Unforeseen Obstacles
05. Perfect Prey
06. Soul Piercing Sorrow
07. Into Temptation
08. Self Destructive Emotions
09. Oblivion
10. By Design
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:25 Minuten
VÖ: 23.02.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten