Mantric - The Descent

Review von Kex vom 19.05.2010 (6077 mal gelesen)
Mantric - The Descent Progressiver Metal/Rock aus Norwegen scheint an sich nicht die Regel, ist aber durchaus nichts Ungewöhnliches. EXTOL haben sich auf diesem Gebiet innerhalb der letzten 14 Jahre durchaus einen Namen gemacht. Drei fünftel dieser Truppe schlossen sich zu LENGSEL zusammen und prägten in ihren 13 Jahren des Bestehens die norwegische Musikszene ebenfalls mit breiten Gitarrenwänden elektrisch verzerrter Spielart. Nachdem beide Bands seit fünf bzw. vier Jahren nichts mehr produziert haben, schlossen sich eben jene drei mit zwei weiteren Herren zu MANTRIC zusammen, einer neuen Band, aber eben doch überwiegend aus alten Hasen des Musikgeschäfts bestehend.

Genau dieses Quintett hat nun seinen Erstling "The Decent" veröffentlicht. Wie oben angedeutet, im Stile progressiven Metal/Rocks mit Punk- und Core Elementen, allerdings primär geprägt von dominanten elektrischen Verzerreffekten der Gitarren sowie einem Mix aus Hardcore Screams und reinem Gesang. Dass hier erfahrene Musiker am Werk sind, steht außer Frage, sind die Gitarrenwände zwar breit produziert, lassen sie jedoch Raum für Percussion, Bass und Gesang. Die Komposition sitzt, ebenfalls wie die Elemente der einzelnen Tracks – nur durchsteigen muss der geneigte Hörer erst mal. "The Decent" fällt sicher in Kategorien von Bands wie THE OCEAN, wenn auch keine unmittelbare Ähnlichkeit besteht. Generell ist die Atmosphäre unterschwellig eher kühl und hoffnungslos, fühlt man sich beim Hören vom instrumentalen 'Asylum 2013' doch zunächst in das Szenario eines postnuklearen GAU versetzt, wobei dieser Eindruck spätestens mit dem Wut geladenen 'Tower of Silence' schwindet. Nachdem zuvor eher entspannenden Song wird hier gewechselt zwischen anstrengend angelegten Screams sowie eher sauberem Refrain. Halt gebend ist hier vor allem die Basslinie, die durchgängig in tiefsten Lagen unterwegs ist und "The Descent" durchgängig in den Songs einen interessanten Touch verleiht. Wirken die Eingangssongs eher noch wir 08/15-Ware, so gestalten sich die restlichen Songs doch eher mit eigenem (anstrengendem) Profil, geprägt von Musikstil mischender Experimentierfreude. So klingen bei 'Spear of Heaven' durchaus Blackmetal-Gitarren an, wobei diese wesentlich kraftvoller produziert sind als in diesem Genre sonst üblich.

Fazit: Wer's gerne was komplexer hat und auf anstrengendes, emotional-elektronisch Coregescreame steht, wird in MANTRIC eine Perle finden. Auch Fans progressiven, experimentierfreudigen Metals dürfen bedenkenlos ein Ohr riskieren – die eher thrashig-klassisch orientierten sowie Pagans, Vikings und Blacks sollten wiederum die Finger von "The Descent" lassen.

Anspieltipps: 'Alihorn', 'Exorcism - In A Treacherous Kiss'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Asylum 2013
02. Tower Of Silence
03. Symptoms
04. The Invasion
05. Spear Of Heaven
06. Cognitive Cocain
07. Alihorn
08. Choice
09. Exorcism – In A Treacherous Kiss
10. Water Through Fire
11. Dark Passenger
12. Uro
Band Website: www.myspace.com/mantricofficial
Medium: CD
Spieldauer: 51:19 Minuten
VÖ: 30.04.2010

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