Rumpelstiltskin Grinder - Ghostmaker

Review von Kex vom 19.07.2012 (5553 mal gelesen)
Rumpelstiltskin Grinder - Ghostmaker Was hat man von einer Band zu erwarten, die sich RUMPELSTILTSKIN GRINDER nennt und deren Debüt 2003 sich "Live At The Dungeon: Raped By Bears" nannte? Humor ist sicherlich DAS Charakteristikum der US-Amerikaner, welches sich auch auf ihrem dritten Studioalbum mindestens bei den Tracknamen eingeschlichen hat. "Ghostmaker" heißt die Scheibe, die rechtzeitig zum zehnten Jahr des Bestehens der Band herauskommt und Titel wie 'Get Out Of My Grave/Gigantic Graveyard' machen doch recht neugierig, was da auf den Hörer zukommt.

Leider kann ich über die Texte der Band nicht viel sagen. Mein Ohr ist zwar durch Metal aller Variationen geschult, dennoch konnte ich lediglich Fetzen aus dem Gesang ausmachen. Gitarrist und Sänger Shawn Riley pflegt die Zeilen recht roh und hoch durch den Kehlkopf zu pressen, was den Songs durchaus überzeugend Druck verleiht. Bereits der Eingangstrack 'Those Who Are Unseen' macht unmissverständlich klar, dass hier auf hohem Niveau gezockt wird. Wer aus dem Namen auf Grindcore schließen wollte, wird schnell eines Besseren belehrt, werden hier doch rasante Death/Thrash Passagen hingelegt, die nur ab und zu das Grind-Genre streifen. Wirkt der erste Song auf "Ghostmaker" noch etwas roh, beweisen RUMPELSTILTSKIN GRINDER mit 'Ghostmaker', dass die Mischung volle Absicht ist. Hier wird der Song von einer fetten Basslinie und einem nicht weniger beeindruckenden Groove eingeleitet, der sich ins Gehirn reinbrennt. Gitarre und Schlagwerk zeigen hier in irre schnell eingedroschenen Frickelpassagen und komplexen Rhythmusstrukturen, dass die Grenze zwischen technischem Thrash und technischem Death nahezu fließend ist. Die Growls sind dabei eine willkommene Konstante, die den Ball soweit flach hält, dass es den Hörer juckt mit zu bangen oder gar selbst die Stimmbänder massiv zu strapazieren. 'Iron Jaw' kommt dann schon fast im Midtempo daher, bietet aber Potential, neben dem angenehmen Sound auf der Scheibe, zum Liebling bei Live-Auftritten zu werden. Hier wird ein schwergängiges Riff gezockt, technische Spielereien ausgelassen und insbesondere in Instrumentalpassagen vibrieren die Gehörgänge mächtig, während sich der Nacken von den eher schnellen Textpassagen erholt. Insgesamt geht "Ghostmaker" mehr in den Deathbereich hinein, als ältere Alben, welche gerade wegen des Riffings durch einen typischen präzise-harmonischen Thrash-Sound gekennzeichnet waren.

Fazit: RUMPELSTILTSKIN GRINDER verbinden Death und Thrash auf recht angenehme Art und Weise. Tiefe Bass- und Gitarrenlinien treffen auf abwechslungsreiche Schlagwerkrhythmen und schaffen es bei ansteigender Geschwindigkeit dennoch, nicht zu sehr in die Abgründe reiner Technikverliebtheit abzurutschen. Dabei wird die musikalische Herkunft jedoch nicht ganz außer Acht gelassen. "Ghostmaker" hat drei Jahre auf sich warten lassen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Fans der Band BLOODBATH wie auch den eher vertrackt komplexen OBSCURA sollten in jedem Fall mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: 'Iron Jaw', 'Fucking Wild'

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Those Who Are Unseen
02. Ghostmaker
03. Nightworms
04. Fucking Wild
05. Dripping With Venom
06. Cold Haunting Death
07. A Lurking Thief
08. You've Been Had
09. Iron Jaw
10. Get Out Of My Grave/Gigantic Graveyard
11. Run Through The Bastards
12. Desert Goblins
Band Website: www.rumpelstiltskingrinder.com/
Medium: CD
Spieldauer: 45:47 Minuten
VÖ: 16.07.2012

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