Gravebreaker - Sacrifice

Review von EpicEric vom 17.02.2017 (7987 mal gelesen)
Gravebreaker - Sacrifice Das Trio aus Schweden startet die Erstoffensive gleich mit einem Full-Length Debut. Klassischer Heavy Metal aus Skandinavien hat ja derzeit wieder Hochkonjunktur, GRAVEBREAKER gehen die Sache aber etwas anders an, als die Eidgenossen von ENFORCER oder RAM. Zunächst einmal natürlich darin, dass sie, wie alle Trios, zu dritt sind, und sich in dieser runtergekochten, MOTÖRHEAD-esken Simplizität sauwohl fühlen. Der Sound erinnert auch an ein besseres Demo, und das ist nicht nur ausdrücklich positiv gemeint, sondern auch extrem passend zu den Songs, die ich gar nicht so impulshaft mit den meisten Landsleuten vergleichen möchte.

Wir befinden uns hier eher an der Wende zwischen den 70- und 80ern, als in den öfter zitierten Mittachzigern. Die Kompositionen sind prägnant und auf den Punkt, das Endprodukt mehr Kult als Kunst. Hier und da nimmt uns ein einfaches Lead an die Hand, die meiste Zeit aber folgen die Songs den schartigen Vocals, deren Unausgegorenheit das beschriebene Soundbild unironisch stützt. Daran lässt sich auch das Manko von "Sacrifice" statuieren: zu starker Fokus auf Kurzweil, zu wenig Mut, den guten Hooks die nötige Luft zum Atmen zu lassen.

Das dickste Pro und ordentlichste Trademark lässt übrigens bis Titel Nummer vier auf sich warten, der beginnt nämlich mit dem unterflüssigsten Synthesizer, den ich jemals auf einem Metalalbum gehört habe und der die Akustik des Albums eigenhändig um hunderttausend Facetten vertieft. GRAVEBREAKER haben diesen Spätsiebziger Low Budget-Horrorstreifen-Soundtrack-Sound nämlich voll raus und bauen den in ihre Musik ein, wie man es, ohne es gehört zu haben, kaum glauben kann. Der Synthie macht noch in vier weiteren Songs Auftritte ('Kill And Kill Again'!) und ich konkludiere mit der ehrlichsten Dranbleibeempfehlung, die ich hier jemals einem Debut ausgesprochen habe: Ich bin extrem gespannt, wo GRAVEBREAKER mit ihrem Sound hingehen. Gut möglich, dass die "Sacrifice" in einigen Jahren nicht als der Klassiker der Band gehandelt wird.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Overdrive
02. Sacrifice
03. Gravebreaker
04. At the Gates of Hell
05. Violent City
06. Kill and Kill Again
07. Road War 2000
08. Pray for Death
09. Spellbound
10. Messenger of Death
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 38 Minuten
VÖ: 16.12.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten