Ravensire - The Cycle Goes On

Review von EpicEric vom 05.02.2016 (8118 mal gelesen)
Ravensire - The Cycle Goes On Aus Portugal kommt hier oben nicht viel an, aber wenn das doch mal passiert, darf aufgehorcht werden. Von der iberischen Atlantikküste aus haben sich schon Bands wie IRONSWORD, TARANTULA oder MOONSPELL einen Namen gemacht und wer sich bei der ersten Nennung gedacht hat, er könne ja nochmal die "Overlords Of Chaos" auflegen, soll hier mal dranbleiben, denn RAVENSIRE hauen nicht nur in dieselbe Kerbe, sondern werden gleich von ex-Basser Rick Thor angeführt.

So ist es auch keine Überraschung, dass uns auf "The Cycle Goes On" archaischer Heavy Metal mit der nötigen Schwere zur Epic Metal-Schlagseite erwartet. Eine Phalanx aus Galopps begrüßt uns zu 'Cromlech Revelations', das sich im gehobenen Midtempo zu einem erhabenen Chorus aufschwingt. Der Sound unterstützt den bellikosen Vibe vorzüglich und das tun auch die rauen Vocals, die sich sowohl in aggressiven Shouts, als auch in den triumphierenden Chören bestens in Szene setzen.

Wir haben es hier übrigens mit dem zweiten Album der Lisbonetas in fünf Jahren Bandgeschichte zu tun, dessen formidables Artwork wie das hier vorliegende aus der Feder des Pedro Rebelo stammte, der für Cruz Del Sur nicht zum ersten Mal die Tusche schwingt. An dieser Stelle bietet es sich auch an, den großzügig von RVNNING WILD triefenden Spirit von 'Crosshaven' hervorzuheben, um unsere Exkursion in die Metaebene zu beenden und zu besprechen, wie viele alte Helden für den Sound auf "The Cycle Goes On" Pate gestanden haben. Natürlich dürfen alte MANOWAR hier nicht unerwähnt bleiben, ebenso wenig die nicht weniger scharmützelerprobten Recken von MANILLA ROAD oder OMEN, zu ihren Glanztagen, versteht sich.

Das Album präsentiert sich also schon früh als Leckerbissen für Freunde obskurerer Kost, und kann auch, wie bei 'Solitary Vagrant', Zähne zeigen. Hier geht es mitunter nämlich ganz schön fix zur Sache, zumindest im Kontext des Restalbums. Leads stehen immer vor Riffs, alles muss gerade geschliffen genug sein, um Enemies zu crushen - sie zerschmettert vor sich zu sehen und die Lamentation ihrer Frauen zu hören optional, aber erwünscht. Auch 'Procession Of The Dead' und 'Trapped In Dreams' sind mitnichten als Ausfälle zu verbuchen, und dann erwartet uns auch schon das Rauswerfertriplet der 'White Pillars', Part I-III.

Hier geht es betont epischer zu, cimmerischer, sofern das noch möglich ist. Und darauf zu verweisen, dass schon alles gesagt wurde, was es zu sagen gibt, wäre zwar korrekt, würde der Qualität auf dem Album aber nicht gerecht werden, dem man ruhig nach jedem Titel auf die Schulter klopfen und sagen darf, "Hey, das war mal wieder eine verdammt gute Intonierung von blutbesprenkelten Pectoralien im Schlachtennebel." Wer zuzugreifen hat, weiß Bescheid.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cromlech Revelations
02. Crosshaven
03. Solitary Vagrant
04. Procession Of The Dead
05. Trapped In Dreams
06. White Pillars Trilogy: Part I - Eternal Sun
07. White Pillars Trilogy: Part II - Blood And Gold
08. White Pillars Trilogy: Part III - Temple At The End Of The World
Band Website: www.facebook.com/Ravensire
Medium: CD
Spieldauer: 43 Minuten
VÖ: 05.02.2016

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