Azusa - Loop Of Yesterdays | |
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Review von Metal Guru vom 05.04.2020 (5754 mal gelesen) | |
AZUSA waren mir bis vor drei Tagen komplett unbekannt. Dann dachte ich: "Nutz' doch die coronabedingte Zwangsauszeit und schreib' mal wieder für B4M" - und orderte das angebotene MP3-Bundle. Das enthält - von den MP3s mal abgesehen - auch zwei Gruppenbilder MIT einer Dame und drei Herren OHNE Instrumente. Zu Deutsch: Niemand weiß, wer genau was genau spielt oder tut oder lässt. Im ebenfalls nicht sehr aufschlussreichen Info-Sheet kommt zumindest Sängerin Eleni Zafiriadou zu Wort, die erklärt, was es mit dem Albumtitel auf sich hat (wiederkehrender Traum) - aha, na gut, ok. Apropos: Kennt irgendjemand von euch da draußen noch DIE DORAUS UND DIE MARINAS ('Fred Vom Jupiter') oder FRÄULEIN MENKE ('Hohe Berge')? Genau SOOO singt Eleni! Dahinter/davor/dazu dann extrem metallisch-progressives Männergeknüppel - sehr (SEHR!) strange! "Loop Of Yesterdays" (2020) ist AZUSAs zweite Full-Length-Platte nach deren Debüt "Heavy Yoke" (2018), bietet zwölf technische Titel in 36 mitunter marternden Minuten und null und nichtigen Sekunden. Was soll ich sagen/schreiben zu einer Produktion/Veröffentlichung, die mich an alles/nichts erinnert? Kurzfassung (Zitat Info-Sheet): "a unique blend of melodic-thrash, jazz-fusion, hardcore and early 90’s riff pop sensibilities" - jo! Langfassung: Siehe Kurzfassung! Wären da nicht dieser eine entweder extrem ambivalente Gesang oder aber diese zwei ziemlich gegensätzlichen Gesänge. Wenn Dame Eleni und einer der drei namenlosen Herren jeweils eine Stimme "performen", würd' ich meinen: Die Schlager-Harmonien schön und gut (aber totally out of place), die Wut-Vocals volumenlos/unflexibel/hässlich. Wenn (ja, WENN) aber Eleni beide Stimmen verantwortet, würde ich ihre bipolare Persönlichkeit im realen Leben nicht wirklich treffen wollen (kriegste ja Angst). Ach so: Die Musik ist wirklich gut gemacht... Nur selten hat mich eine Produktion/Veröffentlichung (beziehungsweise deren Analyse/Besprechung) so her- und hingerissen/so schreibblockiert. Die ganze Zeit frag' ich mich, ob ich AZUSA jetzt gut oder besser finde (= ob ich mir "Loop Of Yesterdays" dauerhaft anhören werde) oder ob mir AZUSA/"Loop Of Yesterdays" ausgesprochen schlecht gefallen (= Ohren zu und durch). Da ich mir die zwölf Songs der Individualobjektivität wegen bisher dreimal reingeknetet hab', ergeben sich folgende Eindrücke in alphabetischer Reihenfolge (= ohne Anspruch auf Allwissenheit, Wertung oder Zusammenhang): Ambivalenz/Anstrengung, Double-Bass/Triple Rectifier, gefälliges Gesinge/gehässiges Geschreie, Gitarren/Schlagzeug (no Tasten), Krummheit/Schiefheit, Stilmix/Stress, Vereimerung/Verwirrung. Ich drück' mal sieben Tropfen raus und hoffe, dass ich mich irgendwann aus dieser Wiederholung des Gestrigen befreien kann. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Memories Of An Old Emotion (2:48) 02. One Too Many Times (3:43) 03. Detach (4:09) 04. Seven Demons Mary (3:41) 05. Support Becomes Resistance (0:32) 06. Monument (2:31) 07. Loop Of Yesterdays (2:44) 08. Rapture Boy (3:40) 09. Skull Chamber (3:53) 10. Kill - Destroy (3:07) 11. Golden Words (3:08) 12. Aching Ritual (2:04) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 36:00 Minuten VÖ: 10.04.2020 |
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