Various Artists - Best Of Soundgarden Redux | |
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Review von Damage Case vom 11.08.2023 (5670 mal gelesen) | |
Sampler sind immer so eine Sache. Und Tribut-Alben sowieso. Magnetic Eye Records bieten mit ihrer Redux-Reihe weitgehend unbekannteren Bands die Möglichkeit, einflussreichen Bands und Alben den Hof zu machen. So sind in dieser Reihe bereits JIMI HENDRIX, PINK FLOYD, HELMETs "Meantime", "Back In Black" sowie zuletzt das Meisterwerk "Dirt" der Seattle-Ikonen ALICE IN CHAINS geehrt worden. Es lag also nahe, an der Nordwestküste der USA zu bleiben und mit SOUNDGARDEN die eigentlichen Stadt-Könige zu huldigen - Fans von QUEENSRYCHE, bitte jetzt stark bleiben! Hierzu wird einerseits das 1994er Werk "Superunknown", zweifelsfrei eines der besten und wichtigsten Rockalben seiner Dekade, gecovert. Andererseits dürfen die Bands auch eine Best Of der Band covern - ohne Vorgaben von Alben. Verständlicherweise wurde "Superunknown" ausgespart. Was direkt auffällt: Obwohl es sich um 15 Songs, gespielt von 15 Bands, handelt, klingt "Best Of Soundgarden Redux" erstaunlich homogen. Zum einen ist das Ausgangsmaterial Grunge, SOUNDGARDEN haben ihren Stil seit Mitte der 80er bis zum vorläufigen Finale "Down On The Upside" (1996) lediglich perfektioniert. Zum anderen werden die Songs auf ähnlich rockig-zurückhaltende Weise interpretiert. Disco-, Techno- oder spaßige Rumba-Versionen sucht man hier zum Glück vergeblich - okay, DENTRITES schmuggeln ein Saxophon in 'Tighter And Tighter'. Bereits mit dem Opener 'Loud Love' von FREEDOM HAWK wird ein echter Hammer präsentiert. Selbst die Krach-Fetischisten MIRAKLER halten sich mit ihren Zerstörungstendenzen zurück und interpretieren 'Birth Ritual' auf eine Weise, dass man den Song problemlos wiedererkennt. Und selbst das eigentlich als völlig uninterpretierbar geltende Opus 'Jesus Christ Pose' erhält durch SPOTLIGHTS eine spannende Variation. Was ebenfalls auffällt ist, dass Jahrhundertorgan Chris Cornell zwar niemals kopiert werden kann, aber alle Sänger auf diesem Album sich größte Mühe geben, mit ihren teils limitierten Stimmumfängen der Liedtexte würdig zu werden. Sänger Ryan Garney der tollen Stoner-Rocker HIGH DESERT QUEEN versucht erst gar nicht, "Slaves And Bulldozers" so hoch wie im Original zu schreien, sondern findet sich in seiner eigenen kraftvollen Tonlage wieder. High Priestess Nighthawk, Sänger von HEAVY TEMPLE, und Jadd Shickler von BLUE HERON wiederum können mit den höchsten Stimmlagen mithalten und klingen Cornells Stimmfarbe sehr ähnlich. Fazit: Tatsächlich gibt es keinen einzigen Stinker auf diesem Album, das sich als Tribut an SOUNDGARDEN würdig erweist. Bei Gefallen direkt mal "Superunknown (Redux)" anchecken! Anspieltipps: Alle Bands haben sich mit ihren Interpretationen so viel Mühe gemacht, dass sie es verdient haben, dass sich Fans von Rock, Grunge, Stoner oder Doom mit ihren Bandcampseiten und eigenen Songs näher beschäftigen. HEAVY TEMPLE, HIGH DESERT QUEEN, MISS LAVA, SUN CROW, BLUE HERON und weitere haben es verdient! - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Loud Love (FREEDOM HAWK) 02. Ugly Truth (HEAVY TEMPLE) 03. Slaves And Bulldozers (HIGH DESERT QUEEN) 04. Rusty Cage (WITCH RIPPER) 05. Birth Ritual (MIRAKLER) 06. Burden in My Hand (MISS LAVA) 07. Toy Box (SUN CROW) 08. Jesus Christ Pose (SPOTLIGHTS) 09. Nothing To Say (SWAMP COFFIN) 10. Outshined (MILANA) 11. Applebite (JOSIAH) 12. Searching With My Good Eye Closed (LAMASSU) 13. Uncovered (BLUE HERON) 14. Tighter And Tighter (DENTRITES) 15. Room A Thousand Years Wide (RESTLESS SPIRIT) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 78:50 Minuten VÖ: 14.07.2023 |
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