I'll Be Damned - Culture

Review von Damage Case vom 30.11.2022 (4472 mal gelesen)
I'll Be Damned - Culture Groovy, intensiv und schwer durchdringlich. Das sind die ersten Eindrücke, die das dritte Album "Culture" der Dänen I'LL BE DAMNED nach dem ersten Durchgang hinterlässt. Neu-Sänger Mark Damgaard hat ein Klasseorgan, kann von Klargesang bis markerschütternden Screams alles - doch wie bei den Gitarrenläufen schafft er es nicht, Hooks zu setzen. Melodien für Millionen müssen es nicht gleich sein. Aber doch wenigstens Häkchen im Kopf, die Mitsummen lassen. Doch nein, davon spendiert das Quintett im sperrigen ersten Anlauf nichts. Also nochmal durch, beginnend mit dem Opener 'FuckYouMoney'. Und so langsam erschließen sich Strukturen. Massenkompatibel ist da immer noch nix, aber ausgefeilter als auf den beiden etwas hektischeren und unstrukturierteren Vorgängerwerken. Zum Beispiel der rockige Einstieg von 'Run Me Over' zeugt zumindest nicht von kompletter kommerzieller Verweigerungshaltung. Dazu würde auch die fette Produktion von Tue Madsen gar nicht passen. Das Label nennt als Einflüsse / Referenzen CLUTCH, DOWN und RAGE AGAINST THE MACHINE. Letztere wahrscheinlich nur wegen demselben Maß an politischem Verdruss, der durch die Texte quillt. CLUTCH und DOWN sind nicht weit weg, zumindest stilistisch - qualitativ schon eher. Was man ebenfalls heraus hört, sind KYUSS im Riffing und Gitarrensound oder auch mal HELMET (Klargesang zu Noiseattacken) oder die seligen Belgier STEAK NUMBER EIGHT (heute nur noch STAKE), wenn es um das un-sludgige Post-Energielevel geht. Zu erwähnen bleibt noch, dass das Cover cool gezeichnet ist und optisch vor allem mit dem auf 300 Einheiten limitierten orangenen Vinyl richtig klasse kommt.

Fazit: "Culture" will erarbeitet werden. Hier wartet catchy Musik im Gewand einer unzugänglichen Riffsound-Armada. Wenn man sich da mal durch gehört hat, erschließen sich Fans fetter Grooves ein paar feine Ohrwürmer.

Drei Anspieltipps: Der krachende Opener 'FuckYouMoney' wächst von Durchgang zu Durchgang. 'Let Me Bleed' ist schon gut gelungen mit all der Rhythmik, dem Refrain und der Melodieführung. 'Forever, Right?' lässt Mark am Mikro nochmal richtig glänzen - Bravo!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. FuckYouMoney
02. Run Me Over
03. Primal Fear
04. Hell Come (Take Me Now)
05. Anything You Hand Me
06. Let Me Bleed
07. Through The Walls
08. Good Talk, Not Happening
09. Forever, Right?
Band Website: illbedamned.dk/ https://www.facebook.com/il
Medium: CD
Spieldauer: 44:12 Minuten
VÖ: 25.11.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten