Phil Campbell And The Bastard Sons - Kings Of The Asylum | |
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Review von Damage Case vom 02.09.2023 (5928 mal gelesen) | |
Auf seinem Soloalbum "Old Lions Still Roar" von 2019 erwischte man sich noch mehrfach beim Gedanken, wie sich wohl Granaten wie 'Straight Up', 'Swing It' oder 'These Old Boots' mit Lemmy am Mikro angehört hätten. Dass diese Songs tatsächlich von Ultra-Legenden wie Rob Halford, Alice Cooper und Dee Snider eingesungen wurden, bezeugt ein wenig die weitläufig unterschätzte Stellung eines gewissen Philip Anthony Campbell, der dreißig Jahre bei MOTÖRHEAD einfach nur seinen verdammten Job erledigt hat - nämlich Fast Eddie Clark so gut es ging zu ersetzen. Seit dem Ende seiner Stammband hat 'Wizzö' eine bemerkenswerte Band etabliert, und zwar PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS, gemeinsam mit seinen drei Söhnen Todd (zweite Gitarre), Tyla (Bass) und Dane (Drums) an den Instrumenten sowie einem externen Sänger, seit 2021 Joel Peters, der bis dato ein nahezu unbeschriebenes Blatt war. Die Stimme des Nachfolgers von Neil Starr klingt deutlich rauer und sein kraftvolles Organ passt einfach besser zu den harten Riffs und Grooves. Gezockt wird immer noch flotter Hardrock, der nicht verleugnen kann, wer hier der Hauptsongwriter ist und lustigerweise zum ersten Mal seit Bandbestehen wieder Assoziationen an die legendärste Warze des Musikbusiness hervorruft. Speziell Danes Double-Bass zimmert beinahe so beeindruckend wie Mikkey Dees Anschläge. Songs wie 'Too Much Is Never Enough', 'Schizophrenia', 'Kings Of The Asylum', 'Show No Mercy' und insbesondere das flott polternde 'The Hunt' sowie das punkige 'Maniac' hätten sehr gut das Grundgerüst eines Nachfolgers des letzten MOTÖRHEAD-Albums "Bad Magic" (2015) bilden können - ohne jeglichen Qualitätsverlust, versteht sich! Umso erstaunlicher, dass PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS erst in dieser neuen Konstellation und der leichten Anpassung des Bandsounds zu ihrem wahren Bandsound (zurück-)gefunden zu haben scheinen. Ein Widerspruch? Nein, denn man hört Phil Campbell auf "Kings Of The Asylum" so echt und unüberhörbar heraus wie seit dem Ende von MOTÖRHEAD nicht mehr. Und das ist verdammt gut so. Gleichzeitig ist es jedoch beinahe erstaunlich, wie frisch und modern sich sowohl die Songs als auch die Produktion des Waliser Quintetts anhören. Fazit: Das dritte Album von PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS ist ihr bisher bestes in einer alles andere als schwachen Diskografie. Auf diesem Niveau mit viel Power und Punch darf es gerne noch sehr lange weitergehen. Phil sei hierfür von Herzen die notwendige Gesundheit gegönnt! Anspieltipps: Eine Menge. Als Beispiele sollen das fett groovende 'Strike The Match', der fiese Brecher 'Schizophrenia' und vor allem das an schnellen Lemmy-Rock erinnernde 'The Hunt' dienen. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Walking In Circles 02. Too Much Is Never Enough 03. Hammer And Dance 04. Strike The Match 05. Schizophrenia 06. Kings Of The Asylum 07. The Hunt 08. Show No Mercy 09. No Guts! No Glory! 10. Ghosts 11. Maniac | Band Website: www.philcampbell.net Medium: CD, LP Spieldauer: 43:05 Minuten VÖ: 01.09.2023 |
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