Ravager - The Third Attack | |
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Review von Onkel Fellfresse vom 24.06.2021 (6133 mal gelesen) | |
Volle Punktzahl, fertig ab, basta! Auf "The Third Attack" werfen RAVAGER genau das Pfund rein, welches den Unterschied zwischen einem guten und einem exzellenten Thrash-Album macht. Das Quantum an jungen Wilden und die Qualitätsdichte sind irrsinnig hoch, aber das entscheidende Quäntchen, das auf die höchste Stufe hebt, ist dieses leidenschaftliche Feuer, das sich vom kleinen Zeh bis unter die Hirnschale überträgt, das den Hörer für die gesamte Spielzeit in eine andere Sphäre reisen lässt. Und in dieser gehts rund, Ketten fallen, Emotionen brechen sich ihre Bahn, alles Angestaute wird frei in die Atmosphäre herausgeschleudert, die fein platzierten Gang-Shouts inbrünstigst mitgebrüllt und die Breaks und Soli in den Eingeweiden zelebriert. Gliedmaßen zucken hemmungslos, Schweiß fließt in Strömen, der Kopf hört nicht auf zu kreisen, bis es dann wieder heißt 'Back To The Real World' und ein amtlicher Muskelkater als Belohnung und Erinnerung an eine geile Zeit winkt. Seit Ende 2014 thrashen die Herren munter durch die Gegend und bringen es in dieser Zeit auf eine EP und, "The Third Attack" mitgezählt, drei Alben. Bereits zum zweiten Mal ziert der Keulator ein RAVAGER-Albumcover und dürfte damit das Bandmaskottchen der Truppe aus dem niedersächsischen Walsrode darstellen. Nachdem das reptilartige Kraftpaket auf "Thrashletics" in einem apokalyptischen Szenario unterwegs war, räumt er dieses Mal intergalaktisch auf. Das schmissige Intro 'Intruders' weist ohne Umschweife darauf hin, worum es hier in den kommenden 40 Minuten geht, bevor es mit dem dynamischen 'Planet Hate' in die Vollen geht. Waren die ersten beiden Alben stärker in der Bay Area verwurzelt, so öffnet sich auf "Third Attack" das Klangbild dem Ostküstencharme und macht daraus eine wunderbare akustische Abfahrt! 'Back To The Real World' bleibt umgehend am Gas hängen und präsentiert sich als Gute-Laune-Thrasher par excellence bevor es mit 'Priest Of Torment' derbe fies wird. Shouter Philip Herbst klingt hier richtig schön pissig. Allgemein spielt er über die ganze Albumlänge seine Fähigkeiten hervorragend aus und sorgt für den einen oder anderen Spannungsmoment. 'A Plague Is Born' nimmt die düstere Stimmung des Vorgängers auf und bollert schön heavy aus den Boxen, bevor mit dem Titeltrack ein Angriff auf die Rundenrekordzeit vorgenommen wird. In knapp über zwei Minuten ist alles gesagt und erste Rufe nach einem Sauerstoffzelt werden laut. 'Beyond Reality' scheint diesem Ruf zuerst mit langsamem Aufbau nachzukommen, um dann jedoch deftig durchzustarten, fies in den Nacken zu springen und die Wirbel zu strapazieren. 'My Own Worst Enemy' und die weitere High-Speed-Attacke 'King Of Kings' pressen jegliche verbliebene Luft aus den Lungenflügeln, bereiten aber lediglich auf den abschließenden abwechslungsreichen Achtminüter 'Destroyer' vor, der das Album krönt und perfekt abrundet. Eingebettet in einen fetten Sound stellt die Rhythmustruppe scheinbar federleicht und dennoch mit vollstem Elan ein Fundament auf, auf dem die Gitarren herrlich miteinander kommunizieren, immer kurz vor Überschlag. Hier ist alles irgendwie ein wenig mehr, man höre nur die geilen Soli. Und dieses gesamte Zusammenspiel ist es, was das eingangs erwähnte Feuer überträgt. Als Anspieltipps lasse ich die Songs 1 bis 10 da. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intruders 02. Planet Hate 03. Back To The Real World 04. Priest Of Torment 05. A Plague Is Born 06. The Third Attack 07. Beyond Reality 08. My Own Worst Enemy 09. King Of Kings 10. Destroyer | Band Website: www.ravager-thrash.de Medium: CD, LP Spieldauer: 41:34 Minuten VÖ: 18.06.2021 |
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