Nero Or The Fall Of Rome - Beneath The Swaying Fronds Of Elysian Fields

Review von Blaze Breeg vom 28.04.2020 (6279 mal gelesen)
Nero Or The Fall Of Rome - Beneath The Swaying Fronds Of Elysian Fields Heute auf der Speisekarte: Buchstabensuppe aus Italien. Gut, der Bandname ist trotz seiner Länge gar nicht so sperrig - aber beim Albumtitel bin ich ohne Spickzettel raus. Ob sich das noch ändern wird, ist fraglich. Sicher ist, dass die Südeuropäer bei der Wahl des Covers ihres Erstlings Geschmack bewiesen haben. Das macht zweifellos Lust auf mehr.

Laut Promosheet bestehen NERO OR THE FALL OF ROME aus Mitgliedern der mir völlig unbekannten Symphonic Metal-Band RIUL DOAMNEI, die laut The Metal Archives bereits seit 1999 musiziert. Da ich beim genannten Genre stets schlagartig die Flucht ergreife, habe ich meine musikjournalistische Pflicht vernachlässigt und auf eine nähere Beschäftigung mit dem Output der Formation aus Verona verzichtet. Zum Glück sind wir auf "Beneath The Swaying Fronds Of Elysian Fields" in stilistischer Hinsicht auf einer ganz anderen Baustelle unterwegs. Der ansonsten nicht sehr informative Promosheet bezeichnet NERO OR THE FALL OF ROME als "epic/doom/black metal act with an old school attitude", der von Bands wie DARKTHRONE, BATHORY und CANDLEMASS beeinflusst sei. Nun, das ist eine Kombination, die gleich mein Interesse weckte - die drei genannten Inspirationsquellen stehen bei mir nämlich allesamt recht hoch im Kurs, allen voran Quorthon.

Erfreulicherweise ist die Beschreibung nicht aus der Luft gegriffen. Allerdings unterlassen es die Werbetexter, eine Band zu nennen, die meiner Meinung nach allgegenwärtig ist. Doch dazu gleich mehr. "Beneath The Swaying Fronds Of Elysian Fields" bietet eine Mischung aus durchaus abwechslungsreichem Black Metal-Gekeife und Klargesang, der über eine Epic Metal-typische Kauznote verfügt und meines Erachtens auf Überwerken wie "Hammerheart" oder "Twilight Of The Gods" zur erhabenen Atmosphäre passen würde. Letztere findet sich im Übrigen auf dem Debütalbum der Italiener wieder, bei denen jedoch schwarzmetallische Ausbrüche eine allzu sakrale Stimmung verhindern. Ahnt ihr schon, welche Band ich soeben im Kopf hatte? Logo, PRIMORDIAL! Nicht nur die anklagenden, leidenschaftlichen Vocals, auch das Riffing, die Gitarrenleads und der gesamte Charakter der Platte erinnern mich sehr stark an die Iren, die im Übrigen zu meinen Allzeit-Favoriten zählen. Erreichen NERO OR THE FALL OF ROME das Niveau von Meilensteinen wie "The Gathering Wilderness" oder "To The Nameless Dead"? Nein, natürlich (!) nicht, aber Fans von Alan Averill und Co. werden mit Sicherheit Gefallen an "Beneath The Swaying Fronds Of Elysian Fields" finden. Ob das dann aber auch für einen Kauf reicht, steht auf einem anderen Blatt ...

Kurzum: Der erste Longplayer aus dem Hause NERO OR THE FALL OF ROME steckt voller Herzblut und verdient daher Beachtung. In der Zukunft sollte die Truppe noch am Faktor Eigenständigkeit feilen. Auch wenn sie nicht als PRIMORDIAL-Klon einzustufen ist, kann ich hier noch keine klar umrissenen eigenen Trademarks benennen. Weil wir es hier mit einem Debütalbum zu tun haben, ist das zu verzeihen. Beim nächsten Release erwarte ich jedoch mehr.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Cross Of Nero
02. Coils Of Night
03. Cold Bones
04. Beneath The Swaying Fronds Of Elysian Fields
05. A White Crow In The Blizzard
06. Mortui Ut Patria Vivat
07. Graves Above
08. Our Epitaph Shall Be Carved In Stone
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 57:37 Minuten
VÖ: 27.04.2020

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