Cirith Ungol - Half Past Human

Review von Rockmaster vom 02.06.2021 (4668 mal gelesen)
Cirith Ungol - Half Past Human Fast ein Vierteljahrhundert hatten CIRITH UNGOL Pause gemacht. Nach nur vier Alben in einem guten Jahrzehnt war bei der Band mit Ursprüngen im Hard Rock und in den frühen 70er-Jahren, die schon mit Größen wie SLAYER und VENOM auf der Bühne gestanden hatte, erst mal die Luft raus. 2016 kam der Neustart, annähernd in der Besetzung, die sich 1992 aufgelöst hatte. Nach Festival und Live-Album kam dann 2020 endlich mit "Forever Black" das brandheiß herbeigesehnte fünfte Studioalbum der Band - und die Pandemie, die alle Tourpläne zerschlug. Mit unerwartet viel Freizeit setzten sich die Jungs zusammen und gingen ihre alten Songs durch. Und so war der Plan für die EP "Half Past Human" geboren.

Zwar wurden die alten Lembashäppchen im Studio neu eingerührt und aufgebacken, aber CIRITH UNGOL kommen auf "Half Past Human" appetitlich altmodisch rüber. Ihren ungewöhnlichen Stil, der sehr stark vom hohen, fast kreischenden Gesangsstil Tim Bakers geprägt ist, steckt die Band in die selbstgezimmerte Schublade "Gothic Death Rock". Am ehesten würde vielleicht der Vergleich mit klassischem Metal der 80er-Jahre bestehen, nur der düstere Unterton will nicht so recht zu den damals vorherrschenden Richtungen Glam Metal und NWoBHM passen. Leadgitarrist Jim Barraza und Ex-Bassist-jetzt-Rythmusgitarrist Greg Lindstrom streuen zudem hier und da schnöde aber effektive Hard Rock-Riffs dazwischen. NIGHT DEMON-Frontmann Jarvis Leatherby ist an der zuletzt wechselhaften Position am Bass eingestiegen und liefert mit Gründungsmitglied Robert Garven an den Drums klassische, gute Rhythmusarbeit. Sound und Produktion wurden im Vergleich zur alten Zeit nur moderat aufgefrischt.

Fans der alten Zeit dürften Freudentränen in den Augen haben. Man spürt, dass die Band die lange Pause gut überstanden hat. Schlussendlich haben sie sich an Krankras Lauer ('Shelob's Lair') vorbei- und über den Spinnenpass geschlichen und sie haben echt Bock und Spiellaune. So lange die Fans noch Bock auf CIRITH UNGOL haben, dürfte man noch einiges von der Band hören. Vielleicht wird nicht der große Hit darunter sein, aber schöner, altmodischer und sehr eigenständiger Metal.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Route 666 (5:06)
02. Shelob's Lair (5:34)
03. Brutish Manchild (3:43)
04. Half Past Human (7:24)
Band Website: www.facebook.com/cirithungolofficial
Medium: EP
Spieldauer: 21:48 Minuten
VÖ: 28.05.2021

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