Plenty Of Nails - Aus Schatten Gerissen | |
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Review von Kex vom 15.09.2014 (9112 mal gelesen) | |
PLENTY OF NAILS liefern Death-Metal mit Doom-Passagen aus dem hohen Norden. Das Quartett aus Schleswig-Hollstein besteht seit knapp 10 Jahren und wusste 2010 mit der EP "Schicksal" zu begeistern. Das Konzept aus tiefen Growls, Death im Midtempo und deutschen Texten machte neugierig auf "Aus Schatten Gerissen", welches Ende Juli seinen Weg zu den Fans fand. Die Songs der "Schicksal"-EP finden sich auf "Aus Schatten Gerissen" nicht wieder. Der geneigte Fan bekommt hier also 40 Minuten neuer, unbekannter Songs. Die Produktion ist gewohnt fett und reizt das Spektrum komplexer Musikanlagen voll aus. Zumindest für den Opener 'Der Gleisschlitzer' lässt sich das noch uneingeschränkt sagen. Dieser knüpft spieltechnisch und atmosphärisch an PLENTY OF NAILS anno 2010 an. Die Soundwand ist im Vergleich zu 'Blutsturm' vielleicht nicht ganz so stark, aber immer noch gewaltig. Da bin ich auch noch bereit, über den sich krampfhaft reimenden Text hinwegzuhören. Den Inhalt lasse ich gleich ganz beiseite, denn nennenswerte Einfälle verbleiben während des gesamten Albums im Schatten. Wenig Licht halten auch die weiteren Songs auf "Aus Schatten Gerissen" bereit. 'Tiefer' wartet mit einem Standardriff auf, welches durch den Gesang leider kaum aufgewertet wird. Der Refrain setzt zwanghaft darauf, einsilbige Wörter mit viel Pause hervorzuheben. Das mag in der Sprachförderung generell sinnvoll sein, führt aber mangels sonstigem Druck zu gähnender Langeweile. 'Memorandum' setzt da leider keine großen Akzente gegen. Machte das Intro mich noch neugierig, lässt der langgezogene Refrain meinen Finger ständig gen Aus-Knopf zucken. Bis hierhin ist mir die Lust an "Aus Schatten Gerissen" schon gründlich vergangen. Sicher sind alle Passagen sauber eingespielt und auf einer Anlage kommt die Produktion halbwegs fett heraus. Die Growls sind gewohnt tief und teilweise auch mit mächtigem Druck versehen, leider aber oft durch gesprochene Worte (hey, so langsam und bei so geringer Intonation ist das kein Gesang mehr) verflacht. Dazu kommt, dass 'Der Irrsinn' vom Intro her an alte RAMMSTEIN-Produktionen erinnert. Wirklich Neues suche ich vergebens und die Hälfte des Albums liegt noch vor mir. Diese ist durch die anderen Songs allerdings auch ausreichend beschrieben. Fazit: Musikalisch und produktionstechnisch ist PLENTY OF NAILS kaum ein Vorwurf zu machen. Die Arrangements sind allerdings recht langweilig und wiederholen sich ständig. 'Der Gleisschlitzer' ist wohl noch der beste Song des Albums. Ich empfehle, bei der EP "Schicksal" reinzuhören und auf den nächsten Longplayer zu warten. Ärgerlich, denn das Booklet ist sehr ansprechend gestaltet! Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Der Gleisschlitzer 2. Tiefer 3. Memorandum 4. Der Irrsinn 5. Lust 6. Rache 7. Sieben 8. Fluch der Zeit | Band Website: www.plentyofnails.de Medium: CD Spieldauer: 38:14 Minuten VÖ: 25.07.2014 |
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