Livebericht Deadsoil (mit Since the Day und Blindman Kills) |
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Ein Livebericht von Lord Fubbes aus Taunnustein (Jukuz im alten Bahnhof) - 20.08.2004 (22459 mal gelesen) |
Freitagabend, nix besseres zu tun, aber keine Lust zuhause rumzusitzen? Optimale Voraussetzungen für mich, um spontan zur CD-Releaseparty von DEADSOIL ins 30k entfernte Taunusstein mitzufahren, wo's mal wieder eine Überdosis des derzeit ach so angesagten METALCORE geben soll. Bei unserer Ankunft ist auch schon ordentlich was los, und so eröffnen SINCE THE DAY um neun vor einer halbgefüllten Hütte, schätzungsweise sind so 70 Leute versammelt. Der melodische, deathmetal-lastige Metalcore der fünf Jungs geht ganz gut nach vorne, und als jemand auf die Idee kommt, die Treppe zur Bühne mal auf die Seite zu räumen, gibt's bereits bei der ersten Band für den Moshpit kein Halten mehr. Für den Rest des Abends stehen dann nur noch Ein-Gitarrenbands auf der Bühne, was aber im Fall von 101 PROOF durchaus seine Berechtigung hat. Denn wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei den Lokalmatadoren um eine PANTERA-Coverband. Nun, was soll man groß zu einer Coverband schreiben, die vier Jungs verstanden ihr Handwerk, vor allem Gitarrist Attila (der heißt wirklich so) konnte nicht nur durch Lässigkeit, sondern auch durch fast originalgetreu abgekupferte Soli überzeugen, aber was die Show wirklich einzigartig machte, war Sänger Schäfer, der nicht bloß durch seine massige Erscheinung (Gerre lässt grüßen) auffiel, sondern viel mehr durch sehr selbstzerstörerisches Bühnenverhalten. Daß er einfach mal rückwärts umfiel oder Kippenstummel aufaß, war da noch eher harmlos. Aber sich von einem Fan eine Bierflasche reichen zu lassen, leerzuschütten (mehr daneben als in den Mund) und sich dann die leere Flasche am Kopf kaputthauen, DAS ist Rock'n'Roll! Hat übrigens gar nicht mal so sehr geblutet... Die nun folgenden BLIND MAN KILLS dürften demnächst auch eine offizielle CD-Releaseparty organisieren, die inoffizielle fand ja bereits auf dem UP FROM THE GROUND-Festival bei uns am Pavillon statt. Live vermisst man doch irgendwie eine zweite Gitarre, auch wenn Basser Sören ein ganz gutes Fundament legt, und Gitarrist Patrick rockt trotz etwas strattigem Sound (auch mal was neues) ganz ordentlich. Insgesamt jedenfalls recht deftiger Metalcore, der gut nach vorne geht und geradezu zum Bangen bzw. Pogen animiert. Die Jungs sollte man im Auge behalten! Hohe Erwartungen durfte man dann an DEADSOIL stellen, versammeln sich dort doch so illustre Musiker wie der Basser von SIX REASONS TO KILL oder der Schlagzeuger von CARNAGE (?). Für meinen Geschmack war das aber ziemlich vorhersehbares, hardcorelastiges Metalcoregebolze. Die CD jedenfalls muß ich mir deswegen nicht kaufen, für live war's ganz okay, aber es gibt dann halt doch ungefähr zehn Millionen Metalcorebands, die origneller, melodischer, härter, besser sind... Insgesamt aber war's doch ein sehr gelungener Konzertabend mit ordentlich Nackentraining, und das Jukuz als Veranstaltungsort ist auch nicht zu verachten, der Sound war jedenfalls den ganzen Abend über recht okay (außer, als es bei 101 PROOF zwischendurch mal Probleme mit der PA gab), und auch die Bierpreise sind in Ordnung (2 EUR für 0,5l). Dort dürfen gerne öfter Konzerte stattfinden. |
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