ReVamp - Wild Card

Review von Wulfgar vom 27.09.2013 (5560 mal gelesen)
ReVamp - Wild Card Nachdem Floor Jansen bei NIGHTWISH kurzerhand den Gesang auf der restlichen "Imaginaerum"-Tour übernahm, sollte sie also nicht nur wegen ihrer ehemaligen Band AFTER FOREVER dem breiteren Publikum ein Begriff sein. Hier soll es sich aber um ihr neues Bandprojekt REVAMP drehen. 2009 gegründet, hatte es beim ersten Output "ReVamp" mit Waldemar Sorychta noch einen extrem starken Songschreiber im Rücken. Dieser Tage ist davon allerdings keine Rede mehr und REVAMP können offensichtlich auch selber Songs schreiben. Das beweisen die 6 Käseköppe auf ihrem neuen Album "Wild Card" Die Songs variieren zwischen sehr melodischen Parts mit opernhaftem Gesang und heftigem Keyboard-Einsatz oder auch brettharten Shredder-Riffs unterlegt mit gemeingefährlichen Growls. So oder so, zeigt Fräulein Jansen ein beeindruckendes Stimmspektrum.

Das Gute dabei ist, dass die Band mit der Wandlungsfähigkeit ihrer Frontdame durchaus mithalten kann. Man hat beim Hören nie das Gefühl, dass sich die Band nicht wohl fühlt oder gar auskennt. Da läuft alles vollkommen routiniert. Wenn bei einem Song das Gaspedal ins Bodenblech getrampelt wird, schlägt meiner Meinung nach die wahre Stunde dieser Formation. Dann zeigt sich nämlich am deutlichsten der deutliche qualitative Unterschied zu den (gefühlten) Millionen female-fronted Bands, die alle denken ein wenig Operngeträller würde für eine Metalband à la NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION ausreichen. NOT! REVAMP können mehr und machen es auch. So mäandern sich die Holländer durch 11 außerordentlich variable Songs. Diese sind zwar allesamt ungewöhnlich und damit interessant, aber führen durch die unterschiedlichen Parts in mehrere Stilen zu einem gewissen Audio-Durcheinander und man erkennt eine gewisse Überfrachtung der Songs. Wenn man einen Moment nicht genau zuhört, dürfte es ziemlich schwer festzustellen sein, ob noch der gleiche Song läuft, oder schon ein anderer. Das bleibt aber der einzige größere Kritikpunkt an "Wild Card". Die Synthese aus Härte, Melodie, Kunstfertigkeit und Variabilität hinterlässt in der Gesamtheit einen durchaus positiven Eindruck. Als Anspieltipp/ Albumhit würde ich 'I Can Become' bezeichnen, weil es die bereits erwähnte Härte gut rüberbringt und nicht allzu überladen daherkommt. Dazu kommt dann noch ein ziemlich geiles Wechselspiel zwischen Saitenfraktion und dem Keyboarder. Wer es lieber ein wenig ruhiger angehen lassen will, nehme stattdessen 'Distorted Lullabies'.

Insgesamt hat man es hier mit einer super variablen Band zu tun, die mit voller Absicht zwischen allen Stühlen steht. Ich würde "Wild Card" jedem empfehlen, dem NIGHTWISH zu kitschig ist, aber trotzdem eine gute Frontfrau zu schätzen weiß. Floor Jansen gehört in jedem Fall dazu und REVAMP überzeugt mich auf ganzer Strecke! So das war's dann für heute, proost, euer Wulfgar.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Anatomy Of A Nervous Breakdown - On the Sideline
02. The Anatomy Of A Nervous Breakdown - The Limbic System
03. Wild Card
04. Precibus
05. Nothing
06. The Anatomy Of A Nervous Breakdown - Neurasthenia
07. Distorted Lullabies
08. Amendatory
09. I Can Become
10. Misery's No Crime
11. Wolf And Dog
Band Website: www.revampmusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 49:00 Minuten
VÖ: 23.08.2013

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