Lunatic Dictator - Suicide for Life

Review von Lord Fubbes vom 07.10.2004 (11488 mal gelesen)
Lunatic Dictator - Suicide for Life KREATOR mit dem sänger von MY DARKEST HATE, so ungefähr kann man den Sound von LUNATIC DICTATOR beschreiben. Mehr müsste man eigentlich gar nicht schreiben, denn wer die erwähnten Bands mag, wird auch das Debut der fünf Darmstädter mögen. Da das dann aber eine ziemlich kurze Rezension abgäbe, gehen wir doch mal zur Abwechslung ein wenig auf die einzelnen Songs ein.

Los geht's mit 'Silent Creams', abgesehen vom Gesang eine reinrassige Teutonenthrashnummer ganz im Stile von Kreator oder SODOM: eine Gitarre macht Fuddeltappings, während die andere unten fette Riffs hinlegt, zwischendurch wird dann mal zusammengerifft und auch schlachzeuchmäßisch ein Zahn zugelegt, bevor dann wieder der an 'Masterplan' von Kreator erinnernde, doomige Refrain kommt, dazwischen ein ganz nettes Solo. Sehr gelungene Nummer!

'Remember the Fallen' hat mit dem gleichnamigen Sodomsong nichts zu tun, ist aber wie eben eine reinrassige 80er-Thrashnummer mit Grunzgesang. Diesmal allerdings nicht so originell, gegenüber dem Opener fällt der hier ein wenig ab, dafür ist das Solo ziemlich geil.

Hymnisch wird's dann nicht bloß wegen des Namens bei 'Call of Death', aber abgesehen von dem sehr geilen Anfangsteil und dem melodischen Refrain doch eine der eher schwächeren Nummern der Platte.

'Q' besteht aus unverständlichem Gegrunze und Klagechören im Hintergrund, die mich an Monty Pythons "Funniest Joke" in the World denken lassen. Nach 29 Sekunden ist der Spuk aber wieder vorbei und mit 'War' kommt jetzt eines der Glanzlichter von "Suicide for Life", der Refrain lädt zum Mitgröhlen ein, auch wenn man sich über das Englisch des Sängers manchmal doch ein wenig wundert...

Gleiches gilt für 'God', das auch von den oben erwähnten My Darkest Hate sein könnte. Starke Nummer!

'Skeleton Dance' ist auch mal wieder was deathiger, ebenso wie 'Sceleton Dance', letzterer überrascht auch noch mit lustiger Polka in der Mitte, ansonsten aber beides auch eher (für das Album!) durchschnittliche Nummern.

Gebangt werden darf dann bei 'Reborn', das deathlastigste Stück auf der Platte: chromatische Hackriffs bei Intro (mit Bass) und Strophe, lange Akkorde im Refrain. Und der Zwischenteil geht echt nach vorne!
Ganz klar das beste Lied der Platte (für meinen Geschmack).

Bei 'Until Death' wird's dann etwas hymnischer, hier sind wir dann eher wieder bei langsamerem Thrash mit Gitarren-im-Stereopanorama-Abwechsel-Effekten. Oberes Mittelfeld, wo auch 'Forgotten Words' landet, das wieder ein lustiger Death-Thrashbastard ist mit netten Harmonien im Refrain.

Bleibt noch 'Hatred', wieder ziemlich deathig und gelegentlich ein wenig an AMON AMARTH erinnernd, fängt mit KnüppelausdemSack an und steigert sich zum Schluß hin zu melodischem Schwedentod.

Welcher Teufel die Jungs allerdings zu dem saubekloppten Outro getrieben hat, will ich gar nicht erst wissen. Aber die Jungs scheinen Humor zu haben. Übrigens kommt irgendwann noch ein unnötiger Hidden Track, unnötig deswegen, weil's bloß eine gesanglose Version von 'Call of Death' ist. Naja, vielleicht will sich ja jemand in Death Metal-Karaoke üben.

Resumierend lässt sich sagen, daß keine wirklich schlechten Songs auf 'Suicide for Life' enthalten sind, selbst die weniger guten können sich immer noch sehr gut hören lassen (selbst 'Call of Death' ohne Gesang wird nicht langweilig), und einige Höhepunkte beißen sich sofort im Gehörgang fest. Ganz klare Kaufempfehlung für jeden, der mit den genannten Bands was anfangen kann. Das soll nicht heißen, daß Lunatic Dictator nicht ihren eigenen Stil hätten, ganz im Gegenteil!


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1.Silent screams
2.Remember the fallen
3.Call of death
4.Q
5.War
6.God
7.Prophecy
8.Skeleton dance
9.Reborn
10.Until death
11.Forgotten words
12.Hatred
13.Outro
Band Website: www.lunaticdictator.com
Medium: CD
Spieldauer: 48:09 Minuten
VÖ: 23.08.2004

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