Absalem - Chaosvolution

Review von Metal Guru vom 27.11.2017 (4812 mal gelesen)
Absalem - Chaosvolution "Chaosvolution" nennt sich das langspielende Debüt der spanischen Band ABSALEM, die laut Bandinfo seit ihrer Gründung im Jahre 2016 nach einem 'angsterfüllten, modernen, zeitgemäßen Sound' suchen und als ähnlich klingende Inspiratoren/Motivatoren/Vorbilder z. B. THE AGONIST oder ARCH ENEMY angeben - aha, ok, soso ...

Zehn Titel in immerhin 53:12 Minuten können lang (sehr lang) werden, wenn einfach nichts Nennenswertes passiert. Titel wie 'Brainshot', 'Burned To Ashes’ oder 'Sinner' verheißen rein inhaltlich schon mal nicht die größte aller Welten oder mit anderen Worten: Den letzten Schluss universeller Weisheit erfährt man hier definitiv nicht! Die Kompositionen interpretieren diesen inflationären Inhalt zu 85% im vorherhörbaren Vierviertel, ca. 10% im seichten Sechsachtel und verbleibenden 5% im Fünfviertel oder Siebenachtel beim bezuglosen/unmotivierten/verlorenen Versuch, 'proggen' zu wollen. Die monotonen Melodien (sofern überhaupt vorhanden) verlassen den sicheren Hafen der Grundtöne meist molliger Akkorde nur selten, was die erstaunlich eingängige Quotenballade 'Over The Road' umso erstaunlicher macht. Der größte Kritikpunkt an "Chaosvolution" aber ist und bleibt meiner Ansicht nach tatsächlich das mittel- bis unterdurchschnittliche Songwriting. Dieselben ambitionierten/jungen/willigen Menschen mit denselben instrumentellen und vokalen Fähigkeiten könnten meiner Meinung nach mit entsprechendem Material zweifellos interessanter/kurzweiliger/professioneller klingen.

Die Musiker Álvaro (Guitars), Gin (Vocals), Miguel (Guitars), Oli (Bass) und Víctor (Drums) mischen laut Presseinfo 'kraftvolles Schlagzeug' und 'scharfe Riffs' mit einer 'schlagenden Kombination' aus atonalem/tiefem/zerrigem Gegrunze und klarem/melodiösem/tonalem Gesang. Sänger Gins Versuch, beide Vokaltechniken in Personalunion zu exekutieren, krankt meiner Meinung nach hauptsächlich daran, dass er weder die eine noch die andere (Technik) überdurchschnittlich virtuos beherrscht: Auf der einen Seite verfügt er über keine ausgesprochen angenehme/durchsetzungsfähige/interessante/variable/wiedererkennbare Singstimme, auf der anderen (Seite) klingen seine Growls weder gemeingefährlich noch übermäßig überzeugend noch wirklich wütend. Liegt's an seiner begrenzten Begabung als Vokalist, den konturlosen Kompositionen oder am mittelmäßigen Mix - who knows? Zu den Instrumentalisten sei gesagt: alle ambitioniert/jung/willig, aber keiner von ihnen grenzgenial/hochbegabt/supertalentiert, sorry. Ich meine, wenn man sich schon dem toten Metall oder irgendeiner seiner atonalen Abarten verschreibt, muss man sich eben auch an anderen aktuell agierenden Bands desselben Genres messen lassen, nicht wahr? Hierbei schneiden ABSALEM - so leid es mir tut - bestenfalls mittelmäßig ab. Drei Sachen sollten ebenfalls erwähnt werden: 1. Schlagwerker Victor zerkloppt in Zeiten hyperaktiver Bassdrums fast überhaupt keine solche, 2. Gitarrist Miguel und sein sechssaitiger Kollege Álvaro solieren mit minimalsten, nicht nennenswerten Ausnahmen praktisch nie und 3. Bassist Oli bzw. sein Instrument bleibt (wie so häufig im What-Ever-Metal) unauffällig bis unhörbar, was mich direkt zum nächsten und letzten Punkt bringt:

Der Sound dieses durchwachsenen Debüts geht auf das Konto eines gewissen Herrn Miguel Ángel Gómez, der das Teil im 'Nave Bunker' nicht nur produziert, sondern auch gemischt und gemastert hat. Das Ergebnis klingt in meinen Ohren weder gigantisch gut noch schauerlich schlecht und sollte ABSALEM beim nächsten Schlag nicht hindern, vielleicht nach einem anderen (besseren?) Produzenten/Mixer/Master Ausschau zu halten.

Gesamtwertung: 3.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Deceiver
02. Chaosvolution
03. The Witness
04. Fear My Wrath
05. Sinner
06. Brainshot
07. Coven
08. The Forest
09. Over The Road
10. Burned To Ashes
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 53:16 Minuten
VÖ: 27.11.2017

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