Nihil Mortum - Aletheia

Review von RJ vom 04.10.2012 (4704 mal gelesen)
Nihil Mortum - Aletheia Als der Opener 'Praised Be I' aus den Boxen tönte, dachte ich schon, dass ich mich mal wieder vergriffen habe. Aus dem sperrigen Death/Doom-Album (so die erste Einschätzung nach dem Querhören) wird nach intensiver Auseinandersetzung eine starke Black Metal-Schlagseite, die sich gerne aus dem Zutatentopf des Genres bedient, jedoch weit mehr zu bieten hat.

Nach einem kurzen melodischen Einstieg gibt der Opener ordentlich Gas und legt die schwarze Seite in fulminanter Form frei. Ordentliches Double-Bass-Geballer, fieser Black Metal-Gesang und das rasante Tempo zeugen jedoch nur von einer Momentaufnahme. Tempowechsel, melodische Einlagen und in der weiteren Folge ein ordentliches Quantum Experimentierfreude verpassen dem Album eine Art Achterbahnfahrt, die auch vom Hörer verlangt, dass er jederzeit auf dem Sprung ist, um die nächste Kurve nicht zu verpassen. Die melodischen Zwischenspiele holen die Songs immer wieder aus der düsteren Grundstimmung und verleihen den Songs einen zusätzlichen Kick. Besonders gelungen ist dabei 'Universe Intoxicated' ausgefallen, wobei der Song auch dadurch heraussticht, weil der Black Metal-Anteil zurückgefahren wurde und die gelungenen Arrangements besonders zur Geltung gelangen.

Die Band sieht sich irgendwo im Bereich zwischen Black Metal und Progressive Metal, was ich grundsätzlich bestätigen würde. Was "Aletheia" von den typischen Veröffentlichungen des Genres unterscheidet, sind Tempo, Power und vielseitige Gitarrenarbeit. Die Band hat sich im Vergleich zu ihrer Anfangszeit musikalisch deutlich weiterentwickelt und legt viel Wert auf eine eigene Identität. Wer die Band noch von den Anfängen her kennt und ihre EP "Masterpiece Of Unknown Art" vor Ohren hat, darf sich jetzt auf rein englische Texte einstellen und trauert hoffentlich der Flöte nicht nach. Das Trio hat musikalisch nicht nur das Maximum aus sich herausgeholt, sondern auch "Aletheia" einen produktionstechnisch passablen Anstrich verpasst. Wer Black Metal liebt, wird an dieser Scheibe natürlich seine Freude haben. Wer es gerne etwas deftiger mag, aber eher dem Death Metal zugeneigt ist, dem ist dieses Album ebenfalls zu empfehlen, da die Schnittmenge ganz gut passen dürfte. Wer zudem noch etwas Spaß haben möchte, der lese sich ruhig mal die History der Band durch. Die Story von Pfarrer Jethro hat mich nicht nur bewegt, sondern auch zum Schmunzeln gebracht.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Praised Be I
02. Sat
03. Tan
04. Oh Lord
05. Universe Intoxicated
06. New Messiah
07. God
08. Cursed Decade
09. Blunt Force Trauma
10. Pleasure Obedience
Band Website: www.nihilmortum.com
Medium: CD
Spieldauer: 43:39 Minuten
VÖ: 28.09.2012

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