The Burden Remains - Fluid | |
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Review von Metal Guru vom 22.09.2020 (5290 mal gelesen) | |
![]() "Fluid" heißt nach "Downfall Of Man" (2011), "Fragments" (2014) und "Touchstone" (2017) das bereits vierte Volle-Länge-Werk des Schweizer Trios, enthält acht abenteuerlich ambivalente Lieder in 44 Minuten und zehn Sekunden und präsentiert minimal ein bis maximal drei grundverschiedene Stile. Stil eins: Unter Zuhilfenahme von Vibraphon/Synthesizer/Effektgerätschaft erzeugte atmosphärische/mollige/wattige Wolken, DIE entweder rein instrumental oder inklusive hochtönender/lmelodischer/sensibler Vocals. Stil zwei: Dumpfes/tiefes/verzerrtes Gitarrengeriffe über meist geraden/manchmal krummen Taktarten, oben rüber/unten drunter angepisste/schreiende/unmelodische Vocals. Das Schlagzeug grundsätzlich songdienlich (keine besonderen Vorkommnisse), genau wie die Gitarren (nicht ein einziges Solo). Stil drei: Mix aus Stil eins und Stil zwei. DAS zusammen mag anfangs nicht nur für norddeutsche Ohren ungewohnt klingeln, aber Mensch gewöhnt sich an alles - oder wie war das noch gleich? Fast jeder einzelne Song geht und fast alle Songs gehen ineinander über, was aufgrund der Verwolkungsgefahr aber nicht oder kaum auffällt. Die Zusatzinformation, dass zeitgleich zum Album auch ein dazugehöriger Film beziehungsweise ein korrespondierendes Video produziert wurde, verstärkt den Eindruck eines sogenannten 'Gesamtkunstwerks', das sich unter Umständen nicht sofort und schon gar nicht jedem erschließt. Nun ist das mit (der) Kunst ja immer so 'ne Sache. Ich meine, jede und jeder kennt den dämlichen wie weisen Spruch "Ist das Kunst oder kann das ...?" Im Fall von THE BURDEN REMAINS muss ich zugeben, dass Vorabinformationen wie (Zitat No. 2): "Das neue Album handelt von gesellschaftlich geprägten Dualismen, die in unseren Köpfen Eingang gefunden haben und unserer Wahrnehmung und unserem Denken polare Gegensätze überstülpen – und damit unser Urteil über die Umwelt, wie sie sich uns darstellt, entscheidend beeinflussen" mich nicht unbedingt zur Hörung des Vorabinformierten auffordern. Aber mit eng zugekleisterten Augen und weit aufgerissenen Ohren denk' ich mal an die rein instrumentellen ART AGAINST AGONY, mal an THE HIRSCH EFFEKT und mal an WAR FROM A HARLOTS MOUTH (interessanterweise alle aus Deutschland). Ja, das ist schon größere Welt hier, Musik mit Anspruch, kein Krach 'to go' (kotz, spei, würg). Der Beipackzettel fasst zusammen (Zitat No. 3) "... der Wille, etwas Spezielles, etwas Grosses, etwas Eigenes zu schaffen"! Ob den Schweizer Jungs diese Schaffung ge- oder misslungen ist, müsst ihr wohl oder übel selbst rausfinden. Das dürfte in Zeiten pandemischer Viren allerdings mehr als schwerfallen, verhindert fucking Corona doch nach wie vor jegliche kulturelle Ansteckung und künstlerische Ausbreitung ... Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Aus Isch Teilt (4:42) 02. I De Fluet Verhaut (4:57) 03. Uuf- Oder Undergaa (6:13) 04. Sauz U Gröu (4:12) 05. Am Ufer Vo Mim Wäse... (5:18) 06. Flussabwärts (6:09) 07. Fremdi Gstaade (7:23) 08. Gfrores Meer (5:16) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 44:10 Minuten VÖ: 24.09.2020 |
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