Necronomicon - Unleashed Bastards

Review von baarikärpänen vom 08.10.2018 (7668 mal gelesen)
Necronomicon - Unleashed Bastards
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Die Fledermaus macht ja gerade mächtig von sich reden. Da wäre zum einen die Bechtstein-Fledermaus. Dieses possierlich anzuschauende Tierchen hat es nämlich geschafft, mal eben die Rodung des Hambacher Forsts zu verhindern, weil besonders schützenswert. Zum anderen grüßt uns die weniger possierliche Variante einer fledernden Maus vom Cover der neuesten Scheibe der deutschen Thrash-Veteranen NECRONOMICON. Dort war sie schon auf dem selbstbetitelten Erstling von 1986 zu finden, verschwand zwischendurch mal und taucht jetzt wieder auf.

Leider hat man NECRONOMICON immer wieder zur zweiten Welle der deutschen Thrash-Bands gepackt, ganz böse Menschen haben sie sogar in die zweite Reihe verfrachtet, zusammen mit Acts wie VENDETTA oder ACCU§ER. Dabei waren NECRONOMICON schon 1985 mit ihren ersten Demos am Start, also gar nicht sooo weit entfernt von SODOM oder DESTRUCTION. Und mit Schmier und seinen Mannen verbindet sie nicht nur das Bundesland Baden-Württemberg. Nein, auch die Mucke war zu Anfang durchaus vergleichbar. Wären NECRONOMICON, statt auf einem eher kleineren Label, auf SPV oder Noise gelandet, wer weiß ...

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Trotzdem sind NECRONOMICON immer bei der Stange geblieben und haben, abgesehen von einer zehnjährigen Pause zwischen 1994 und 2004, in schöner Regelmäßigkeit Alben veröffentlicht. Zugegeben, mit den Veröffentlichungen nach 2004 hatte ich so meine Schwierigkeiten, weil für meinen Geschmack zu sehr Modern Thrash. Dafür entschädigt aber "Unleashed Bastards" von der ersten bis zur letzten Sekunde. Heißa, das ist feinster Thrash in bester deutscher Tradition. Obwohl, Schlingel sind sie ja schon, die Jungs um Sänger/Gitarrist Freddy (einziges verbliebenes Ur-Mitglied). So beginnt der Opener 'Burn And Fall' wie ein dunkler Song aus der ACCEPT-Feder. Aber Entwarnung, nach knappen 50 Sekunden kommt die Thrash-Abrissbirne. Echt mächtig! Genau wie die nachfolgenden 'Leave The Lights On' und Rejection'. Ersteres wohl eine indirekte Aufforderung, damit man im Moshpit auch was sieht. Dass es nicht nur Vollgas braucht, um zu überzeugen, beweist 'Malevolent'. Gelungener Aufbau und perfekt, um die Rübe zu schütteln. In diese Kerbe hauen auch 'My Name Is Vengeance' und 'Forbid Me From Living'. Und dass diese drei Tracks auf "Unleashed Bastards", neben dem ansonsten vorherrschenden Highspeed-Gebretter, in keinster Weise abfallen, spricht für das Niveau des Songwritings, das NECRONOMICON hier abliefern. Klarer Übersong auf "Unleashed Bastards" ist aber für mich 'Personal Enemy'. Was für eine Kante! Auf "Unleashed Bastards" stimmt einfach alles. Das fängt bei der Produktion an, geht über die Leads, die Rhythmus-Gruppe und endet bei den Vocals von Freddy, die schön aggressiv rüberkommen, ohne mit unpassendem Grunzgurgel zu nerven. Alte Schule eben.

Man kann es gar nicht anders sagen, "Unleashed Bastards" ist für mich die Überraschung in Sachen Thrash in diesem Jahr. Um diese Scheibe zu toppen, da müssen sich sogar DESTRUCTION mächtig strecken. Ganz ehrlich, ich hätte nicht mehr gedacht, dass NECRONOMICON nochmal mit so einem Brecher um die Ecke kommen. Toll, wenn man mit so einem Album vom Gegenteil überzeugt wird.



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Burn And Fall
02. Leave The Lights On
03. Total Rejection
04. Malevolent
05. We Did We Do
06. Imperial Hunger
07. My Name Is Vengeance
08. Forbid Me From Living
09. Unleashed
10. Religion Live Fast
11. Personal Enemy
12. The Nightmare Continues
Band Website: www.necronomicon-online.de/
Medium: CD
Spieldauer: 51:13 Minuten
VÖ: 28.09.2018

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