Axe Steeler - On The Run | |
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Review von baarikärpänen vom 07.09.2018 (5925 mal gelesen) | |
Neuere südamerikanische Bands muss man einfach mögen. Da passt vielleicht nicht immer alles zusammen, die Produktion ist nur mit viel gutem Willen als solche zu bezeichnen. Aber mit welchem Enthusiasmus die Jungs (und auch Mädels!) bei der Sache sind, das ist einfach nur toll. Im Gegensatz zu Japan liegt das Hauptaugenmerk immer auf dem Metal europäischer Machart. Logo, auch Visual Kei oder Bands wie LOUDNESS, EARTHSHAKER oder X JAPAN haben den Metal nicht neu erfunden, aber ihre Mucke hatte/hat was Spezielles, was man sofort dem Land der aufgehenden Sonne zuordnen konnte/kann. Was die Bands aus Südamerika von den Perfektionisten aus Fernost aber immer unterschieden hat, war die charmant naive Herangehensweise. Ich denke da gerne an die ersten Gehversuche von SEPULTURA. Man will Kisser & Co. ja nicht zu nahe treten, aber dagegen waren selbst VENOM musikalische Feingeister oder BATHORY im komplexen Prog anzusiedeln. Trotzdem hat's Spaß gemacht und wir wissen ja alle, wo SEPULTURA oder SOULFLY heute stehen. In eben diese Kerbe hauen auch AXE STEELER aus Kolumbien. Wobei sich AXE STEELER, im Gegensatz zu den meisten ihrer Kollegen, doch eher dem "normalen" Metal verbunden fühlen, also rein gar nichts mit Speed Metal, Black Thrash, am Hut haben. Und die Jungs aus Medellin schielen auch gerne mal gen US-Metal. Nach einer EP aus dem Jahr 2016, schicken AXE STEELER jetzt ihren Erstling "On The Run" über den Atlantik. Anzumerken wäre allerdings, dass drei der acht Songs auf "On The Run", 'Back To The Stage', 'Storm' und 'Battlefield', identisch sind mit der EP. Das Eröffnungsdoppel 'Back To The Stage' und 'Hellrider' darf man gerne als durchaus gelungen bezeichnen. Hier wird der NWoBHM-Einfluss am ehesten deutlich. Vor allem 'Hellrider' erinnert mich vom Riffing her an BATTLEAXE. Dass AXE STEELER aber auch anders können, zeigt schon der nächste Song. 'Axe Of Steel' erinnert doch sehr an HELSTAR zu Zeiten von "Remnants Of War". Geschmack beweisen AXE STEELER auch bei 'Storm', das mich an die straighteren Stücke von STORMWITCH zu deren Anfangstagen denken lässt. Das Eröffnungs-Riff von 'Over The Top' zitiert hingegen neuere RUNNING WILD. Den stärksten Track haben sich AXE STEELER aber für das Ende aufgehoben. 'Battlefield' geht zu Anfang gut los, bietet einen langsameren Mittelpart mit MAIDEN-Anleihen, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Alles gut also? Leider nein. Mit der Halbballade 'Beyond The Stars' haben sich AXE STEELER nun wirklich keinen Gefallen getan, weil der Song mit seinem Keyboard-Geklimper so überhaupt nicht passen will. Auch Vokalakrobat Javier Alonso Nuñez Padilla hat noch Luft nach oben. Seine in höheren Lagen angesiedelte Stimme liegt doch manchmal recht daneben und auch die an John Cyriis (AGENT STEEL) erinnernden Highpitch-Screams sitzen noch nicht so ganz. Es ist bei weitem noch nicht alles Gold, was glänzt, wenn man AXE STEELERs "On The Run" so betrachtet. Das fängt beim, nun ja, gewöhnungsbedürftigen Cover an und hört bei der Produktion auf, der man höchstens ein "geht so" bescheinigen kann. Auch die technischen Fertigkeiten der Kolumbianer sind noch ausbaufähig. All das gesagt, macht "On The Run" trotzdem Laune, weil, wie eingangs geschrieben, der Enthusiasmus stimmt, mit dem man hier zu Werke geht. Da schadet auch der mehr als überdeutliche spanische Akzent nicht. Fragen lassen müssen sich AXE STEELER aber, warum ausgerechnet die Neuaufnahmen der EP-Songs zu den stärksten auf dem Album gehören. Kann ja schließlich nicht sein, daß ihnen jetzt schon die Ideen für gute Songs ausgehen. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Back To The Stage 02. Hellrider 03. Axe Of Steel 04. Beyond The Stars 05. On The Run 06. Storm 07. Over The Top 08. Battlefield | Band Website: www.facebook.com/Axesteeler Medium: CD Spieldauer: 36:06 Minuten VÖ: 07.09.2018 |
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