Adamantis - Far Flung Realm

Review von Stormrider vom 16.04.2021 (6666 mal gelesen)
Adamantis - Far Flung Realm Eine europäische Band, die sich am Sound bekannter US-Metalbands orientiert, ist gefühlt häufiger der Fall, als eine US-Band, die sich an typisch europäischen Trademarks verdingt. ADAMANTIS aus Boston machen aber genau das. Sie würden vom Sound her problemlos als klassisch-melodiöser europäischer Power Metal durchgehen, dessen Einflüsse nicht allzu schwer herauszuhören sind. BLIND GUARDIAN, GAMMA RAY oder respektive HELLOWEEN, STRATOVARIUS, HAMMERFALL und RUNNING WILD standen hörbar während der musikalischen Sozialisation Pate. Wer sich also dem Genre des europäischen Power Metal verbunden fühlt, der wird die einzelnen Referenzen relativ schnell Songs auf dem vorliegenden Debütalbum "Far Flung Realm" zuordnen können.

Die Nörgler werden schreien, dass man alles, was die zehn Songs ausmacht doch schon zig Mal gehört hat, das nur Atmosphäre aufbauende Intro 'Into The Realm' zählen wir mal nicht mit. Und ja, sie haben Recht. Wirklich innovativ ist dieser Sound heutzutage natürlich nicht mehr. Denn so klang klassischer Metal, als er Ende der 90er seine Renaissance feierte. Macht es das Gebotene schlechter? Nein, macht es nicht. ADAMANTIS verbeugen sich tief vor ihren Helden, lassen dabei aber jede Menge Melodien vom Stapel, die sich schnell in die Gehörgänge fräsen. Die Chöre des stark an RUNNING WILD gemahnenden 'Puppeteer's Bane' zum Beispiel wären auch auf einem Album von Rolfs Piratencrew nicht untergegangen. 'Unbound Souls', welches an frühe HAMMERFALL erinnert, oder auch 'Second Sight', das sich mit seinen folkloristischen Anleihen an der stärksten Phase von Krefelds Finest orientiert, sind ebenfalls alles andere als schlechte Visitenkarten für diesen Erstling. Was auch für 'The Oracle's Prophecy' gilt, welches als Duett mit Elisa C. Martin (DARK MOOR) daherkommt und im Mittelpart einen Uwe Lulis-Gedächtnisshredder spendiert bekommen hat. Wer es eher happy mag, der wird beim STRATOVARIUS-beeinflussten 'Misbegotten Dream' oder dem mit HELLOWEEN-Melodien eröffnenden 'Journey's End' fündig.

Ob man mit dem Sound heute noch einen Status wie die alten Helden erreichen kann, das wage ich zwar zu bezweifeln, aber wer sich den oben genannten Bands verbunden fühlt, der macht nichts falsch, wenn er dem Quartett zumindest mal die Chance gibt und reinhört. Denn "Far Flung Realm" bietet ein Gesamtpaket, welches vom Cover über die Produktion hin zu den die Songs und die Fantasy-Lyrics alles bietet, was das Fanherz begehrt. Dass man (noch) nicht immer an die, zugegebenermaßen auch überlebensgroßen, Glanztaten der eigenen Helden heranreicht, ist absolut ok, und dass noch nicht jedes Gitarrenlead final ausgearbeitet wirkt, sei den Amis verziehen. "Battalions Of Fear" ist ja auch noch kein "Imaginations From The Other Side" gewesen, oder?

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Into The Realm
02. Unbound Souls
03. Misbegotten Dream
04. Puppeteer's Bane
05. Fire And Brimstone
06. Imagination
07. Journey's End
08. The Oracle's Prophecy
09. Second Sight
10. The Siege Of Arkona
11. Voron (The Ravensong)
Band Website: www.facebook.com/adamantisband
Medium: CD
Spieldauer: 56:13 Minuten
VÖ: 19.03.2021

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