The Neal Morse Band - The Great Adventure

Review von des vom 26.01.2019 (7110 mal gelesen)
The Neal Morse Band - The Great Adventure Wanderprediger Neal Morse lässt wieder von sich hören, wobei man vermerken muss, dass er ohnehin einige sehr produktive Jahre hingelegt hat. So gab es eine kurzzeitige Reunion mit SPOCK'S BEARD, um das Konzeptalbum "Snow" erstmals live und in voller Länge zu performen, ein einmaliges Ereignis, das auch adäquat auf diverse Abspielmedien gebannt worden war. Zuletzt brachte Neal Morse sein Soloalbum "Life & Times" heraus, das aber eine gewisse Behäbigkeit ausstrahlt und nicht für volle Begeisterung sorgte. "The Similitude Of A Dream" war das letzte Album mit der NEAL MORSE BAND, das allgemein als Masterpiece bezeichnet wurde und mit "The Great Adventure" soll nun ein würdiger Nachfolger die CD-Player bespielen.

Für "The Great Adventure" tat sich Neal Morse wieder mit ex-DREAM THEATER-Drummer Mike Portnoy und dem Bassisten Randy George zusammen. Zur weiteren Besetzung zählt Bill Hubauer (Keyboards, Vocals) und Eric Gillette (Gitarre, Vocals). Die Platte erzählt dabei wieder eine Story, angelehnt an "The Pilgrim's Progress" von John Bunyan. Wie es sich für ein amtliches Konzeptalbum gehört, wird die Platte (oder besser gesagt werden beide CDs) mit einer Ouvertüre eingeleitet, die wie zu erwarten bei den hochklassigen Musikern, die sich um Morse scharen, musikalisch auf höchstem Niveau eingespielt wurde. Wobei man aber auch sagen muss, dass die Doppel-CD einige Tracks benötigt, um in die Gänge zu kommen; zu schwerfällig und schwermütig ist der Beginn von "The Great Adventure" und auch zu offensichtlich auf Emotion getrimmt, ohne jedoch wirklich zu berühren. Auch die zu Beginn dominanten Keyboard-Frickelparts muss man mögen, aber irgendwie gewöhnt man sich dran. Als Zuhörer taucht man nur langsam in die Story ein und etwa ab dem tollen Titelsong 'The Great Adventure' und dem bemerkenswerten 'Hey Ho Let's Go' beginnt die Platte zu packen. Ein schöner Wechsel aus epischen und rockigen Songs folgt der Geschichte und einige wirklich schöne Gitarrensoli (man höre das Finale von 'Fighting With Destiny') bilden den Zuckerguss auf den Songs. 'Welcome To The World 2' stellt die überzeugendere Variante des Songs dar; überhaupt wird mit dem Verband der letzten fünf oder sechs Songs ein unglaublich starkes Finale gebildet, bei dem vor allem 'The Great Despair' ein überzeugendes Epic mit ergreifendem Solo als Ausklang darstellt. Okay, mit dem Ende von 'A Love That Never Dies' tappt Neal Morse mit seinen Mannen dann doch in die Kitschfalle, hier wird eindeutig übertrieben.

Ob THE NEAL MORSE BAND "The Similitude Of A Dream" toppen kann, kann ich nicht beurteilen, aber vor allem die zweite CD von "The Great Adventure" ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, perfekt eingespielt von einer hochklassigen Band. Dazu tummeln sich auf CD2 wunderbare Songs, die gut auf den Punkt kommen und eine sehr gute Mischung aus ruhigen Parts, epischen Titeln und heavy Tönen und verspielten Frickeleien darstellen, vom kitschigen Ende mal abgesehen. Allerdings dauert es, bis das Konzept auf CD1 in die Gänge kommt. Fans von THE NEAL MORSE BAND werden mit Sicherheit Gefallen an "The Great Adventure" finden.

des

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
CD1:
01. Overture
02. The Dream Isn't Over
03. Welcome To The World
04. A Momentary Change
05. Dark Melody
06. I Got To Run
07. To The River
08. The Great Adventure
09. Venture In Black
10. Hey Ho Let's Go
11. Beyond The Borders

CD2:
12. Overture 2
13. Long Ago
14. The Dream Continues
15. Fighting With Destiny
16. Vanity Fair
17. Welcome To The World 2
18. The Element Of Fear
19. Child Of Wonder
20. The Great Despair
21. Freedom Calling
22. A Love That Never Dies
Band Website: www.nealmorse.com
Medium: Do-CD
Spieldauer: 01:44:00 Minuten
VÖ: 25.01.2019

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