Heavenfall - Seven Sins

Review von Jukebox vom 17.02.2011 (6240 mal gelesen)
Heavenfall - Seven Sins Die im Ruhrgebiet ansässigen HEAVENFALL liefern mit dem vorliegenden "Seven Sins" nach dem Demo "When Darkness Fall" aus dem Jahr 2007 nun ihr Debütalbum ab, welches tatsächlich zu überraschen weiß. Im Vorfeld hab ich fast mit einem weiteren 08/15 Power Metal-Album gerechnet, welches niemanden groß hinter dem Ofen hervor lockt. Um so erfreuter war ich dann, als ich ein Album zu hören bekam, welches alles andere als alltäglich ist und mit einer geilen Mischung aus Melodic-, Power-, Prog- und Symphonic Metal daher kommt, und auch ansonsten eine Menge Einflüsse durchschimmern lässt.

Bereits das Intro 'Origins of a Sin' lässt aufhorchen, denn hier wird zunächst mal Filmatmosphäre erzeugt und man hat das Gefühl, mitten in einer spannenden Szene zu stecken. Der eigentliche Opener und Titeltrack 'Seven Sins' erinnert dann zunächst doch verdammt stark an 'Planet Hell' von NIGHTWISH, wobei es die Band alles andere als nötig hat, einzelne Passagen sozusagen auszuleihen. Dafür haben HEAVENFALL selbst genug zu bieten, wie der Silberling im weiteren Verlauf beweist.

Wie der Albumtitel bereits erahnen lässt, befassen sich die Songs mit den sieben Todsünden (Invidia für Neid, Ira für Zorn, Gula für Völlerei, Acedia für Faulheit, Avaritia für Geiz, Luxuria für Wollust und Superbia für Hochmut) und sind neben ihren eigentlichen Titeln zusätzlich noch nach der entsprechenden Sünde benannt, mit welcher sich der jeweilige Song beschäftigt. Auffällig ist von Anfang an, dass die Songs vor allem durch die tollen Keyboardsounds leben, die den Stücken Abwechslung und eine fesselnde Atmosphäre verleihen. Dies wird zum Beispiel bei dem erstklassigen 'Act in Anger' sehr deutlich, welches sich mit der Todsünde des Zorns, genauer gesagt mit einem Amoklauf an einer Schule beschäftigt. Gerade dieser Song weiß wirklich auf ganzer Linie zu überzeugen und hebt sich deutlich von dem Einheitsbrei manch anderer Acts ab.

Die Songs bieten über die gesamte Albumlänge reichlich Abwechslung, und gerade die vielen Tempowechsel und progressiven Einschübe beleben die Scheibe ungemein. Die Melodien bleiben trotzdem schnell im Ohr hängen und sind zum Teil echte Ohrwürmer. Ein Song wie 'Melt at your Touch' ist zwar lyrisch nur schwer zu ertragen und trieft inhaltlich nahezu vor Kitsch, aber dennoch ist das Teil musikalisch einfach geil. Die warme Stimme von Sänger Daniel verleiht den Stücken zusätzlich ein gewisses Charisma und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert.

Auch der Gesamtsound der Scheibe lässt für meinen Geschmack keine Wünsche offen, denn alles wirkt wie aus einem Guss und ist hervorragend aufeinander abgestimmt. Obwohl die Keyboards zwar oft dominieren, kommen auch die Gitarren nicht zu kurz, sondern ballern einem fette Riffs um die Ohren. Natürlich wurden hier und da auch Samples verwendet, doch all diese Spielereien wurden wirklich so eingesetzt, dass sie ihre Wirkung entfalten und absolut songdienlich sind.

Fazit: HEAVENFALL haben es geschafft, ein Debütalbum abzuliefern, welches mir tatsächlich sehr gut gefällt und für eine positive Überraschung gesorgt hat. Der ein oder andere kleine Ausfall ist zwar auch zu verzeichnen, aber dennoch kann sich diese Scheibe durchaus mehr als sehen lassen und es bleibt zu hoffen, dass sich die Band weiter so positiv entwickelt.

Anspieltipps: 'Act in Anger', 'Envy' und 'Melt at Your Touch'.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Origins Of A Sin 1:01
2. Seven Sins 4:17
3. Envy 5:24
4. Act In Anger 5:50
5. Gluttony 5:41
6. Dream Of Mirrors 6:35
7. Robin Hood 5:58
8. Melt At Your Touch 7:18
9. Up To The Gods 4:25
Band Website: www.heavenfall.de
Medium: CD
Spieldauer: 46:29 Minuten
VÖ: 17.01.2011

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