Martyr - Fists Of Iron

Review von baarikärpänen vom 24.07.2020 (8884 mal gelesen)
Martyr - Fists Of Iron Was verbindet Nicolas Peter und Tommi Warsala? Mehr als man denkt. Beide sind die alleinigen Macher hinter ihren Bands, d.h. MARTYR (Peter) wie auch TYFON'S DOOM (Warsala) sind Projekte eines einzelnen Enthusiasten, vom Songwriting über Instrumente bis zur Produktion alles in einer Hand. Und beide Bands bewegen sich im traditionellen Bereich des Metals. Von Warsala hat man seit dem Release von "Emperor's Path" leider nichts mehr gehört, während Peter genau jetzt seine neueste EP "Fists Of Iron" veröffentlicht. Laut Peter auf seiner Bandcamp-Seite war ja eigentlich ein komplettes Album geplant, aber die momentanen Umstände führten leider dazu, dass es nur zum Kurzformat gereicht hat. Wenn man sich aber "Fists Of Iron" anhört, dann kann man schon die ein oder andere Träne verdrücken. Denn was MARTYR hier vom Stapel lassen, da fühlt sich der Metal-Traditionalist wie im siebten Himmel. Dazu passt dann auch, dass "Fists Of Iron" zuerst auf Tape erschien, jetzt folgt dann eine Vinyl-Auflage. Aber Beeilung ist angesagt, was das Bestellen angeht.

Naturgemäß wird hier das Rad nicht neu erfunden. Soll es auch gar nicht. MARTYR kombinieren auf "Fists Of Iron" US-Metal, NWoBHM (die Spätphase). Vor allem early IRON MAIDEN, SAXON oder JUDAS PRIEST werden zitiert. Der Großteil der Einflüsse kommt aber vom teutonischen Stahl aus der ersten Hälfte der 1980er, inklusive einer kleinen Prise deutschen Speed Metals. Und genau das ist es auch, was "Fists Of Iron" zu solch einem Leckerbissen macht. Die auffälligsten MAIDEN-Bezüge finden sich dann gleich im Opener 'Lightning Strikes' (man höre den Bass), das mit seinem Tempo mehr als gefällt und bei dem mich der Gesang stellenweise gar an Andy Mück (STORMWITCH) erinnert. Der Titelsong macht mit seinem Mix aus SAXON/PRIEST gut was her, hat im Refrain aber was von TYRAN' PACE. Muss man ja auch erst mal drauf kommen, sowas zu schreiben. Daumen hoch! Das Instrumental 'Thunder' lässt zu Beginn an OMEN denken, macht im Zwischenteil einen galanten Schlenker zu IRON MAIDEN und erinnert (zumindest mich) ein wenig an RESTLESS. Wer sich eine feine Mischung aus AGENT STEEL, SAVAGE GRACE und IRON ANGEL vorstellen kann, der dürfte mit 'Protectors Of Metal' seinen Spaß haben. Nicolas Peter macht auf allen Songs eine starke Figur am Mikro, aber hier liefert er eine beeindruckende Leistung ab. Gilt übrigens auch für seine Künste an der Sechssaitigen. Doppel-Leads galore auf "Fists Of Iron". Ein besonderes Schmankerl gibt's dann im abschließenden 'Nothin' But Metal', das die Highlights von 'Blow Your Speakers' (MANOWAR), 'Heavy Duty' (PRIEST) und 'Chains And Leather' (RUNNING WILD) zu einem echten Stadionrocker zusammenfasst. Hab ich so auch noch nicht gehört. Dolles Ding!

Wie eingangs bereits erwähnt, war eigentlich ein komplettes Album geplant und im Gegensatz zur Anfang des Jahres veröffentlichten "Highway Warriors"-EP ist MARTYR mit "Fists Of Iron" schon ein paar Monate später ein kleiner Quantensprung gelungen. Wenn Peter sich weiter steigert, dann darf man vom ersten vollständigen Album wirklich viel erwarten. Aber bloß nicht zu viel Zeit lassen, Nicolas!

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Lightning Strikes
02. Fists Of Iron
03. Thunder (Instrumental)
04. Protectors Of Metal
05. Nothin' But Metal
Band Website: www.facebook.com/MartyrNWOTHM/
Medium: LP
Spieldauer: 25:34 Minuten
VÖ: 24.07.2020

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