Temple Of the Stars - Nightspirit | |
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Review von baarikärpänen vom 24.05.2019 (5518 mal gelesen) | |
Es war zugegeben etwas ruhig in diesem Jahr, was die Veröffentlichungen von Bands aus Finnland angeht, die ihren metallischen Sound mit folkigen Einflüßen garnieren. Umso erfreulicher, wenn dann ein Act wie TEMPLE OF THE STARS wie aus dem Nichts auf der Bildfläche erscheint. Selbst nach intensivem Suchen findet sich nur wenig zu dieser Band, die eigentlich so recht gar keine richtige ist (jedenfalls im Moment). TEMPLE OF THE STARS ist das Baby des Multi-Instrumentalisten Tobias Tåg aus Korsholm an der Westküste Finnlands. Lediglich am Bass holte sich Tobias mit Niklas Norrgrann Verstärkung ins Studio. Die Herangehensweise an die Musik ist es aber, die TEMPLE OF THE STARS zu einem spannenden Newcomer macht. Hier gibt es eben nicht die sonst für das Gros der finnischen Bands üblichen Humppa- oder Pagan-Querverweise, das Zelebrieren von Dunkelheit oder Melancholie. Wobei letztere natürlich doch irgendwie zu finden ist, wenn auch auf eine völlig neue Art und Weise. Was oft den Spaß an Alben sogenannter Ein-Mann-Projekte schmälert ist der Umstand, dass den Musikern der Input von außen fehlt, sie zu sehr in ihrem eigenen kleinen Kosmos gefangen sind, ihrer Vorstellung, wie das alles zu klingen hat, wie es rüberkommen soll. Davon bleibt leider auch "Nightspirit" nicht gänzlich verschont, wenn man sich dem Ganzen nur oberflächlich nähert. Je länger die Scheibe dauert, desto eintöniger wird sie, weil es an Abwechslung fehlt. Nimmt man sich aber die Zeit und greift zu dem, wonach "Nightspirit" verlangt, nämlich dem Kopfhörer, sieht die Welt gleich ganz anders aus. Sicher, es sind nur feine Nuancen, ein härteres Riff hier, der akzentuierte Einsatz von Folk-Instrumenten da, aber all das verbindet sich zu einem wirklich feinen Album, das zum Träumen einlädt. Dabei hilft auch der Blick auf das wirklich toll gelungene Covermotiv. Ich habe schon einige Sonnenunter/aufgänge oder Polarnächte im Norden Finnlands erlebt und man muß wirklich aus Stein sein, wenn man diese Magie nicht fühlt. TEMPLE OF THE STARS liefern mit "Nightspirit" den fast perfekten Soundtrack zu diesen erhabenen Momenten. Besonders für die Menschen, die noch nicht in den Genuss gekommen sind, es vor Ort zu erfahren. Da fällt es dann auch nicht sonderlich ins Gewicht, dass "Nightspirit" mit Metal an sich nur am Rande zu tun hat. Wenn man ernsthaft nach metallischen Einflüßen auf den progressiv-folkigen Stil von TEMPLE OF THE STARS suchen will, dann kommen am ehesten vielleicht neuere FATES WARNING oder die auf das nötigste reduzierten folkigen Parts von NIGHTWISH in den Sinn. Aber halt auch nur ganz am Rande. Und was "Nightspirit" letztlich auch zu einem wirklich gelungenen Debut macht, ist die mehr als angenehme Stimme von Tobias Tåg. Auch wenn es hier und da gerne noch etwas härter/metallischer hätte sein dürfen, ist "Nightspirit" letztendlich ein wirklich schönes Album geworden. Spannend dürfte sein, wie das Ganze auf der Bühne klingt, wenn TEMPLE OF THE STARS als komplette Band agieren. Bis dahin sei "Nightspirit" all denen besonders ans Herz gelegt, die gerne auch mal in die Musik eintauchen und all denen, die die ruhigen Momente von oben genannten NIGHTWISH schätzen. Und das dürften ja sicher einige sein. Feines Album! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Nightspirit 02. Fields Of Time 03. In The Forest Sky 04. Mist Of Morning 05. Chains Of Fate 06. Cycles 07. Ages 08. Lands Of Old | Band Website: www.facebook.com/pg/templeofthestarsband Medium: CD, Vinyl Spieldauer: 42:32 Minuten VÖ: 10.05.2019 |
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