Magna Vice - Serpent Of Wisdom

Review von DevilsBourbon vom 21.10.2013 (5536 mal gelesen)
Magna Vice - Serpent Of Wisdom Mit "Serpent Of Wisdom" veröffentlichen MAGNA VICE ihr Debüt-Album. Es handelt sich dabei um eine finnische Truppe aus Turku, die sich dem Progressiv Heavy Metal verschrieben hat. Herausgekommen ist ein ca. 70 Minuten langer, sehr ambitionierter Konzept-Longplayer.

Erzählt wird die Geschichte des Kriegsveteranen Ed Diamond, der unter wirren Halluzinationen leidet. Er realisiert schließlich, dass eine helfende Hand näher ist, als zunächst gedacht. Doch zuvor muss er sich von seinen Fesseln der Vergangenheit befreien. Verpackt ist die Story in unzählige Wendungen und Geräuschkulissen innerhalb der einzelnen Songs. Während des Hörens geht es meines Erachtens zunächst komplett ohne eine Ahnung der Richtung, die eingeschlagen werden soll, los. Es erschließt sich ein Labyrinth aus Klängen mit teils sehr sperrigen Riffs. Der Hörer verliert den nicht durchgängig vorhandenen roten Faden und verirrt sich in den kranken Gehirnwindungen des Protagonisten. Kurz bevor der eigentliche Höhepunkt eines Songs erreicht wird und man sich eventuell im komplexen Melodiekonstrukt wieder zurechtfinden könnte, erfolgt immer ein Abbruch des Klangaufbaus und verwirrt erneut. Leichte Kost ist wahrlich etwas anderes. So muss es im Kopf eines ADS-Menschen aussehen, der permanent mit sämtlichen Umwelteinflüssen zugedröhnt wird und sich nicht auf die eigentliche Sache konzentrieren kann. Es liegen extrem viele Klangschichten übereinander und man kommt einfach nicht mehr mit. Man hat das Gefühl, dass MAGNA VICE ihr gesamtes musikalischen Können, was wirklich nicht von schlechten Eltern ist, auf diese eine CD kloppen wollen. Wie, um Himmels Willen, wollen sie das Proben oder gar live spielen?? Sollte es ihnen gelingen: Hut ab!

Diese CD ist etwas für Genreliebhaber, die es gern komplex haben. Durchaus hörbar und nicht so extrem abstrakt ist 'Gods Of War', das ganz nach WOLFMOTHERs 'Dimension' kommt. 'Yellow Sky' verwöhnt die Lauscher mit Effekten aus 'Riders On The Storm', dem Kultsong der Psychedelic-Koryphäen THE DOORS. Last but not least erinnert die Stimme des Sängers Veli-Matti Heino glücklicherweise absolut nicht an seinen Namensvetter, sondern ganz im Gegenteil, eher an den großartigen Bruce Dickinson während seiner SKUNKWORKS-Phase.

Fazit: Gelingt es MAGNA VICE den Spannungsbogen weiter aufzubauen und auszuführen werden sie sich durchaus von der Masse abheben. Bis dato ist die Welt noch nicht bereit für diese Art vielschichtiger Musik.

Line-Up:
Gesang: Veli-Matti Heino
Gitarre: Esa Karppinen
Bass: Robin Jansson
Schlagzeug: Jonne Orrensalo
Keyboard: Petri Oksanen


Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Temple Of Sin
02. Hope You Find Your Way Out
03. Gods Of War
04. Green Giant
05. Knowledge Talks, Wisdom Listens
06. Real Delusions
07. Yellow Sky
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: ca. 70 Min Minuten
VÖ: 12.10.2013

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