Tasters - Reckless 'till The End

Review von Wulfgar vom 03.10.2011 (5375 mal gelesen)
Tasters - Reckless 'till The End Aus dem schlicht vollkommen unübersichtlichen Meer der Metalcore-Neuerscheinungen schwappte der TASTERS Drittlingsscheibe "Reckless till the End" an meine Gestade. Darauf zu hören ist etwas, was meiner bescheidenen Meinung nach den Namen Metalcore auch tatsächlich verdient.

Gut, ein paar arg weinerliche clean-Passagen sind immer noch vorhanden, aber die Screams und Growls hätten auch gut auf eine astreine Hardcore Scheibe gepasst. Das ganze war ja schließlich auch mal so gedacht. Zusätzlich dazu spendieren die jungen Italos (jap, keine Japaner wie man vielleicht meinen könnte) ihrer mehr oder weniger nervösen Musik einen guten Schuss Elektro als exotische Fußnote. Es ist also nicht mal im Ansatz daran zu denken, sich zurückzulehnen und einfach der Musik zu lauschen.

Der vertonte Epilepsieanfall auf der Scheibe ist an sich zwar etwas verkopft und anfangs bestimmt etwas schwierig zu hören, aber wenn man sich mal in die Strukturen reingedacht hat, geht es eigentlich. Sehr schade ist nur, dass die handwerklich gut gemachte Musik sehr unter der basslastigen Produktion bzw. Mixing leidet. So wirkt es eigentlich immer so, als ob Elektroelemente und die massiven Gitarrenriffs um die gehörte Vorherrschaft kämpfen. Heraus kommt aber leider kein spannender, titanischer Zweikampf sondern ein undurchsichtiges Schlachtgetümmel. Es gibt aber auch Lichtblicke z.B. bei 'Sleeping with Spirits' wo die Songstruktur den jeweiligen Elementen Platz lässt, um ihre Wirkung entfalten zu können. Und genau das ist der Zeitpunkt, an dem die Pulvermischung der TASTERS richtig zündet. Da hört man auf ein Mal ganz bewusst, dass an den Sechssaitern richtig geile Arbeit geleistet wird und auch der Schlagwerker in seiner ganzen Blast-Pracht fast schon progressive Parts verbaut hat.

Man verfolgt hier ein durchaus spannendes Konzept und ausnahmsweise geht mir der Sänger nicht nach 3 Takten auf die Nerven (das ist echt ein Novum), sondern beweist massig gesangliche Cojones. Mein persönlicher Tipp für die Band würde folgendermaßen lauten. Die weierliche clean-Vocal-Grütze sein lassen und nicht jeden Bit einer Tonspur mit allem zuzukleistern was Amps und Synthies hergeben. Diese Schönheitskorrekturen vorausgesetzt, könnte ich die Musik der TASTERS sehr gut feiern.



Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
1 Katherine's got a secret
2 Please destroy this world
3 Thanks for this precious gift
4 Sleeping with spirits
5 Dead roses
6 Falling away with a last remembrance
7 How easy to die (Smile if you can)
8 Shadows
9 Fight if your heart is broken
10 Lonely
11 First time
12 (This) Appeared
Band Website: www.nuclearblast.de/de/label/music/band/abo
Medium: CD
Spieldauer: 40:05 Minuten
VÖ: 16.09.2011

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten