Carpe Noctem - Vitrun | |
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Review von Metal Guru vom 04.10.2018 (4833 mal gelesen) | |
![]() Die besteht aus Alexander (Stimmen & Texte), Andri (sechs oder sieben dünne Saiten), Árni (vier oder fünf dicke Saiten), Helgi (Bleche und Felle) und Tómas (sieben oder sechs dünne Saiten) - Nachnamen werden weder genannt noch tun sie auch nur irgendetwas zur (Tat-)Sache, dass alle fünf Nachtnutzer noch in weiteren isländischen Todeskapellen spielen - deren Namen sind ebenfalls weder bekannt noch tun sie auch nur irgendetwas zur irgendeiner Sache. Die bassistischen, gitarristischen und schlagzeugenden Fähigkeiten der Band würde ich als angemessen, effektiv und sachdienlich umschreiben, die vokalen (Fähigkeiten) als vergleichsweise variationslos. Nix Dolles im Prinzip, aber für die Erzeugung einer apokalyptischen Atmosphäre reicht's vom abgründigen Anfang bis hin zum ernüchternden Ende! Apropos Ende: Das erfolgt nach (meiner Meinung nach viel zu langen) zweiundfünfzig+ Minuten und man weiß nicht, ob man aufatmen oder sich direkt aus dem nächsten Fenster, von der nächsten Klippe oder vor den nächsten Zug schmeißen soll. Die sechs (immerhin Eigen-)Kompositionen scheren sich kaum oder gar nicht um harmonische, melodische oder rhythmische 'Regeln'. Mit anderen Worten: Was dem isländischen Quintett gefällt, wird ohne Rücksicht auf potenzielle (Hörer-)Verluste zusammengeschraubt und was dabei entsteht, erzeugt besagte deprimierende, endzeitliche, hoffnungslose, morbide, suizidale, verzweifelte Weltuntergangsstimmung. Auch nach dreimaliger Intensivhörung kann ich noch immer keinen aufbauenden Akkord, keinen hoffenden Schimmer, kein Licht (am Ende des Todestunnels) erblicken - massenhafte, miesgelaunte, monotone Molligkeiten dafür umso mehr! Hinter oder auch vor, unter oder auch über allem (Weltuntergang) der Ober- (in diesem Fall 'Unter'-)Grunzer Alexander: Sein abwechslungsarmes, facettenfreies, grottiges Gegrunze in einer mir unverständlichen (in diesem Fall isländischen) Sprache macht das rein akustische Verständnis möglicher Textinhalte unmöglich - für den fraglichen Fall, dass sich irgendjemand für Apokalypsen, Magie, Okkultismus, Prophezeiungen und Rituale interessiert ... "Vitrun" hat ihre Downs und seine Ups: Was bedrohlich beginnt, dann und wann depressiv doomt, mitunter monoton metzelt, vereinzelt verzweifelt, wird früher oder später zur ziemlichen Zerreißprobe - für Gefühl/Verstand, Herz/Hirn, Körper/Seele und - vielleicht am wichtigsten - für die lieben Lauscher! Nein, die Songs/das Werk mit ihren/seinen zweiundfünfzig zermürbenden Minuten und zwei zwanghaften Schrecksekunden ist/sind einfach (viel) zu lang! Da nutzen auch keine mahnenden Monologe, keine pseudoprogressiven Siebenachtelausflüge und (Gitarren-)Soli fehlen komplett! Dazu (mal wieder) ein MP3ter Schrottsound, der (wie immer) keinen Spaß macht: zu detail-/druck-/dynamiklos, zu dicht, zu dumpf - no fun! Keine Ahnung, ob die WAV-Datei (aka Audio-CD) besser klingt oder ob diese Soundsoße beabsichtigt war - mich strengt sie (die Soße) an und genau deswegen halte ich heute fünf triste Tropfen für sechs suizidale Songs fünf isländischer Selbstmordkandidaten für angemessen, effektiv und sachdienlich ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Söngurinn Sem Ómar Á Milli Stjarnanna 02. Upplausn 03. Og Hofið Fylltist Af Reyk 04. Hér Hvílir Bölvun 05. Úr Beinum Og Brjóski 06. Sá Sem Slítur Vængi Flugunnar Hefur Náð Hugljómun | Band Website: carpenoctem.bandcamp.com/ Medium: CD Spieldauer: 52:02 Minuten VÖ: 05.10.2018 |
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