Livebericht Blitzkrieg (mit Metal Inquisitor und Witchmaster) |
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Ein Livebericht von Opa Steve aus Koblenz (Suppkultur) - 18.09.2004 (20353 mal gelesen) |
Die Hellbangers und ihr FestivalDas Hellbangers-Festival bei Koblenz ging nun schon in die dritte Runde und verspricht, für den Koblenzer Raum eine Bereicherung der Metal-Liveszene zu werden. Die Szene um die "Hellbangers Moselfranken", zu denen sich Desaster oder Metal Inquisitor Während bei unserem letzten Besuch als Location die tolle Clubhalle im Andernacher JUZ gewählt wurde, fand Part 3 diesmal in der Koblenzer Suppkultur statt, die ebenfalls für Live-Veranstaltungen im Independent-Bereich bekannt ist. Die Wahl der kleineren Halle bedingte auch Platz für weniger Leute, was aber angesichts der diesmal wesentlich unaktuelleren bzw. unbekannteren Bandnamen eine vernünftige Entscheidung war. So bangte man im gemütlichen Konzertkeller ohne peinliche Leere zu den Acts, die uns die Hellbangers dieses mal präsentierten. Vorher gab's allerdings noch das Stöbern und Bestaunen des Metal-Markts. CDs für superfaire Preise, aber vor allem rare MC-Demos, massig Vinyl und Picturediscs wurden wohlfeil geboten. Schnell ein Bier in die Hand, und dann zur Stöberrunde. Immer gut, wenn die Frau eine Tasche bei sich trägt, in ThroneumDen Anfang der Live-Runde machten dann die Polen Throneum. Dem Publikum waren sie entweder noch nicht so geläufig, oder es war einfach noch nicht warm für das pure Geknatter, welches das Trio dort von der Bühne bolzte. Extremer Metal in seiner pursten Form wurde geboten, und die Jungs dürften sich mit diesem Gig einige Freunde mehr gemacht haben. Mittendrin überlegte es sich nämlich irgendein Zuschauer, sprang durch die lockeren Reihen direkt vor die Monitorboxen und begann mit heftigstem Propellerbanging. Hier und da schlossen sich dann immer mehr überzeugte Headbanger an und das Eis fing an, langsam zu brechen. Im brachialen Sound Throneums war kein Platz für Spielchen, Soli oder sonstwas. Die Songs UrnNach den Polen kamen die WitchburnerVon Finnland nach Fulda. Witchburner boten für mich den Gig des Abends. Purer Thrash Metal war angesagt, und was hier abging, zauberte mir ein Grinsen auf's Gesicht, welches nur noch an den Ohren gebremst werden konnte. Zum ersten mal waren echte Fans in den ersten Reihen und feuerten ihre Lieblinge an. Das Material war vielen bekannt, und Songtitel wurden lautstark gefordert. Witchburner spielen den originalen Thrash der alten europäischen Schule. Nehmt Sodom mit einem Schuss frühe Kreator, und ihr seid nahe dran. Der Stoff war durch die Bank originell und ohne Leerlauf, es gab die ersten stilechten Soli des Abends, und der Metal InquisitorAls Co-Headliner kamen wir nun zu einer lokalen Band und damit Mitveranstalter dieses Events. Metal Inquisitor aus dem Koblenzer Raum brauchten sich um ein Heimspiel keine Sorgen zu machen. Gegenüber den vorangegangenen Bands wurde das Material wesentlich ruhiger, denn klassischer 80er NWOBHM-Metal mit helegentlich leichem Speed-Einschlag wurde geboten. Der dürre, große Lulatsch von Sänger nahm das Publikum an der Hand und führte mit seinen Ansagen durch einen Gig, der schon fast als nette Plauschveranstaltung bezeichnet werden kann. Die Kommunikation war durchaus spaßig und er sparte nicht an Lokalkolorit ("Ich muss mir hier ja keine Mühe geben, Hochdeutsch zu reden - Kowwelenzer Platt versteht ja hier jeder."). Mir gefielen besonders die etwas schnelleren Doublebass-Songs der Band, nicht zuletzt, weil sie etwas besser in das bis dahin recht derbe BlitzkriegIch war sehr gespannt auf Blitzkrieg, da ich sie eigentlich nur durch Metallica kannte, und früher hier und da mal einen Song aufschnappte. Meine Vermutung lag richtig, dass der stets sehr gelassene und etwas gesetztere Herr hinter einem der letzten Metal-Markt-Stände zu den Blitzkrieg-Veteranen gehörte. Was nicht nur an seinem Äußeren lag, sondern auch an seinem Standmaterial. Wo bitte bekommt man heute noch CDs von KIX und anderen Vertretern der Haarspray-Zeit? Dieser Herr enterte dann auch nach einem Intro die Bühne, wo er hinter dem Mikro mit seiner dichten schwarzen Mähne, Sonnenbrille und Lederjacke fast wie ein wiedergeborener Joey Ramone rüberkam. Seine äußerst kraftlose, aber charismatische Stimme passte zwar zu seiner Gesamterscheinung, wirkte aber doch als softer Höhepunkt etwas deplaziert. Dabei hat mich das Songmaterial durchaus überrascht. Ich hätte nie gedacht, wieviel Inspiration Metallica wirklich aus dieser Band gezogen haben, denn Blitzkrieg hatten schon damals in ihrem klassischen Metal-Sound Anleihen des späteren Thrashs drin und klangen Unter'm StrichDieses Festival hatte - wie immer - einen sympathischen privaten Charakter. Die handverlesenen Bands waren abseits der üblichen Touren, boten insgesamt alle gute Qualitäten, und die Stimmung war groß. Man darf gespannt auf das nächste Mal sein. Nicht oft, nicht groß, aber immer fein. Nicht fein, sondern eher verwunderlich waren |
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