Sinner - Brotherhood | |
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Review von Stormrider vom 15.08.2022 (6051 mal gelesen) | |
Man könnte versucht sein, den neuen SINNER-Output mit einem einfachen: "Alles wie immer, klingt eben wie SINNER" abzutun. Damit wäre für die meisten Fans der Band auch genug gesagt und sie würden wohl blind zugreifen. Ganz so einfach sollte man es sich aber dann doch nicht machen, denn der Vorgänger von "Brotherhood", "Santa Muerte" aus dem Jahr 2019, hatte ja mit der damals neu eingeführten Giorgia Colleluori als zweite Leadstimme und neue Mit-Fronterin eine faustdicke Überraschung am Start. Die stimmgewaltige Italienerin ist dieses Mal allerdings nur noch eine von vielen Gästen auf dem Album, und das Line Up wird auch offiziell nur noch als Quartett geführt. Ob man nun gleich von einer Rückbesinnung sprechen muss? Wohl kaum, denn auch wenn Namensgeber Mat Sinner sich mit PRIMAL FEAR und ROCK MEETS CLASSIC auch in anderen rockigen und metallischen Genres austobt, so hat sich durch die gesamten 40 (!!) Jahre Bandkarriere doch immer ein roter Faden gezogen. Und diesem kann man auch auf dem aktuellen Werk wieder folgen. Vom Klicken eines Abzugs wird 'Bulletproof' eingeleitet. Ein Track, den man wohl problemlos als echten SINNER-Signature-Track bezeichnen kann. Sattes Riff, eingängige Melodie und die leicht knarzige und Whiskey-getränkte Röhre von Mat. Wer ein Album der Band gehört hat, der weiß hier sofort, wer sich wuchtig durch die Kalotten drückt. Gemeinsam mit dem langjährigen Intimus Tom Naumann schön druckvoll produziert und von Jacob Hansen gemixt und gemastert gelingt hier ein Einstieg nach Maß. Das anschließende 'We Came To Rock' bleibt dem Opener treu, dennoch wird sich hier gerade im Chorus doch ein wenig zu offensichtlich beim gleichnamigen PRETTY MAIDS-Classic von "Future World" bedient. Da gewinnen dann doch die Dänen klar. In der Folge bieten SINNER dann zunächst klassischen Hard Rock in Form von 'Reach Out' und dem Titeltrack, der aber vergleichsweise unauffällig daherkommt, bevor man mit dem über sieben Minuten langen 'The Last Generation' einen ziemlich epischen Track präsentiert. In der zweiten Albumhälfte kommen dann JUDAS PRIEST in den Gitarren wieder deutlicher zum Vorschein. Das Triple 'The Man They Couldn’t Hang' (mit klassischen Instrumenten im Hintergrund garniert), 'The Rocker Rides Away' und 'My Scars' ist dem Heavy Metal näher als dem Hard Rock, ehe man sich zum Ende die obligatorische Ballade nicht verkneifen kann. Wobei '40 Days, 40 Nights' eher unspektakulär bleibt. "Brotherhood" ist in seiner Gesamtheit ein wirklich solides Album, dem man jederzeit anhört, dass hier SINNER am rocken sind. Vermutlich wird ihm kein Klassikerstatus beschieden sein, dafür sind manche Tracks dann doch nicht zwingend genug, und auch im Bandkanon wird "Brotherhood" wohl nicht den neuen Spitzenplatz einnehmen. Da dürften bei rund zwanzig Veröffentlichungen aber die Geschmäcker sowieso auseindanderdriften. In seinen stärksten Momenten reiht sich das Album aber problemlos im oberen Mittelfeld der Diskographie ein. Und wenn man nach so vielen Veröffentlichungen mit mehr als erfolgreichen Bands und Projekten immernoch derart viele Körner im Tank hat, um einen Track wie 'Bulletproof' rauszuhauen, dann hat man einiges richtig gemacht. Fans der Band werden, wie immer, bestens bedient, und da SINNER eine breite Fanbasis haben, brauchen sie sich auch um den Erfolg in 2022 keine Sorgen machen. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bulletproof 02. We Came To Rock 03. Reach Out 04. Brotherhood 05. Refuse To Surrender 06. The Last Generation 07. Gravity 08. The Man They Couldn't Hang 09. The Rocker Rides Away 10. My Scars 11. 40 Days 40 Nights 12. When You Were Young (THE KILLERS-Cover) | Band Website: www.sinner.rocks.de Medium: CD Spieldauer: 56:43 Minuten VÖ: 15.07.2022 |
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