Vio-Lence - Let The World Burn | |
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Review von Damage Case vom 01.03.2022 (5587 mal gelesen) | |
Die Presseinfos der Band sowie die Band selbst proklamieren seit Jahren für sich, zu den kultigsten Thrash-Bands ever zu gehören, auf deren neue Songs die ganze Metalwelt warten würde. Fakt ist jedoch: Hätte nicht Robb Flynn (MACHINE HEAD) auf den drei Alben der Band gespielt, und würde heute nicht der Weltklassegitarrist und -komponist Phil Demmel (Ex-MACHINE HEAD) wieder bei VIO-LENCE aufspielen, so würde kein Hahn nach der Reunion dieser Band aus der (damals schon) zweiten Reihe krähen. Denn sowohl der von seinen körperlichen Gebrechen gezeichnete Sänger Sean Killian als auch die komplett mangelhafte Live-Präsenz der Band (keine 30 Auftritte seit der Wiedervereinigung in Form des Auftritts auf dem legendären 2001er Chuck Billy-Benefiz Thrash Of The Titans) zeichnen nicht das Bild einer Band, die brennt und loslegen will. Hinzu kommt die Bürde, dass VIO-LENCE mit ihrer neuen Veröffentlichung an das völlig halbgare und damals altbacken klingende "Nothing To Gain" - man höre nur mal nach, wie Robb Flynn zur selben Zeit bereits mit MACHINE HEAD im Demo-Stadium geklungen hat - anknüpfen müssen. Also alles in allem keine wirklich guten Voraussetzungen. Und dann erscheint mit "Let The World Burn" nach ewiger Wartezeit auch gerade einmal eine EP mit fünf neuen Titeln. Wenn man dann noch das ziemlich lächerlich gezeichnete Cover inklusive Bandlogo aus dem Microsoft Office-Setzkasten betrachtet, hat man eigentlich schon keine Lust mehr. Doch tatsächlich endet die Meckerei, wenn der Opener 'Flesh From Bone' krachend aus den Boxen ertönt. Man hört zwar eine Band, die ähnlich viele Lenze wie DEATH ANGEL, TESTAMENT und EXODUS auf dem Buckel hat, aber auch qualitativ stehen die neuen Songs den genannten Bands nicht wirklich nach. Hier wird auf dem fetten Soundteppich von Meister Tue Madsen gerifft und gerotzt, was das Zeug hält. Sean Killian hat es irgendwie geschafft, wieder wie ein junger Kerl zu brüllen, Neuling und Bassmonster Christian Olde Wolbers (Ex-FEAR FACTORY) lässt die für ihren fetten Tieftönersound bekannten EXODUS gut schwitzen ('Upon Their Cross'), und Phil Demmel sowie der ebenfalls neu an Bord gekommene Veteran Bobby Gustafson (Ex-OVERKILL) bilden ein Gitarrenduo, das sich tatsächlich erstmals seit Bandbestehen mit der ersten Garde von EXODUS, HEATHEN oder TESTAMENT messen kann. Und die abschließende Titeltrackwalze hinterlässt mich doch ob der komplett übertroffenen Nichterwartungen leicht euphorisiert und vorfreudig. Fazit: Für Thrash-Fans des Sounds der Bay Area ist "Let The World Burn" ein unerwartet schmackhaftes Häppchen, das Lust auf eine Hauptmahlzeit in Form eines vollständigen Albums macht. Die beiden routinierten Neulinge sowie Alleskönner Phil Demmel vervollständigen eine Truppe, die zwar immer noch nicht zur ersten Garde gehört, aber zumindest mal, ihren Ansprüchen gerecht, liefert. Drei Anspieltipps: Bei einer Spielzeit kürzer als "Reign In Blood" darf man gerne mal allen Songs sein Ohr schenken. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Flesh From Bone 02. Screaming Always 03. Upon Their Cross 04. Gato Negro 05. Let The World Burn | Band Website: www.facebook.com/vioofficialpage Medium: CD Spieldauer: 24:47 Minuten VÖ: 04.03.2022 |
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