Decem Maleficivm - La Fin De Satan

Review von grid vom 22.11.2019 (5675 mal gelesen)
Decem Maleficivm - La Fin De Satan Dass Chile neben 6000 Kilometer Küste mit einer stattlichen Anzahl an Thrash und Death Metal-Kapellen aufwarten kann, muss nicht groß erwähnt werden. Dass mit DECEM MALEFICIVM keine weitere dazukommt, die diese Genre bedient, allerdings schon, denn die Jungs haben Avantgarde Black Metal im Angebot und mit eben diesem haben sie Aufmerksamkeit von Les Acteurs de l’ombre auf sich gezogen, so dass der erste Langspieler des Sextetts bei dem französischen Untergrundlabel herauskommt.

Eins vorab: DECEM MALEFICIVM sind keine radikalen Neuerer, sondern bewegen sich zwischen Black'n'Death und ein wenig Doom samt leicht psychedelischen Unterströmungen (Stichwort Synths) und zeichnen sich in erster Linie durch ständig wechselnde Stimmungen aus. So fallen zwar die Eröffnungsklänge sehr okkult aus und eine gefällige Eingangsmelodie lockt, und es dauert auch nicht lange, bis sich einige querlaufende Noten einschleichen, die ein wenig an der Eingängigkeit rütteln. Doch krasse, abrupte Wechselbäder sind nicht im Sinne der Chilenen. Natürlich gibt es Ruppigkeiten, denen DIMMU-inspirierte sinfonische Parts (ohne bombastische Auswüchse) gegenüber gestellt sind, doch der Songflow ist zu jeder Zeit ausgewogen. Den ausdrucksstarken Kontrast bestreiten die beiden Sänger, wenn zwischen klar, growlend, screamend oder auch hörspielhaft erzählend gewechselt wird. Viel Wert legen DECEM MALEFICIVM auf melodisch wogende Gitarren ('After The Chaos', 'The Birth Of The Cursed Book'), mit denen sie Epik und Hochgefühl und auch eine gewisse Leichtigkeit transportieren, gegen die die nordeuropäisch angehauchte Schwärze deutlich den Kürzeren zieht. Härtefetischisten kommen hier also nicht auf ihre Kosten. Dennoch kann man bei all den wunderbar dahinfließenden Songs DECEM MALEFICIVM keine Seichtheit vorwerfen. Sie bestreiten lediglich mit traumwandlerischer Sicherheit in ihren ausgereiften und inhaltsreichen Songs das kontrastreiche Spiel von hellen und dunklen Stimmungen. Und das gekonnt.

Auf der Bandcamp-Seite kann man in das gesamte Album reinhören. Zum Anspielen empfehle ich den Titeltrack.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Ceremony
02. Instinct
03. La Fin De Satan
04. After The Chaos
05. The Birth Of The Cursed Book
06. Denial Tragedy
07. Before The Chaos
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:33 Minuten
VÖ: 22.11.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten