Repent - Condemned To Fail

Review von Damage Case vom 15.08.2019 (6344 mal gelesen)
Repent  - Condemned To Fail Paarship, Friendscout, Tinder, Gesichtsbuch oder das Forum des örtlichen Baumarkts - man kann mittlerweile an so vielen Onlineecken interessante Menschen kennen lernen oder sich Anregungen von ihnen holen. Was hat das mit REPENT zu tun? Der Rezensent wurde durch eine nette Onlinebekanntschaft (Gruß an Thomas!) auf das neue Album der Franken REPENT aufmerksam gemacht. Gefiel doch bereits der aus dem Jahr 2012 stammende Vorgänger "Vortex Of Violence" sehr, war die Band seitdem etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie heuer das nach sieben Jahren Studioabstinenz vorliegende neue Album "Condemned To Fail" belegt. Nach dem Betätgigen des Start-Buttons fällt direkt die furztrockene, direkte Produktion auf, welche eine solide Grundlage für den anstehenden Hörgenuss bietet.

Los geht's mit 'Pride Of Creation' und es macht sich direkt das wohlige Gefühl des Teutonen-Thrash breit. Heißt also: Viel KREATOR, eine Prise SODOM (oder alternativ DESTRUCTION) und an einigen Stellen direkte Verweise auf die Bay Area (meist EXODUS oder SLAYER) - oder wie im vorliegenden Fall Florida. Eumels Gesang erinnert nicht nur an einen tiefer shoutenden Mille, sondern auch immer wieder an Chuck Schuldiner, und auch die schön prominent platzierten Bass-Parts klingen mehr nach "Human" als nach "Bonded By Blood". Well done, so far - Daumen hoch.

REPENT zeigen auf "Condemned To Fall" wie man 90er "KRÖTER" zu besten "Cause For Conflict"- und "Coma Of Souls"-Zeiten 2019 neu auflegt ohne altbacken zu klingen ('Theo-Crazy', mit tollem Bass und SLAYER-Riffing zum Ende hin, sowie das sehr abwechslungsreiche 'Scientific Ideals' seien als Beispiele genannt). Auch 'Progress Paradox' und 'The Worst Is Yet To Come' gehen mit ihren 90er Einstiegsgrooves direkt ins Tanzbein. Im restlichen Verlauf des Albums lassen die seit 1992 aktiven Veteranen ebenfalls nichts anbrennen. Wer seinen modernen Thrash Metal der Marke KREATOR/SODOM mag, wer also sowohl Death Metal- als auch Hardcore-Elemente (mehr als nur angedeutete Gangshouts in unter anderem 'Mutilation Ritual') nicht verabscheut und auch gerne melodische Soli nicht ableht, wird mit REPENT reichlich belohnt.

Fazit: Das aggressive Riffing, im Thrash Metal nach wie vor das wichtigste Qualitätskriterium, beherrschen die Jungs beinahe perfekt. Sie erzeugen massive Grooves und Nackenbrecherparts, spielen in den Songs nach Belieben mit dem Tempo und wirken zu keinem Zeitpunkt wie ein Aufguss einer der großen Vorbilder, auch wenn in diesem Review der Name einer Essener Band mehrmals fiel - man muss dem interessierten Leser die Musik ja irgendwie beschreiben. "Condemned To Fall" stellt musikalisch eine spürbare Steigerung zum ohnehin bereits starken "Vortex Of Violence" dar. 2019 sind REPENT noch kompakter, noch zwingender. Wenn auch nur eine laut eigener Aussage "professionelle Hobbyband", hätten sie mehr mediale Aufmerksamkeit absolut verdient. In der B-Note gibt es diesmal jedoch einen halben Punkt Abzug für das nicht ganz so prall gezeichnete extrem überladene B-Movie-Cover. Es soll möglicherweise irgendwie die Evolution von "Planet der Affen" bis "Terminator" symbolisieren. Das in Blautönen gehaltene Totenschädel-lastige Artwork des Vorgängers gefiel deutlich besser.

Drei Anspieltipps: Die bereits erwähnten 'Theo-Crazy' und 'Scientific Ideals' sowie der mächtige Double-Bass Groover 'Hypocite's Tears' mit seinen technischen Spielereien und Tempovariationen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Pride Of Creation
02. Progress Paradox
03. Theo-Crazy
04. Hypocrite´s Tears
05. Empires Of Evil
06. Mutilation Ritual
07. Scientific Ideals
08. Wimpreaper
09. The Worst Is Yet To Come
Band Website: www.repent.de
Medium: CD
Spieldauer: 40:54 Minuten
VÖ: 16.08.2019

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