Death Reich - Disharmony

Review von Damage Case vom 16.03.2023 (2956 mal gelesen)
Death Reich - Disharmony Wenn ein Album quasi mit den identischen Stakkato-Samples startet wie die ultralegendäre MAYHEM-EP "Deathcrush" von 1987, dann kann das die Erwartungshaltung nach oben schrauben. Diese wird nicht erfüllt, das sei direkt bemerkt. Denn statt räudigem Norwegen-Schwarz gibt es brutalen Schweden-Tod auf die Glocke. Zehnmal (exklusive Intro) rasen DEATH REICH mit ihrem Debüt über die Hörer hinweg. Wie ein wild gewordener, entgleister ICE hinterlässt "Disharmony" am Ende jedes Songs eine Schneise der Zerstörung, Verschnaufpausen bieten die wenigen Breaks nur ganz selten. Die Gitarrenläufe entarten nicht selten in bester Florida-Manier, also in Anlehnung an zum Beispiel CANNIBAL CORPSE und MORBID ANGEL. Nur, dass deren zwingendes Niveau nicht ganz erreicht wird. Schlagzeuger und Bandgründer Jonas Blom hat nach und nach fast ausschließlich ehemalige Kollegen seiner Station bei GRIEF OF EMERALD um sich versammelt, darunter auch deren aktuellen Shouter Johnny Letho. Jener hat ein Organ so variabel wie eine Eisenstange. Aber wo er seine kraftvollen Ansagen reinbrüllt, passiert etwas. Mit ihm als Zugansager käme die Deutsche Bahn meist eher verfrüht denn verspätet. Der Brutal Death Metal des Quintetts führt die Linie der beiden zuvor veröffentlichten EPs logisch fort und kreiert in knapp über 30 Minuten Spielzeit das Gefühl, dass eine halbe Stunde verdammt kurz sein kann.

Fazit: "Disharmony" ist ein typisches Debüt. Ambitioniert, aber noch nicht vollendet. Die Band hat eine Menge Potenzial, muss aber variabler und unvorhersehbarer werden. Oder schneller. An irgendeiner Front muss das Todesreich Maßstäbe setzen, sonst ist der Untergang in der bloßen Masse vorprogrammiert.

Anspieltipps: Hier könnte jeder und kein Song stehen, da die Merkmale alle die gleichen sind. Wer darauf steht, unter wilden Gitarrensalven und Blastbeats brutalst angebrüllt zu werden, wird alle zehn Attacken genießen. Alle anderen eben nicht.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Disharmony
02. World War
03. In Serpents Skin
04. Dissimulation
05. Hysteria
06. Oblivion
07. Suffocation
08. Fall Of Kings
09. Vermin
10. Atrocity
11. The Death Of The Peace Of Westphalian
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 32:05 Minuten
VÖ: 17.03.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten