Reverend Backflash - Too Little Too Late | |
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Review von Opa Steve vom 13.09.2018 (5250 mal gelesen) | |
Rock'n'Roll braucht eigentlich Schmutz, Whisky und Staub. REVEREND BACKFLASH aus Wien sehen die ganze Credibility hingegen mit einem heftigen Augenzwinkern. Da dürfen die Promofotos schon mal inmitten goldener Luftballons gemacht werden. Und der Rock'n'Roll ist auch von der deutlich zahmeren Sorte. Ein bisschen happy Punk wie PENNYWISE auf Valium, ein bisschen Lässigkeit von OFFSPRING, aber vor allem eine Menge Melodie. Und diese Melodien sind für mich persönlich der große Haken an dieser Scheibe. Weil nämlich der Anteil an Zuckerguss gerade am Anfang des Drehers "Too Little Too Late" meine persönliche Grenze deutlich überschreitet. Das breite Dauergrinsen in den Vibes hat stellenweise schon etwas Affektiertes und Cowboy-Rufe klingen im Kontext doch ein bisschen sehr nach Comedy als nach echtem Steilgehen. Dabei platzieren sich die Jungs eigentlich in einer vielversprechenden Nische. Ein bisschen Glam darf der Rotzrock durchaus vertragen, um nicht zu bierernst zu wirken. Aber im Fall von REVEREND BACKFLASH ist es doch etwas zu zahm geraten. Auch wenn die Riffs durchaus plausibel klingen und in die richtige Richtung gehen, fehlen mir Druck und Schweiß. Die Bläser und Ska-Einsätze sind völlig fehl am Platze. Und die Vocals sind für mich einfach nicht authentisch. Für Fun Punk würde es reichen, aber so viel Happy und Karies wird der angestrebten Musikrichtung einfach nicht gerecht. Ein ordentlicher Anspieltipp: 'Taking One For The Team'. Ein Song zum Abgewöhnen: 'Day After Day'. Eine zwiespältige Sache.
Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Never Turn Over 02. Fuckaround 03. Ready When You Are 04. I Do Not Get You 05. Taking One For The Team 06. I Need You More Than I Want You 07. Too Little, Too Late 08. Matter Of Time 09. Spinning Records 10. You've Got The Love 11. You Let Me Down 12. Day After Day | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 37:58 Minuten VÖ: 14.09.2018 |
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