Reversed - Wildly Possessed | |
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Review von Damage Case vom 03.06.2024 (9982 mal gelesen) | |
Jetzt mal ganz ehrlich: Black Thrash für Nachgeborene ist eine recht simple Nummer. Man nehme ordentlich VENOM, dazu SLAYER (wahlweise "Show No Mercy" und/oder "Hell Awaits"), gerne auch POSSESSED bis 1986 und für die klangliche Abrundung dann noch frühe SODOM und DESTRUCTION - fertig ist die satanische Rifflaube. Bitte, gerne geschehen! Die einzige offene Frage ist dann nur noch: Taugt der Stoff oder nicht? Das junge Quartett REVERSED zieht die Nummer auf den ersten Blick ziemlich konsequent durch, denn Pseudonyme wie "Rusted Blade" (Gitarre und Gesang) und "Wretched Intrancer" (Bass) sowie ein massives Aufgebot an Kajal, Nieten und Rauch im Video zu 'Final Death' zeugen von Liebe für das eigene Schaffen. Mit ihrem Debüt "Wildly Possessed" zelebrieren die Kanadier sieben Messen in einer guten halben Stunde. Die Band aus Vancouver, gegründet bereits 2015, erfindet darauf nichts neu, doch mit reichlich Energie und abwechslungsreichem Songwriting entstand ein Album, das nicht keine erwartbare Stangenware auffährt. Auffallend ist, dass in "Wildly Possessed" nicht nur Elemente aus den Tiefen der 1980er stecken, sondern auch klassische Norwegen-Blasts der zweiten Black Metal-Welle und dezente Gothic-Elemente (zum Beispiel der Frauengesang in 'Hungry Eyes') aus den 1990ern ihren Weg auf das Album fanden. Die Gitarrenarbeit ist kein klassischer SLAYER-Rip-Off, sie erinnert stattdessen häufig an moderne Blackies wie AURA NOIR oder DESTRÖYER 666. Die Promo-Info hat nicht ganz unrecht, wenn sie die Musik der Band als chaotisch beschreibt, wobei das nicht zulasten von Groove, Struktur und geilen Riffs geht. REVERSED erinnern in dieser Hinsicht an WATAIN zu Zeiten von "The Wild Hunt" - also viel Melodie (vor allem in den Soli!) bei gleichzeitig immer mal gelöster Handbremse. Fazit: Viele Ideen und Riffs sind uralt und klopfen an die Tür der Proberäume der eingangs genannten Vorväter. Doch die Art und Weise, wie REVERSED diese Einflüsse verarbeiten und sie in einen zeitgemäßen und druckvollen Sound gegossen haben, lässt aufhorchen. "Wildly Possessed" bietet für ein Debüt richtig ordentlichen schwarzen Thrash Metal. Anspieltipps: Das titelgebende Intro ist kein klassisches Dudelintro, eher ein kurzes Fanal, eine Ansage. 'Beneath Evil Eyes' durchschreitet geschickt Tore, die SLAYER 1985 erstmals öffneten. 'Final Death' lebt von fettem Groove und seiner bitterböser Stimmung. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Wildly Possessed 02. Maelstrom Juggernaut 03. Hungry Graves 04. Beneath Evil Eyes 05. Final Death 06. Rusted Breath 07. Black Seed | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 33:42 Minuten VÖ: 24.05.2024 |
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