Bloodrocuted - For The Dead Travel Fast

Review von des vom 30.05.2017 (6370 mal gelesen)
Bloodrocuted - For The Dead Travel Fast Ich habe es mir irgendwann vor Jahren zur Gewohnheit gemacht, bei neuen CDs immer zuerst das erste Lied und danach das letzte Lied anzuhören. Zum einen war es damals "in", Platten mit einem Intro zu beginnen und zum anderen platzierten viele Bands als letzten Song ein kleines Epos, den Höhepunkt ihrer Platte. Ist vielleicht heutzutage nicht mehr so, aber auch bei "For The Dead Travel Fast" empfiehlt sich diese Vorgehensweise. Den Beginn setzt nämlich ein lässiges halb akustisches Intro, wie man es von 80er Thrash-Alben kennt, dem mit 'The Leper And The Whore' ein richtiger Brecher folgt, der noch dazu mit einem schönen Bass/Akustiksolo in der Mitte ausgestattet ist und schon fast getragene Parts aufweist. Somit ist der Anfang der Platte mächtig gelungen. Doch auch der Schlusspunkt 'Omnius', den BLOODROCTUED hier servieren, ist zweifellos ein Höhepunkt, wenn nicht sogar der beste Song auf "For The Dead Travel Fast". Eine nicht ganz so rasante Hymne, die mit viel Doublebass ausgestattet ist. Sänger Daan Swinnen erinnert in der Strophe mit dem abgehackten Gesang etwas an Tom Araya, und wie Araya bedient der Sänger den Bass und zaubert die eine oder andere Figur in den Verstärker. Im Mittelteil von 'Omnius' gibt es noch einmal starkes Riffing, das in einem sehr hörenswerten Instrumentalteil ausklingt. Alleine die beiden Songs lohnen den Kauf.

Doch auch was dazwischen geboten wird, ist nicht schlecht. Okay, 'Perversion Of Purity' ist irgendwie ein Standard-Thrash-Song, wenn auch nicht so übel. Aber spannender wird es da schon mit 'Wound In Shadows', das mit einem Bass/Drum-Intro eingeleitet wird, in das sich dann die Gitarren in aller Mächtigkeit einreihen dürfen. Hier zeigt sich, dass Daan Swinnen auch locker die neuen Schuhe des Frontmannes ausfüllen kann, nachdem der frühere Sänger Bob Briessinck die Band verlassen hatte, und die gesamte Bandbreite von Singen/Brüllen/Growlen draufhat. 'Denial Of The Cross' beginnt mystisch mit Kirchenglocken und Donnerklängen und einem doomigen Riff, nimmt aber nach zwei Minuten etwas Fahrt auf, bevor dunkle Growls durch den Song führen, der sich dann im letzten Drittel zur rasant geblasteten Achterbahnfahrt wandelt, die dann wieder mit dem Doom-Riff abschließt. Ganz großes Kino; da muss mit 'Cult Of Sacrifice' wohl zwangsläufig ein eher einfach strukturierter Song folgen; doch auch hier gibt es den einen oder anderen Rhythmuswechsel. Auch der Titelsong 'For The Dead Travel Fast ...' beginnt wieder mystisch mit einem Spoken Words Intro, auf das nach einem langen Intro erst nach etwa drei Minuten der Gesang folgt; auch hier geht es wieder eher schwer groovig zur Sache

Mit acht Songs in 41 Minuten setzen die Belgier auf eine fast schon klassische LP-Struktur, doch klingen tut "For The Dead Travel Fast" wie klassischer Thrash Metal (mit leichten Death-Anleihen) im zeitgemäßen Soundgewand. Es wird unheimlich viel Abwechslung geboten und "For The Dead Travel Fast" ist auch von der Kompositionsleistung her eine der spannendsten Thrash-Platten der letzten Monate. Neben all dem Plastikzeugs, das auf den Markt geworfen wird, endlich wieder einmal eine Platte, die nach Handarbeit klingt. Hiermit der Thrasherin und dem Thrasher eine eindeutige Empfehlung ausgesprochen!

des

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Land Beyond The Forest
02. The Leper And The Whore
03. Perversion Of Purity
04. Wound In Shadows
05. Denial Of The Cross
06. Cult Of Sacrifice
07. For The Dead Travel Fast...
08. Omnious
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:00 Minuten
VÖ: 12.05.2017

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