Mouth For War - Bleed Yourself

Review von derkleinekolibri vom 31.10.2023 (3536 mal gelesen)
Mouth For War - Bleed Yourself Danke, MOUTH FOR WAR! Erst drang eine riesige Staubwolke aus den Gittern der Lautsprecher meiner Promo-Anlage ins Wohnzimmer hervor und binnen weniger Sekunden setzte eine Fluchtbewegung meiner Staubmäuse ein, die selbiges Zimmer derart verunstaltete, dass ich meinem verstaubten Staubsauger mal wieder zeigen musste, was es bedeutet, arbeiten zu müssen und nicht dumm in der Ecke stehen zu dürfen.

Die fünf Jungs der aus Colorado Springs stammenden Formation zeigen von der ersten Sekunde an, dass sie nicht gewillt sind, leise Töne anzuschlagen, sondern ihrer angestauten Wut freien Lauf lassen. Jeder der 13 überwiegend recht kurz gehaltenen Songs (nur zwei sind länger als 3 Minuten und einer länger als 4 Minuten) ist geballte pure Aggression. Den Inhalt der herausgebellten Texte zu verstehen, dürfte jedem Deutschen, der nur Schulenglisch gelernt hat, sehr schwerfallen. Das, was einem da entgegenschallt, als Klanggewitter zu bezeichnen, verharmlost das ganze Ausmaß des nicht einmal 35 Minuten langen Albums "Bleed Yourself".

Vor vier Jahren fanden sich Trae Roberts (Vocals), Mason Sego (Drums), Gabe Moya (Guitar), Jonah Starbuck (Guitar) und Michael Guglielmi (Bass) in der zweitgrößten Stadt Colorados zusammen. Wild und ungestüm starteten sie senkrecht durch und setzten ein erstes Ausrufezeichen mit ihrer EP "An Ear Kept To The Ground". Am östlichen Rand der Rocky Mountains gelegen, ist Colorado Springs eigentlich ein eher beschauliches Städtchen mit nicht einmal einer halben Million Einwohner. Doch gerade die Nähe zu den wilden Schönheiten unserer Natur setzt bei den fünf Amis scheinbar ungeahnte Energien frei, die sich hier ebenso entladen, wie bereits zuvor auf ihrem Debütalbum "Life Cast In Glass", einem ebenso brachialen Meisterwerk des reinen, unverfälschten metallischen Hardcores.

Dem aufmerksamen Leser dürfte natürlich sofort aufgefallen sein, dass der Bandname dem wohl erfolgreichsten Album PANTERAs ("Vulgar Display Of Power") entnommen wurde - der Titel 'Mouth For War' war seinerzeit der Opener dieses grandiosen, ebenfalls energiegeladenen und vor Aggressionen strotzenden Longplayers. MOUTH FOR WAR gelingt es, den schmalen Grat zwischen moderner und klassischer Metal-Musik zu beschreiten. Wer genau hinhört, dem fallen Anspielungen auf LAMB OF GOD, MESHUGGAH, METALLICA und THE DEVIL WEARS PRADA auf, natürlich darf in dieser Aufzählung auch PANTERA nicht fehlen.

Erhältlich ist das die Nerven und Ohren nicht gerade schonende musikalische Trommelfeuer seit dem 27. Oktober 2023 sowohl als digitales Album, als Compact Disc sowie in drei verschiedenen Vinylvarianten (Orange Cremesicle, Kastanienbraun/Schwarz und Schwarz). Zu beachten ist bei den Vinyls, dass die erstgenannte Variante nur auf der MOUTH FOR WAR-Seite, die zweite Variante bei MNRK Heavy und die schwarze Variante bei Bandcamp erhältlich ist.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Roses In Place Of Your Ashes
02. The Plight Of Those You Left Behind
03. Captivated
04. No Grace
05. Taste Of Steel
06. In Lieu Of Flowers
07. The Devil
08. Saturate Me
09. Under The Gun
10. Talking To God
11. Shattered Self
12. The Rush Of Seeing Red
13. Bleed Yourself
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 34:38 Minuten
VÖ: 27.10.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten