Interview mit Marsél von Árstíðir Lífsins

Ein Interview von RJ vom 24.02.2017 (24416 mal gelesen)
Wer ÁRSTÍÐIR LÍFSINS kennt und liebt, freut sich regelmäßig über hochklassige Veröffentlichungen und bei den Alben über Spielzeiten, die die Grenzen des Speichermediums CD gerne ausloten. Was uns Marsél zum Album und zu den Planungen einer Tour zu berichten hat, könnt ihr hier nachlesen.

Hallo und einen schönen Gruß aus Bochum! Die Eingangsfrage zu eurem neuen Album bezieht sich auf die Kritiken. Wie sind sie ausgefallen und haben sie eure Erwartungen ge- oder sogar übertroffen?

Marsél: Hallo Robert. Die Kritiken zu unserer neuen EP waren bisher durchweg positiv. Wir sind natürlich sehr erfreut darüber, hatten aber, wie immer eigentlich, keine Erwartungen. Unsere Musik komponieren wir zuforderst für uns selbst. Es ist natürlich schön zu sehen, wenn auch die Fans und Zeitschriften unseren Enthusiamus teilen, jedoch hat das alles keinen Einfluss darauf, wie und was wir mit ÁRSTÍÐIR LÍFSINS erschaffen.

Der Grund für unser Interview ist euer aktuelles Album "Heljarkviða". Handelt es sich wirklich um eine EP oder ist es doch als vollwertiges Album zu sehen, immerhin ist die Spielzeit mit über 40 Minuten allgemein albumtauglich, auch wenn es euren üblichen Anspruch von 70 bis 80 Minuten deutlich unterschreitet?

Marsél: "Heljarkviða" ist im Rahmen der Banddiskographie wirklich eine EP, trotz der langen Spiellänge. Das liegt vor allem an den textuellen Grundlagen der Alben und EPs. Die Texte unserer Alben beziehen sich auf einen geschlossenen Zyklus, welcher nicht auf EPs oder Split-Veröffentlichungen weitergeführt wird. "Heljarkviða" ist, wie bereits "Þættir úr sögu norðrs", unsere EP von 2014, eine eigenständige Veröffentlichung.

Die Lyrics sind bei euch eine spezielle, literarisch genaue Sache. Worum dreht es sich in den beiden Songs genau?

Marsél: Grob gesagt beschreiben die Texte der EP zwei Aspekte des altnordischen Totenreichs Helheimr. Der erste Teil der EP behandelt den gewaltvollen Tod eines gefallenen Kriegers, und seine anschließende Wanderung in das Totenreich. Der zweite Teil wiederum spiegelt seine Reise zur finalen Schlacht in Ragnarök wieder.

Wieso gerade zwei Longtracks? Hat das thematisch gerade gepasst?

Marsél: Ja, das hat es. Wir wollten zwei Aspekte von Hel behandeln, die als Einheit funktionieren. Außerdem hat die Zweiteilung auch einen ganz profanen Hintergrund: beide passen auf jeweils eine Vinyl-Seite.

Wofür steht "Heljarkviða" in eurer Diskographie genau? Und wie sehen die weiteren Pläne aus bzw. wird es als Nächstes wieder ein Album mit den üblichen 70 bis 80 Minuten Spielzeit geben?

Marsél: "Heljarkviða" ist eine eigenständige Veröffentlichung, wie unsere Split-Veröffentlichung mit HELRUNAR 2013 und die bereits erwähnte EP von 2014. Sowohl die Texte als vielleicht auch die Musik der EP hat wenig mit unseren Alben zu tun. Derzeit bereiten wir uns auf die Aufnahmen zu einer weiteren Split-Veröffentlichung vor, welche wir noch dieses Frühjahr aufnehmen werden. Danach steht unser nächstes Album an, welches wie gewohnt mindestens 80 Minuten Spiellänge haben wird. Die Aufnahmen dazu stehen aber erst 2018 an.

Jetzt stehen sicherlich noch einige Promo-Termine an, während Live-Auftritte nach wie vor kein Thema sein dürften. Oder hat sich etwas daran geändert, dass ihr für Live-Auftritte zu weit entfernt wohnt? Hat es eigentlich schon Beschwerden von Fans darüber gegeben, dass ihr eure tollen Alben nicht live präsentiert?

Marsél: Nein, soweit nicht. Jedoch werden wir wirklich in ausnahmslos jedem Interview gefragt. Bisher gibt es aber keine konkreten Pläne, live zu spielen.

Dann bin ich ja froh, dass ich diese Frage nicht versäumt habe zu stellen. Aber jetzt möchte ich mal nach vorne schauen. Wie sind die weiteren Pläne für ÁRSTÍÐIR LÍFSINS? Was habt ihr noch vor und wo wollt ihr hin?

Marsél: Wie bereits erwähnt werden wir uns als nächstes auf ein Split-Release vorbereiten, wofür wir bereits in nächster Zeit die Aufnahmen beginnen werden. Danach steht dann das nächste Album an.

Alles klar, so richtig wollt ihr euch also nicht in die Tarot-Karten gucken lassen. Dann bedanke ich mich mal für das Interview und eröffne euch die Möglichkeit für famous last words. Vielleicht ein Gruß an die Fans? Haut rein!

Marsél: Vielen Dank für das Interview.

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