Summer Breeze Open Air 2007

Hier geht's zur Bildergalerie!
Take off: 16.08.2007 - Review (12392 mal gelesen)

Festivalbericht - Inhalt

Einleitung
Bands
Besucherstimmen
Fazit

(Hinweis: Klick auf die Bilder führt zur Gallery)


Einleitung

Dinkelsbühl rief nach einem fantastisch entspannten Summerbreeze 2006 nun zum zweiten Mal, aber für das Festival selbst war es 2007 das 10-Jährige Jubiläum. Bei aller Freude über dieses Ereignis verfinsterten sich Tage im Vorfeld die Stimmungen der Ticketbesitzer, da der deutsche Sommerbetrug 2007 eigentlich nichts als tagelangen Regen bereithielt. Umso gnädiger stimmte uns Metalhead Petrus, als er rechtzeitig zum Einlass die Sonne auf's Feld brutzeln ließ, so dass die Frühanreiser am Mittwoch den Regenponcho gern gegen fehlende Sonnencreme eingetauscht hätten.

Zum Jubiläum gab es 2 konträre Entwicklungen, die sich schon am späten Mittwoch als Problem herauskristallisieren sollten: zum einen war das Festival auf dem neuen Gelände zum ersten mal ausverkauft. Zum anderen tummelten sich zum Jubiläum nicht nur ein rekordverdächtiger Haufen Gäste, sondern ein Teil des Geländes wurde dem Campground entzogen und mit Wikingerdorf (die Joms-Wikinger aus Trier, die mit Amon Amarth gern mal was zusammen unternehmen) bzw. riesigem Partyzelt für weitere Live-Bands belegt. Das Ergebnis: schon am Mittwoch abend war der Campground außer Kontrolle - es gab nur noch Quetschen und Suchen, und die Plätze bis runter zur Straße waren schon alle belegt. Das Versprechen der Veranstalter, dass auch noch am Freitag Anreisende ihren Platz sicher hätten löste sich somit recht früh in Wohlgefallen auf. Das Chaos nahm am Donnerstag seinen weiteren Lauf, als zum Festivalbeginn die erste Nachreise-Welle eintraf. In der Zwischenzeit hatte es nochmal frühmorgens gut geregnet, und auf der Einfahrt zum Campground ging gelinde gesagt gar nichts mehr. Zusammen mit der Planlosigkeit der Einfahrt-Ordner und einem fehlenden Konzept für Überfüllung und Matschchaos entwickelte sich ein Stau von mehreren Stunden, welcher manch frustrierten Tagesbesucher schon zur Umkehr zwang. Dauerbesucher wurden mittlerweile ebenfalls auf den Tagesparkplatz gelassen, wo sie ihr Camp mit leckeren 30 Minuten Fußweg bis zum Einlass aufbauen durften. Gute Stimmung war nicht unbedingt vorprogrammiert, was sich auch direkt in den ersten Tagen im Festival-eigenen Forum entlud. Da half es auch nicht, dass die Veranstalter dieses Jahr auch mal zerknirscht auf der Bühne erschienen und vielmals um Entschuldigung baten.

Das Festivalgelände selbst war identisch zum letzten Jahr. Zwei Bühnen ohne Wegstrecke, keine Überschneidungen. Das bewährte Summerbreeze-Konzept ist in der hiesigen Festival-Megalomanie nach wie vor ein Garant für relativ entspannte Bandbesuche. Diese relative Entspannung galt vor allem bis zum frühen Abendprogramm, denn bei den Headlinern (oder auch beliebten Combos wie den APOKALYPTISCHEN REITERN) spürte man deutlich den Menschenzuwachs, den die Rekord-Ticketzahl dieses Jahr verursachte. Bei Gigs auf der Mainstage konnte man früher noch recht lässig seinen Platz vor der kleineren Painstage sichern, was aber bei diesjährigen großen Namen und Menschenmassen schlichtweg nicht mehr möglich war. Das Publikum staute sich von Einlass-Seite her manchmal bis weit vor die Painstage, so dass der Platz vor beiden Bühnen manchmal völlig belegt sein konnte. Auch hier ein deutlicher Nachteil gegenüber den Besucherzahlen von 2006, und eine Minderung der eigentlich so Summerbreeze-typischen Gemütlichkeit.

Stressfrei hingegen war wie immer das geniale Food-Areal. Ohne zu großes Gedränge gab es für jeden Geschmack etwas, wobei das Preis-Leistungsverhältnis (sowohl qualitativ als auch quantitativ) von ordentlich (Asia-Grill) bis untragbar (Döner) schwankte. Insgesamt gab's aber aufgrund der großen Auswahl nicht viel zu meckern. Zu meckern gab es eher über die Getränkeangebote. Wasseralfinger - seit jeher Sponsor des Summerbreeze - schenkten natürlich wieder ihr gelbes Nass aus, wobei man dieses Jahr fast den Eindruck hatte, dieses ohnehin etwas lasche Bier sei für 2007 nochmal verwässert worden. Dazu kam die Tatsache, dass im Ausschank oftmals gemogelt wurde, und man immer wieder eine ordentliche Füllung reklamieren musste. Wer sich bezüglich kühlem Sprit vor Ort auf den Campground-Supermarkt verlassen hatte, war ebenfalls verlassen. Um einen möglichst hohen Profit rauszufahren, bot dieser wohl die billigste Industrieplörre namens "5,0" zu Dosenpreisen über 1 Euro an. Es half also nur eins: durchquälen, bis man halbwegs voll ist (danach ist der Geschmack zunehmend egal), oder mit sonstigen Spirituosen vorheizen.

Dank Petrus' Hilfe nahm der Festivalplatz nach einem vermatschten Donnerstag langsam eine gummiartige, aber wenigstens halbwegs trockene Konsistenz an. Mit besserem Wetter stieg auch die Laune zunehmend, und das Anreise- und Aufbauchaos wurde mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt. Abgesehen von einer kurzfristigen Absage (CREMATORY wurden gegen END OF GREEN getauscht) waren alle Bands im Plan. Ebenfalls im Plan war der Sound der beiden Anlagen. Während letztes Jahr beide Bühnen (vor allem die Painstage) noch meist mit mulmigem Bass und telefonartigen Schepperhöhen "glänzten" war die Painstage dieses Jahr von einem generell erträglicheren Sound gesegnet, und auch die Mainstage klang im Bassbereich einiges präziser als letztes Jahr. Natürlich hat nicht jeder Mischer das gleiche Talent oder Erfahrung für große Open-Air-Beschallung, aber im großen und Ganzen konnte man von einem für diese Umstände guten Sound sprechen, solange man sich halbwegs im Sweet Spot aufhielt und nicht direkt vor den Bass-Bins oder irgendwo seitlich. Leider passiert es jedes Jahr, dass aufgrund der Regengefahr die Satelliten-Boxen in Folie eingeschlagen werden, so dass die ersten Reihen kaum mehr als etwas Scheppern und halt den Bass mitbekommen.

Stürzen wir uns also in die Jubliäumsfeier, bei der sich das Programm zur Hälfte aus bereits gestandenen Summerbreeze-Bands, sowie aus Debütanten zusammensetzte:


Bands

Freitag Samstag Sonntag

Stitch

Swallow The Sun

Fear My Thoughts

Immolation

Lacrimas Profundere

After Forever

Krypteria

Rage

The Black Dahlia

Doro

Suffocation

Nevermore

Tanzwut

Amon Amarth

Dornenreich

Deadlock

				

Karkadan

Dagoba

Eluveitie

Koldbrann

Illdisposed

Disillusion

Eisbrecher

Hevein

Sirenia

Necrophobic

L'Ame Immortelle

End Of Green

Finntroll

Volbeat

Bolt Thrower

Poisonblack

In Extremo

Dark Funeral

				

Sycronomica

Helrunar

Justice

Machinemade God

Secrets Of The Moon

Maroon

Communic

Blitzkid

Hardcore Superstar

Xandria

Die Apokalyptischen Reiter

Tankard

Dark Tranquillity

Moonsorrow

Oomph!

Caliban

Soulfly

Pain

				

Swallow The Sun

Den Anfang auf der Mainstage durften am ersten richtigen Festivaltag die finnischen Doommetaller SWALLOW THE SUN machen. Zugegebenermaßen ist es mit dieser relativ "schweren" Musik nicht gerade leicht, ein noch frisches Publikum anzuheizen. Zumal die Finnen dies am hellichten Tag versuchen mussten. Trotzdem konnten die Jungs nach ein, zwei Songs sowohl sich selbst als auch die Zuschauer recht gut in Stimmung bringen. Neben 'Don't Fall Asleep' aus dem letztjährigen Hammer-Album "Hope" und "Swallow" vom Erstlingswerk präsentierten die Doomer während der knappen halben Stunde Spielzeit weitere Stücke aus allen Schaffensphasen. Die Saitenfraktion fiel am ehesten durch gewisses Stageacting (Propellerbanging) auf, während sich Fronter Mikko Kotamäki nahezu vollständig auf das Mikro und seine Gesangsdarbietung konzentrierte. Ein ruhiger, aber intensiver Auftritt.
Krümel

Fear My Thoughts

Tja, zum 2ten mal dieses Jahr sehe ich FMT live und habe es noch immer nicht geschafft, mir eine CD zu besorgen. Macht aber überhaupt nichts, da die Jungs eh bei mir einen Stein im Brett haben und trotz der recht unchristlichen Gig-Zeit, nämlich um 14 Uhr Donnerstags, eine sehr anständige Opener-Show geboten hatten. Ja, ihr lest richtig, FMT waren für mich die wahren Opener und nicht diese speckig-aufgeblasenen Newcomer-Fuzzies, die mit ihrem selbstverliebten Getue weder sich noch anderen einen Gefallen getan haben. Den Namen der Band erwähne ich hier nicht, weil es A) nicht der Mühe wert ist und B) es hier um FMT geht. Selbige machten, wie gesagt, das Beste daraus und hatten keine Mühe den Pit mit ihrem straighten Metal/Core in Wallung zu halten. Sänger Mathias war übrigens fast immer im Presse-Zelt oder im Publikum zu sehen, was der Band insgesamt noch mehr Sympathiepunkte meinerseits einbringt.
Vikingsgaard

Lacrimas Profundere

Nachdem die harte Death Metal Fraktion bedient wurde, kamen nun im Anschlus die Freunde des ruhigeren Gothic Rock zum Zuge und konnten LACRIMAS PROFUNDERE bewundern. Die Formation, die sich mit ihrem neuen Release weiter in die Fußstapfen von Bands wie z.B. HIM begeben, konnte man ja schon vor zwei Jahren auf dem Summerbreeze bewundern. Im Gegensatz zu damals wurde der Auftritt aber nicht durch sturzbachähnlichen Regen gestört, sondern eher von der Sonne beleuchtet und zog daher zur besten Kaffeezeit mehr Zuschauer an als anno 2005. Sehr zur Freude des weiblichen Publikums gaben LACRIMAS PROFUNDERE u.a. 'Sweet Caroline' und 'Amber Girl' (welches seinerzeit häufig auf MTVIVA rotierte) zum Besten.
Krümel

After Forever

Nicht jeder Metaller schwört auf weichgespülte Kuschelsongs, vor allem wenn sie genau im Nirgendwo zwischen NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION angesiedelt sind. Da die Truppe aber in Holland einen echten Status hat, zieht man sich selbstverständlich den frühen Gig mit einem Bier in der Hand rein. Und das habe ich nicht bereut. Während die Truppe auf CD eben eher (immerhin niveauvollen) Kuschelrock für Abifeten macht, bot sich live ein deutlich härteres Bild. Flo reduzierte ihren Gesang nicht auf die üblichen Arien-Kopfstimme, sondern sang kraftvoll und durchaus auch mal rockig. Der Gastshouter George steuerte ein paar nette Growls hinzu, und die Band konzentrierte sich mehr auf schnellere Stücke, die Live und ohne Studio-Gags wesentlich metallischer rüberkommen als man erwartet hätte. Als zum Schluss noch Doro auf die Bühne kam und die Leadstimme eines neuen Songs übernahm, war das Hallo natürlich groß. Flo verkündete dann noch offiziell die Gastteilnahme von Doro auf der kommenden Scheibe. Schöne Live-Darbietung!
Opa Steve

Rage

RAGE lieferten den erwarteten soliden Gig ab, und das ganz ohne Orchester, wie ein sympatischer, aber irgendwie doch alt gewordener Peavy nicht müde wurde zu betonen. So haben mir RAGE ohnehin immer am besten gefallen, ohne viel Pomp und Tara. Die Songsauswahl ging querbeet durch alle relevanten Stadien der Bandhistory, mit "Don't fear the Winter" vom damals sehr erfolgreichen "Perfect Man" - Album bis zu "Soul Survivor" vom letztjährigen Opus Novum "Speak of the Dead" ging die Palette, wobei die Publikumsreaktionen durchgehend sehr gut waren, was die Jungs auf der Bühne sichtlich freute. Auch Terrana-Ersatz Andre Hilgers machte seine Sache gut und ersparte dem Publikum gottseidank das ansonsten übliche Drumsolo. Kurz: RAGE spulten ein routiniertes aber leider auch viel zu kurzes Programm ab, was angesichts der Riesenliste an richtig geilen Hits sehr schade ist. Um RAGE wirklich geniessen zu können, sollte man eben doch die nächste Headlinertour der Jungs besuchen.
TadMekka

Black Dahlia Murder

In mächtig fieser roter Hose betraten Shouter Trevor und seine Detroit-Mannen die Bretter der Pain-Stage und fönten das Publikum direkt mal präzise an die Wand. Die Mischung, die irgendwo das perfekte Bindeglied zwischen Death-, Math- und Grindcore gefunden hat, knallte einem die Plomben aus den Zähnen. Die Meute, die den Platz vor der Pain-Stage ordentlich füllte, hatte THE BLACK DAHLIA MURDER sehnsüchtig erwartet, feierte die Band angemessen und ließ freudig eine technisch brutale Feuerwalze über sich ergehen. Knüppelsuppe mit Geschmack. So etwas braucht die Welt.
Devinaddict

Doro

DORO ist eine Institution des weiblich-teutonischen Metals. Keine Frage. Schließlich zieht sie seit 25 Jahren ihr Ding durch, und hat sich nie großartig verkauft (wenn man vom peinlichen Box-Auftritt gegen Ex-Pornoprofi Schaffrath absieht). Ihr Metal ist bodenständig und trendfrei, ihre Historie ewig lang. Und so hat sie natürlich einen Riesen-Fundus an Songs in der Tasche, aus denen sie locker die Highlights für Live-Gigs rausschälen kann. Optisch unverändert und nicht die Bohne verlebt stürmt das kleine "Fräulleinwunder" die Bühne mit ihrer Band und Gastgitarrist Chris Caffery von SAVATAGE. Als Vollprofi hat sie natürlich alles richtig gemacht. Prima Show, gut bei Stimme, und auch die Songs waren eine erstklassige Mischung aus alten WARLOCK-Gassenhauern und neuen Titeln. Die Meisten dürften mit Uralt-Titeln wie 'Metal Racer' kaum was anfangen können, aber es war cool. Bei der Über-Ballade 'Für Immer' sah man glänzende Augen überall, 'All We Are' wurde lauthals mitgesungen, und am Schluss hob man sich auch etwas Zeit für eine Zugabe auf, bei der 'East Meets West' zum Besten geboten wurde. Starker Auftritt der Metal-Queen, und noch als sie Backstage von der Bühne ging musste sie noch dem Publikum winken, welches am Zaun laute "Doro!!!"-Rufe von sich gab.
Opa Steve

Suffocation

SUFFOCATION waren für mich zusammen mit DARK FUNERAL und BOLT THROWER einer DER Höhepunkte des diesjährigen Summerbreeze, alleine wegen dieser Band wäre ich angereist! Und wie erwartet enttäuschten die Jungs um Drummerlegende Mike Smith und Ultra-Mega-Brüllwürfel Frank Mullen zu keiner Sekunde. SUFFOCATION haben zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere Brutalität und Kompromisslosigkeit im Death Metal neu definiert. Und so begab es sich auch anno 2007, dass Suffocation keine Gefangenen machten. Ein Sound wie eine Wand, eine Performance so tight wie ein Jungfrauenarsch und eine Band mit unbändiger, auf diesem Festival kaum übertroffener Spielfreude überzeugten vom ersten bis zum letzten Ton, so daß der Rezensent es kaum vermochte, seinen Blick auf die Bühne geheftet zu halten. Stattdessen zog man sich die erste fette Nackensteifigkeit des Festivals zu, die auch nicht mehr wegging. Als dann DER Hit in der Karriere der Band, das ultrabrutale 'Pierced from Within' angestimmt wurde, gab es schlicht kein Halten mehr und der kleine aber feine Moshpit mußte geentert werden. Kurz: SUFFOCATION sind nach wie vor DIE Macht im technisch hochwertigen Brutal Death Metal und können und werden wohl auch die nächsten 10 Jahre weder auf Konserve noch live auch nur im Ansatz übertroffen werden. So geht das!!!
TadMekka

Nevermore

Nun ja, NEVERMORE enttäuschten mich etwas. Ich meine, das mag vielleicht auch an meiner überzogenen Erwartungshaltung liegen, aber mitgerissen wurde ich auch diesesmal wieder nicht. Problematisch ist, dass NEVERMORE sich live gerne selbst auf die Stampf-Parts reduzieren. Natürlich werden all die filigranen Spielereien, die man von den Jungs kennt, angespielt, aber die üblichen Soundprobleme machen das schnell zunichte. Wie auch immer: NEVERMORE hatten auch auf dem Summerbreeze 2007 anfangs sehr mit Soundproblemem zu kämpfen, das gab sich über über die Spieldistanz aber dann doch noch einigermaßen. Gottes einzige ernstzunehmende männliche Sirene Warrel Dane performte dann auch über jeden Zweifel erhaben. Es kamen hauptsächlich die Hits und Reißer der letzten drei Studioalben zum Zuge, die auch amtlich fett und sauber rübergebracht wurden. Sobald jedoch mal ein Gitarrensolo oder ein anderweitig eher ruhiger Part angestimmt wurde, ging schnell alles im rumpeligen, teilweise übersteuerten Bassound unter. Schade, sehr schade das. Kurz: eher melodiösere, komplexere Hartmucke kommt live vor allem soundtechnisch häufig all zu schnell unter die Räder.
TadMekka

Amon Amarth

Jaja, die Schweden. Wenn man nicht schon Fan von AMON AMARTH ist, wird man es frühestens bei einem Live-Gig bei Nacht oder spätestens, wenn man Sänger Johan mal unabsichtlich auf die Füße tritt. So geschehen nach dem Auftritt der Herren, die, auch recht entspannt, Fans und Freunde im Viking-Camp besuchten. An und für sich bin ich nicht zimperlich, was faire Faustkämpfe anbelangt, aber wenn einen ein blonder Hüne von 2m lichter Höhe anknurrt und eine Pranke auf der Schulter landet, gehe auch ich bei Seite. Zurück zur Show, die, wie immer, extrem geil war. Dieses mal musste der Bug eines Longboats als Kulisse herhalten und Johan thronte über der Gischt der Fans, und AMON AMARTH intonierten fast ausschließlich Songs von der "With Oden On Our Side" - CD, was mir und geschätzten 8000 Fans natürlich Gelegenheit zu entprechendem Nackenmuskulatur-Training gab. Prädikat: sehenswert!
Vikingsgaard

Dornenreich

Es ist sicherlich nicht einfach am Ende eines Festivaltages (sieht man von den später im Partyzelt folgenden diversen Sets mal ab) als letzte Band zu spielen. Noch schwerer ist es darüber hinaus nach einem solchen Hammerauftritt des Headliners. Und so fanden sich kurz nach der Geisterstunde dann hauptsächlich Kenner und Fans der Dunkelbarden DORNENREICH vor der kleineren Bühne ein. Ganz in Schwarz gewandet kredenzten Eviga und seine Mitstreiter düstere Musik, die stilistisch schwer einzuordnen ist. Manche rechnen sie zum Black Metal, doch dies stimmt eigentlich nur bedingt. Zwar klangen die Songs live wesentlich härter als z.B. auf den letzten beiden Studioalben. Doch diese gewisse Zerbrechlichkeit, die in fast allen DORNENREICH Liedern mitschwingt, war auch dieses Mal nicht zu überhören. Der Set eignete sich daher gut zum Runterkommen nach einem ereignisreichen ersten Tag.
Krümel

Deadlock

Nachdem ich mich durch knietiefen Matsch auf dem Campingplatz in Richtung Partyzelt quälte, fand ich dort zunächst noch die Dark-Wave-Szene vor, die sich durch einen entsprechenden DJ bespaßen ließen. Dieser räumte jedoch langsam die Bretter für die "After-Show-Gigs", die DEADLOCK an diesem Abend eröffneten. Der Platz vor der Bühne war erstaunlich gut gefüllt, als das Veganer-Sextett zu einem fulminanten Set aufwartete. Sänger Johannes und Sängerin Sabine harmonierten sehr gut miteinander und nach den ersten Minuten taute die Band gänzlich auf. Vor allem Johannes flitzte von einem Winkel der Bühne zum anderen. Die Songs - hauptsächlich neueren Schlags - die durch die Bank klasse dargeboten waren, kamen sehr gut an. Es stellte kein Problem dar, das Publikum zu gewinnen. Der Wechsel zwischen Johannes' Growls und Sabines Wahnsinnsstimme sorgte zusätzlich häufig für sensationsbedingten Gänsepickelalarm. Es passte tatsächlich alles. Vom kollektiven Headbanging bis zur Solo-Gesangseinlage von Sabine bei 'Awakened by Sirenes'. Unglaublich, dass eine solche Stimmgewalt live darbietbar ist und noch besser klingt als auf CD. Nächstes Mal ruft die Pain-Stage!
Devinaddict

Dagoba

Für diesen knüppelnden Leckerbissen hatte sich das frühe Aufstehen allemal gelohnt. Pünktlich zum Terroreinsatz der Franzosencombo fanden sich schon viele Fans vor der Pain-Stage bereit (derer es kontinuierlich während des Gigs mehr werden sollten) und wurden erst einmal mit einer Krachwand konfrontiert, die sich präzise gewaschen hat. Drummer Franky hat ein Faible für passgenaue Doublebass-Einsätze, dass es nur so eine Freude ist. Headbanging, über die Bühne springen und ein spaßiges Stück Lärm, einfach Wahnsinn, was die Jungs um diese Uhrzeit schon zustande brachten. Einen Circle-Pit zu früherer Stunde hat das Breeze in seiner nunmehr 10-jährigen Karriere sicherlich noch nicht gesehen. Dass besagter Franky mehrfach seine Drumsticks bei mißglückten Wurfkunststückchen verlor, fiel musikalisch nicht weiter auf, da er es verstand, in den passenden Momenten die Sticks zu verlieren. Schade nur, dass die Jungs nicht eine CD mitbrachten und die Merch-Shirts am frühen Nachmittag schon nicht mehr verfügbar waren. Hier hätte sich sicherlich der ein oder andere Euro mehr verdienen lassen. Ein durchweg gelungener Auftakt auf der Pain-Stage am 2. Festivaltag.
Devinaddict

Eluveitie

Eine kleine Überraschung waren am frühen Mittag die Schweizer ELUVEITIE. Aufgrund der großen Anzahl an Bandmitgliedern passte es hervorragend, dass sie die Mainstage entern durften. Zunächst verwirrten die aufgefahrenen Instrumente, wie Drehleier, Geige, Sackpfeifen etc. ein wenig. Wer aufgrund dessen eine Folk/Mittelalterdarbietung erwartete, revidierte ganz schnell seine Meinung. Die Truppe um Frontröhre Chrigel servierte dem Publikum eine geniale Mischung aus Folk und melodischem Death Metal. Und die Leute vor der Bühne ließen sich sowohl von der Musik als auch von dem überaus gelungenen Stageacting von Anfang an mitreißen. Dabei fielen vor allem die bärenhaften Brüder Sevan und Rafi durch wildes Tanzen und Springen auf, doch auch der Rest der Band ließ nichts anbrennen. Trotz des relativ frühen Auftrittes (quasi Aufsteh-Frühstückszeit) gingen die Zuschauer mächtig mit und vertrieben so die Restmüdigkeit, die vom ersten Festivaltag noch in den Knochen steckte.
Krümel

Illdisposed

Illdisposed sind Illdosposed sind Illdisposed. Die Jungs um Bo Summer können garnichts falsch machen. Zu fett, groovy und brutal sind die Death-Metal-Hymnen, denen sich ILLDISPOSED seit Anfang der 90ger verschrieben haben. Natürlich lag auf dem Summerbreeze-Gig das Hauptaugenmerk auf den beiden erfolgreichen Roadrunner-Veröffentlichungen ?1-800 Vindication? bzw. der aktuellen Scheibe "Burn me wicked". Dennoch kamen auch ein paar Uraltgassenhauer von 1992 (!) zum Zuge, die dem neuen Material in nichts, überhaupt nichts nachstehen. Der Gig selbst? Wie zu erwarten über jeden Zweifel erhaben. Tight, sauber, mit fettestem Sound gesegnet spielten die Jungs routiniert ihren Set, immer wieder unterbrochen von Bos' auf deutsch daher geadebrechten Ansagen, bei denen natürlich die 'eierlosen Nutten aus dem schwulen Norden' (wer's nicht weiß: Illdisposed reden da von sich selbst. Oder...?) nicht fehlen durften. Dieses lockere Hin-und-Her zwischen brutalstem Death Metal auf der einen und respektlos-frechen Ansagen, die den Verfasser dieser Zeilen durchaus zum schmunzeln brachten, auf der anderen Seite ist es, was einen ILLDISPOSED-Gig immer wieder reizvoll macht. Das Publikum zumindest wußte es zu schätzen, es wurde zum ersten Mal etwas enger vor der Bühne.
TadMekka

Disillusion

Eine Ausnahmekapelle mit Ausnahmesongs mittags für 30 Minuten auf die Bühne zu schicken ist mutig. Die Zusage der genialen Band hierfür ebenfalls. Aber sie haben sich achtbar aus der Affäre gezogen. Anstatt 3 Songs mit jeweils 10 Minuten zu zocken, wurden Titel effektiv gekürzt oder auch als Medley zusammengebracht. Ansagen gab es natürlich fast keine. Kein Vergleich zu ihrem genialen Gig 2005 in großer Besetzung, bei dem die entsprechende Atmosphäre aufgebaut werden konnte, aber dennoch eins meiner Festival-Highlights. Da die Truppe schon lange mit Session-Bassisten arbeitet stand diesmal ein bekanntes Gesicht am Langhals, nämlich Alla, die die letzten Jahre bei PAIN den Tiefsaiter bediente. Im Interview sagten mir DISILLUSION nach der "Gloria"-Scheibe, dass die Titel auch als Rockband funktionieren würden. Das tun sie auf jeden Fall besser als erwartet, aber das ist natürlich kein Vergleich zu den mehrdimensionalen Klangcollagen, die sie auf CD zaubern. So war es dann doch eine eher insider-mäßige Fangemeinde, die sich vertraut mit dem Material vor der Bühne sammelte und auch anschließend die begeisterten "Zugabe!"-Rufe losließen, die die Band aufgrund der Spieldauer leider ignorieren musste. Nächstes Mal bitte mindestens 20 Minuten länger!
Opa Steve

Eisbrecher

Alexx Wesselsky (Gesang) und Noel Pix (Gitarre/Keys/Programming) verbergen sich hinter dem Projekt EISBRECHER, welches man auch getrost zu den Akten legen kann. Die beiden Herren waren die Masterminds von MEGAHERZ, die damals, 1996, schon das Potential einer gewissen Berliner/Schweriner Band namens RAMMSTEIN erkannten und auch für sich nutzen wollten. Leider fiel den Münchnern nichts weiter ein, als die kompletten Hook's und Gesangslinien zu übernehmen und damit einen Reibach-Versuch nach dem anderen zu starten. Was die Veranstalter vom Breeze nun letztendlich geritten haben mag diese Klone zu verpflichten, wird wohl immer deren Geheimnis bleiben.
Vikingsgaard

Sirenia

Eigentlich hätte ich mich als alter SIRENIA-Fan freuen sollen. Zwar gab mir die neue Scheibe mit eindeutigem Trend zu weichgespülter Musik genügend Gründe zur Sorge, aber ich hoffte auf viele alte Titel - vor allem vom genialen Debüt. Schließlich waren SIRENIA 2004 auf dem Breeze schlichtweg phänomenal. Doch schon nach 2 Songs war meine Hoffnung zunichte. Die Band spielte zu 40% Playbackmaterial, die Songs tendieren geradezu in Richtung Belanglosigkeit, und auch wenn mir Neuzugang Monika Pedersen nichts getan hat: sorry Morten, die Frau war ein Fehler. Sie mag technisch besser sein als Heavyette, aber ihre Stimme passt nicht und ihre Bühnenausstrahlung ähnelt der einer Kindergärtnerin bei der Sommertombola. Es ist traurig. Richtig traurig. Morten hatte mit TRISTANIA eine Legende angeführt, und jetzt endet er mit dem hoffnungsvollen Neuanfang nach wenigen Jahren im durchschnittlichen Poprock-Schmalz.
Opa Steve

Necrophobic

Wer glaubt, dass Schweden-Death immer aus IN-FLAMES-Klonen bestehen müsse, der hat die gute alte Schwedenszene um Göteborg vergessen. Nix fröhliche Melodien, nix Emo-Geschreie. True as fuck und mit bitterbösem Blick stiegen sie zum mindestens genauso bösen Intro auf die Bühne. Old School Klampfen, Old School Klamotten. Und dann gab's eine kurze Lektion, wie Death Metal klingen muss: einfach brutal auf die Zwölf. Nach SIRENIAs Tralala waren NECROPHOBIC eine wahre Wohltat. Zwar zündeten die primitiven Titel nicht immer, und die archaische Musik stieß auch beim gemischten Breeze-Publikum nicht immer auf völliges Interesse, aber die Death Metal Gemeinde der Besucher hatte sich komplett eingefunden und feierte die Nackenbrecher ab. Als originelle und unfreiwillige Splattereinlage wurde zu den Todesgranaten auf der Bühne plötzlich noch das "Spiderschwein" durch's Publikum getragen. Ein echter Schweinskopf auf eine Gießkanne gespießt. Hat irgendwie gepasst.
Opa Steve

Finntroll

Mathias Lillmans heißt der neue Trollkopf, der seit April recht beachtlich die Humppa-geschwängerten, musikalischen Sauforgien mit Ohrwurmcharakter vorgrölt. Ungeachtet dessen, dass er aus seiner Vorliebe für Röcke und Handtaschen keinen Hehl macht, harmoniert er doch ausgezeichnet mit dem Rest der Band und setzt sich auch sonst recht publikumswirksam in Szene. Ausschweifende Ansagen oder nicht nachvollziehbare Künstlerpausen gab es nicht, dafür aber einen Kracher nach dem anderen. FINNTROLL setzten auf bewährtes Material von der "Nattföd" oder "Midnattens Widunder". Das neueste Werk, "Ur Jordens Djup" (engl.: "From The Depths Of The Earth") wurde mit nur 2 Songs bedacht, was ich für einen sehr guten Schachzug hielt, da der Silberling wohl nicht jedem im Pit geläufig war. Bassist Tundra hielt geflissentlich seinen Alkohol-Pegel im Pressezelt konstant und ich bin mir auch nicht mehr sicher, wer wen eigentlich angelabert hatte, aber folgendes konnte ich aus der "Unterhaltung" mit ihm noch retten: "...skal! Sag mal, was bekommt man auf der Bühne vom Publikum eigentlich mit?" "Weißte, du realisierst das gar nicht, ob die Leute nun bis zum Eingang stehen oder nur bis zum Mischpult, weil, du bist voller Adrenalin und konzentrierst dich echt nur auf die Band." "Hmmm..." "Ja, ich weiß was du denkst, aber das hat mit Arroganz gar nichts zu tun, im Gegenteil. Wir wollen den Fans eine gute Show liefern, egal wie viele da sind, und dazu bedarf es nun mal einer gewissen Konzentration.Was trinkst'n du?" "Ähhm...Tequila" "Ich hol mal noch 2..."
Vikingsgaard

Volbeat

VOLBEAT sind einzigartig und tatsächlich gut genug um als Elvis-Metal des ersten Jahrzehnts dieses Jahrtausends durchzugehen. Die Dänen um Michael Poulsen boten eine zweifellos gutklassige Show, die aber beim Summerbreeze-Publikum irgendwie nicht so richtig ankam. Das mag an Stil oder Sound gelegen haben, der all zu sehr Poulsens Stimme in den Vordergrund hob. Und das ist wohl auch der Knackpunkt bei den Live-Performances von VOLBEAT: Poulsens' Stimme ist großartig, das ist korrekt, aber so voluminös und geil sie rüberkommen mag, er trifft mir zu oft die Töne nicht, was dann öfter mal in einem seltsamen Gewimmer endet. All zu oft hat er es auch mit seinem 'Volbiiiet'-Gekreische, was zusätzlich nervt. Dennoch, es ist kaum zu leugnen: VOLBEAT sind einzigartig, geil und zu Höherem berufen. Ein bischen weniger PSeudo-'Rocker'-Attitüde und man wird diese Jungs auch live in Zukunft ernster nehmen müssen!
TadMekka

Bolt Thrower

Als es hieß, dass BOLT THROWER das diesjährige Summerbreeze besuchen würden, war der Jubel groß. Die Combo sucht in aller Fanverbundenheit normalerweise nur Clubs und keine großen Festivals auf. Aber dem Veranstalter gelang es, den britischen Panzer auf die Mainstage zu holen. Meine Fresse, war das ein Krieg! Der Acker bebte unter den stumpfen Riff-Attacken, der Mixer trieb den Sound in hohe Lautstärken, ohne in Krach zu enden. Und so bebte der Acker zu vielen Stücken, die live selten dargeboten werden. Natürlich durften Gassenhauer wie 'Mercenary' oder 'No Guts No Glory' nicht fehlen. Karl Willet war verdammt gut bei Stimme und führte gewohnt souverän durch die Schlachten, kündigte stilecht Titel mit "Let's start a war" oder "Bring out the big guns" an, und die Banger fraßen ihm auf der Hand. Showmäßig brauchten die Briten nicht mehr als Nebel, Rotlicht, und paar Strobos. Zusammen mit diesem intensiven Lärm war die Kriegsszenerie perfekt. Nach dieser Schlacht ertönte wie gehabt die Sirene, der Rauch verzog sich, und Tausende waren glücklich. Vor so großem Publikum dürfte die Band selten gespielt haben - also warum nicht mal wiederkommen? Es reicht doch, wenn ihr für's Breeze jedes Jahr 'ne Ausnahme macht....
Opa Steve

Dark Funeral

Dark Funeral schafften es, meine Hoffnungen voll zu erfüllen. Ich meine, ich hatte ein geiles Konzert erwartet, aber ich hatte mir mehr als nur ein geiles Konzert erhofft. Und diese Hoffnung trog NICHT! Eine der mit Abstand besten Performances des ganzen Festivals, garniert und unterstützt durch einen der besten Sounds des ganzen Festivals liessen mich zum ersten Mal, ja, zu aller ersten Male eine Black-Metal-Band auch live ernstnehmen! Und ich habe sie alle gesehen, wieder und wieder und jedesmal war es nur ein müder Abklatsch dessen, was hätte sein können, sein müssen! DARK FUNERAL hingegen machten schlicht alles richtig. Von Anfang an blastete sich die Kapelle durch die hochwertigsten Gassenhauer der gesamten Bandkarriere, die Gitarren donnerten ihre klirrend bösen Riffs ins Publikum, Bass und Drumming wurden so rasend schnell und dennoch so arschtight, supersauber und einfach nur die pure Raserei vertonend dargebracht, dass der Rezensent zum zweiten Male nach Disillusion etwas verspüren durfte, was live einfach viel zu selten geworden ist: Gänsehaut! Dazu kam des Fronters bitterböse Art, die Songs anzusagen: wenn jemand glaubwürdig des Teufels' Humor rüberbringen konnte, dann dieser Junge am Mikro, Masse Broberg! Es fällt mir wirklich schwer, dieses Erlebnis in adäquate Worte zu fassen, deshalb abschliessend nur soviel: Wer dem Tier in sich zur (eigenen) Sicherheit wenigstens ab und zu Auslauf gönnen möchte, soll dafür einen Gig der einzig wahren Jünger des Abgrunds, DARK FUNERAL, wählen! BESSER GEHT DAS NICHT!
TadMekka

Sycronomica

Was ist der beste Wachmacher am frühen Morgen? Klar - harte Mucke. Und so übernahmen SYCRONOMICA den Part des Openers am letzten Festivaltag. Mit ihrem melodisch-epischen Black Metal animierten sie die während des Sets wachsende Zuschauerschar zum Bangen. Aufgrund der Länge ihrer Songs und des straffen Ablaufzeitplanes schafften es die sechs Düsterheimer lediglich, vier ihrer Stücke zu spielen. Der Auftritt war dennoch ein unerwartet erfrischendes und stärkendes "Frühstück".
Krümel

Helrunar

Auf der Pain Stage ging es dann gleich schwarzmetallisch weiter. HELRUNAR betraten die Bühne - finster dreinblickende Gestalten, die dem früh angetretenen Publikum roh-kalten Pagan Black mit einem nervenden grellen Sound boten. Die Ansagen zwischen Songs wie z.B. 'Frostnacht' oder 'Älter als das Gold' wirkten ebenfalls äußerst kühl und mit viel zu viel aufgesetztem Pathos. Zwar füllte sich der Bereich vor der Bühne zunehmend mit Zuschauern, und die Fans der Münsteraner sangen sogar die komplett in Deutsch gehaltenen Texte mit. Jedoch war dies keine Darbietung, um bangend aus sich rauszugehen. Vielleicht war es einfach noch zu früh, um so ernst servierte Kost zu verdauen.
Krümel

Justice

JUSTICE hab ich noch all zu gut vom 2003er Breeze in Erinnerung - vor allem weil mir ein Mosher exakt auf EINEN(!) Zeh sprang. Seitdem trage ich festere Schuhe bei solchen Gelegenheiten. Das Ereignis hat mich aber nicht davon abgehalten, mir diese Truppe Jahre später wieder zu geben. So richtig gezündet haben sie allerdings dieses Jahr nicht. Was auch daran liegen mag, dass sie meist eigene Titel gespielt hatten und nicht so viele Coverversionen, die sie so treffsicher zum Besten geben können. So verblasste das lustige Bonanza-Intro leider in einem durchschnittlichen Thrash-Gewitter. Natürlich war auch wieder eine große Fanschar der Lokalmatadore anwesend, die immer mehr Stimmung machten. Zusammen mit dem guten Sound machte dann auch der Gig immer mehr Spaß. Es wurde gepogt, was das Zeug hält, und die Band spielte sogar zwei Titel von der kommenden Scheibe als Appetizer. Vor allem 'Bleeding God' entpuppte sich als geile Speed-Granate.
Opa Steve

Machinemade God

Kohlepott-Power pur!! Sky Hoff und Co. konnten zwar meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, da ich echt mit mehr Material von der neuen, endgeilen CD "Masked" gerechnet hatte, aber die Show an sich war Klasse. Da ich die älteren Sachen leider nicht kenne, war es für mich schon recht schwierig am Ball zu bleiben. Was aber von der "Masked" geboten wurde, übertraf meine Vorstellungen um ein Vielfaches. Zum Beispiel hätte ich nie gedacht, dass die Bass-Slides auch live so prägnant rüberkommen und auch bei Sky's cleanem Gesang hatte ich im Vorfeld schon Abstriche gemacht, zu Unrecht!! MMG sind eine Bereicherung für jedes Festival und jeden CD-Schrank, ich hätte nie gedacht, dass mir Metalcore ein mal so viel Freude bereiten könnte...Jungs, ihr habt definitiv einen neuen Fan!
Vikingsgaard

Secrets Of The Moon

In Black Metal Insiderkreisen werden SECRETS OF THE MOON schon lange als Geheimtipp gehandelt und bieten auf CD auch ordentliches und vor allem szeneuntypisch variables Material. Aber die Sonne hat ihnen wohl die böse Laune verdorben, denn sie betraten bei strahlendem Licht die frühe Mainstage, was sie erst einmal mit "Scheißwetter" kommentierten. Zu allem Überfluss waren die Klampfen auch noch leicht verstimmt, und so war die spielerische Moral nicht sonderlich auf der Höhe. Vor Jahren hinterließen sie auf dem Hellbangers Festival in Andernach einen wesentlich besseren Eindruck. Zur Einleitung des inoffiziellen Breeze-METALLICA-Cover-Tag (MAROON und SOULFLY brachten beide den gleichen 'Creeping Death'-Gag peiiiiinlich!!) spielten sie noch 'Am I Evil' an, und gegen Ende kam der eigentliche Höhepunkt, nämlich das theatralische 'Seraphim Is Dead'.
Opa Steve

Communic

COMMUNIC mögen tatsächlich eine supergeniale SANCTUARY-Kopie sein. Mitbekommen habe ich das live bisher aber nicht. Ich habe COMMUNIC nun einige Male live erlebt, es war jedesmal ein katastrophaler Reinfall. Ich kann dabei garnicht sagen, ob die Band gut performt, sauber und tight gezockt hat, ganz einfach deswegen, da ich außer Bass- und Bassdrummgeblubber schlicht NICHTS vernehmen konnte. Ein Sound, so grottenschlecht wie er auch diesesmal WIEDER COMMUNICs Performance unterminierte ist eigentlich Grund genug für die öffentliche Hinrichtung des Soundmannes. Oder hat die Band einfach nur Pech gehabt? Wie auch immer, die doch recht spärlich vor der Hauptbühne verteilten Fans schienen den Gig dennoch zu geniessen und man muß COMMUNIC zugestehen, dass sie versucht haben, das Beste aus der Situation zu machen. Ich jedoch war eher enttäuscht. Eine diesbezügliche Nachfrage am Soundturm war übrigens vollkommen fruchtlos. Vielleicht sind die Soundjungs doch ein bischen zu verwöhnt von der Toleranz des durchschnittlichen Metalfans bzgl. Soundperformance? Ich bin der Ansicht, dass man das in Zukunft noch mehr in den Vordergrund rücken sollte. Live-Performance ohne gescheiten Sound ist wie Bier ohne... Bier! Braucht keiner!
TadMekka

Blitzkid

Eine amerikanische Corpes-Punk-Combo auf dem Breeze? An einen Erfolg dessen haben wohl zunächst nicht einmal die Jungs von BLITZKID selbst gedacht. Aus Interesse fand sich eine nette Meute vor der Painstage ein, die sehr schnell anfing, BLITZKID so richtig abzufeiern. Der dargebotene Rotzpunk lud zum moshen ein, die Meute ließ sich nicht lange bitten. Die Jungs um Argyle Goolsby (charismatischer Bassist, dessen Lieblingshaltung die eines Wasserspeiers ist und der passender Weise nebenbei noch ein Sideproject mit Doyle von den MISFITS betreibt), war selbst über alle Maßen erstaunt und hatten mit einer solchen Publikumsresonanz nicht gerechnet. Der wachsende Spaß war der Band förmlich anzusehen. Auch dass Argyle's Bass den Geist aufgrund gebrochenen Korpus aufgab, tat der Stimmung keinerlei Abbruch. Zum letzten Song durfte dann sogar noch ein Fan mit der Einladung "It's like rocket science!" das - bereits im Vorfeld mehrfach mit Panzertape geflickte - Tieftongerät übernehmen. Nach diesem gänzlich "eigenartigen" Gig wurden die verdutzten Amis mit nicht verstummenden BLITZKID-Rufen zurück auf die Bühne und in den Fotograben gerufen, wo sie überglücklich Autogramme gaben und Ihrer Verwunderung Ausdruck verliehen. "Punks auf einem Metalfestival - so etwas sei in Amerika nicht möglich...thanx". Den Dank gab das Publikum gerne zurück. Glückliche Fans, glückliche Mucker...Breeze machts möglich.
Devinaddict

Hardcore Superstar

Es gibt sie noch, die Glamrock-Freaks. Im Publikum war nicht selten ein Vogelnest aus Haarspray zu sehen, genauso wie Kettchen, Sternchenhemd mit tiefem Ärmelausschnitt, Glitzergürtel, und Kippen lässig im Mundwinkel. Verkleiden gehört nun mal dazu, aber da Schweden generell seit Jahren den Anspruch auf den Schweinerock-Thron erhebt, haben sie auch das Glamrock-Segment gut im Griff. Wer braucht da die Westküsten-Szene der 80er? HARDCORE SUPERSTAR sind einfach souverän, weniger peinlich, und sie rocken einfach mehr. Vor allem live verspricht diese Combo immer eine prima Party. Die clever eingeplante Zugabe kommt natürlich immer lässiger rüber als ein bis zur letzten Minute durchgespieltes Set, und aus dem kleinsten Detail wird eine riesen Pose.
Opa Steve

Xandria

Die Bielefelder XANDRIA mußten dann beweisen, dass Gothic-Metal mit Opernsirene am Mikro auch am hellichten Tage funktioniert. XANDRIA sind neben NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION mittlerweile zu Recht der dritte Große Name des Genres und konnten auf dem Summerbreeze beweisen, dass sie es draufhaben, die Versprechen, die ihre drei erfolgreichen Scheiben dem Publikum bisher gegeben haben, voll einzulösen. Der auf Konserve mit viel Elektronik-Spielereien gewürzte Sound der Band kam dann live auch gut rüber, jedoch vermißte der Rezensent einfach ein wenig die atmosphärischen Einsprengsel, die die jüngste Veröffentlichung XANDRIAs ganz besonders veredelt hatte. Auch gesanglich gab es nicht wirklich was auszusetzen, die kleinen Schwenker mögen mal als durch Nervosität verursacht durchgehen. Dennoch: Xandria müssen in meinen Augen ein wenig an ihrer Professionalität arbeiten, die Bühnenperformance kommt insgesamt zu vorhersehbar und statisch, manchmal auch etwas holprig rüber, man wird kaum wirklich mitgerissen. Da die Kompositionen an sich das jedoch durchaus hergäben, gehe ich einfach mal davon aus, daß eine neuerliche Tour, am besten als Support einer anderen Genregrösse da bei Zeiten Abhilfe schaffen könnte, so daß XANDRIA auch live zu den ganz Großen aufschliessen können.
TadMekka

Die Apokalyptischen Reiter

REITER live? Wer da fehlt, muss bescheuert sein. Und so war es mittags vor der Mainstage proppevoll wie bei den Headlinern. Über die Live-Qualitäten dieser Band etwas zu schreiben, heißt eigentlich Eulen nach Athen zu tragen. Zwar ist die Omnipräsenz dieser Combo gefährlich, da man eines Tages vielleicht wirklich mal eine Pause braucht, aber solange sie ihre Gigs noch so überzeugend durchziehen, sehe ich eher Suchtgefahr als Langeweile. Langweilig war höchstens die Zuschauerin, die zuerst auf die Bühne durfte, und dann nur irgendwo vor'm Drumriser rumsaß. Zur Strafe wurde sie halt zu Dr. Pest in die Voliere gesperrt. Als besonderes Festival-Gimmick gab es diesmal nach der Hüpfburg von 2005 ein Schlauchbootrennen - Deutschland gegen Australien. Natürlich im Crowdsurfing-Stil, d.h. die Boote mussten zum FOH-Turm und wieder zurück. Australien gewann. Kein Wunder, haben ja auch die größere Küste... Die Songauswahl hingegen hätte etwas interessanter ausfallen können. Das "Samurai"-Album kam viel zu kurz, und wenn ich die REITER sehe, dann will ich auch die Sonne aus dem Arsch scheinen lassen. Dies holte aber ein Zuschauer bildlich nach, als er auf der Bühne blank ziehen durfte.
Opa Steve

Tankard

Es gibt sie noch, die Helden von damals! Dergestalt mittlerweile recht imposant und unbeeindruckt von allen Bierpreiserhöhungen, gaben sich TANKARD vor ihrem Gig erst mal die Kante und die Bundesliga-Ergebnisse via TV + anschließender Diskussion und dem genialen Ausruf von Gerre: "Scheiße, sauf aus, wir sind gleich dran!!" Die, quasi, überquellende Euphorie von Gerre überragte nicht nur seine Boxershorts, sie war auch der Blickfang on Stage schlecht hin. "Alien", "666 Sixpacks", "Hot Dog Inferno" und auch "Hell Bent For Jesus" versetzten mich mit einen Ruck in die 90er und den ganzen Scheiß, den wir damals mit, oder wegen, der Musik von TANKARD verzapft haben. Retro pur und ich fands geil! Vorweg tauschte Kollegin Krümel noch Sympathiebekundungen mit Gerre aus und auf die Frage von ihm: "Na, wer bistn du?" "Wir sind von bleeding.4.metal.net!" antwortete er: "Ok, wir saufen 4 Metal..." Noch Fragen...??
Vikingsgaard

Dark Tranquillity

Eines Vorweg: warum haben DARK TRANQUILLITY nicht endlich mal einen Headliner Status verdient? Bereits auf dem Summerbreeze 2005 durften die schwedischen Sympathie-Träger "nur" am frühen Abend spielen. Und so rückte man dieses Jahr erneut an die sechstletzte Stelle im Lineup - sprich sie mussten wieder im Hellen auftreten. Trotzdem tat das der von Anfang an vorhandenen Superstimmung sowohl auf als auch vor der Bühne keinen Abbruch. Genial und absolut treffsicher präsentierten die melodischen Death Metal Schweden eine Auswahl von Titeln ihres aktuellen Werkes "Fiction" (z.B. der Ohrwurm 'Focus Shift') sowie des Vorgängeralbums "Character" (u.a. das von den Fans heftig bejubelte 'My Negation'). Angeheizt und fast überwältigt von der positiven Reaktion des Publikums, bestätigte der charismatische Fronter Mikael Stanne, dass dies für ihn der beste Live-Auftritt in diesem Festivalsommer war und bedankte sich überschwänglich bei den Fans. Recht hatte er!
Krümel

Moonsorrow

Nach dem wirklich mitreißenden Set auf der Mainstage, gab es dann auf der Pain Stage eine andere Variante nordischer Tonkunst zu bewundern. Die blutrot "verzierten" Mannen von MOONSORROW verbreiteten mit ihren überlangen, schwermütig-melodischen Doom Metal-Songs eine (trotz des noch herrschenden Resttageslicht) dunkel-melancholische Stimmung. Hier und da hämmerten Doublebassangriffe zwischen den zäheren Passagen, wechselten doomige Riffs mit denen des heftigeren Black/Death ab. Auch variierte der Gesang von Brüllgegrunze bis melodischen Clearvocals. Die Zuschauer, und hier natürlich vorallem die Fans, freuten sich über einen intensiven Auftritt der Finnen. Ein guter Start in die letzte Festivalnacht.
Krümel

Oomph!

Ach, Oomph! Diese Band spaltet wie kaum eine andere die Szene. Die einen schwören drauf, die anderen zetern: 'Kommerz'! Wie man auch immer zu Oomph! stehen mag, eines ist klar und wurde auch auf dem Summerbreeze wieder bewiesen: Live ist diese Band über jeden Zweifel erhaben. Ein perfekter, glasklarer Hammersound, metallischer als einiges, was sich auf diesem und vielen anderen Festivals als 'Metal' bezeichnet, hielt den Rezensenten trotz stilistischer Abneigung in Sicht- und Hörweite. Eine geile Lightshow sowie eine professionelle und arschtighte Performance taten das Übrige hinzu. Natürlich durften die Gassenhauer des aktuellen Albums 'Delikatessen' wie 'Träumst du', 'Augen auf!' oder 'Das letzte Streichholz' nicht fehlen, und um diese letzten drei Singleveröffentlichungen entspann sich auch das gesamte Restprogramm mit den leider genretypisch austauschbaren Lückenfüllern. Den Fans gefiel es jedenfalls, was an ohrenbetäubendem Gekreisch vor der Bühne abzulesen war. Eins ist auch nach diesem Gig klar: Oomph! meinen es verdammt ernst! Ein mittleres 'Fuck you' noch an die pöeblnden Säcke, die während des Oomph! - Gigs ihre Respektlosigkeit mit 'Caliban'-Chören kundtun mußten. So sehr ich CALIBAN diesen Fanzuspruch gönne, so sehr halte ich dieses Verhalten für ganz allgemein indiskutabel. Aber vielleicht sollte man mich kurz dran erinnern, in welcher Szene ich mich bewege...
TadMekka

Caliban

Bereits eine Stunde vor Gigbeginn der Ruhrpottler war zu merken, dass sich hier ein wahres Highlight anbahnte. Der Platz vor der Painstage war zum Bersten von Metalcore-Freaks jeden Geschlechts gefüllt, die eine CALIBAN-Manie lostraten. Dies bekamen im Vorfeld OOMPH! dergestalt zu spüren, dass eindeutige (hier zu zensierende) Sprüche und Chöre in Richtung Main-Stage von der breiten Masse losgelassen wurden. Als der OOMPH!-Fronter sich auch noch erdreistete, zu überziehen, war nicht zu übersehen, dass in absehbarer Zeit Tonnen von Matsch in Richtung Main-Stage geflogen wären, hätte man OOMPH! in diesem Moment nicht genötigt, den Gig zu beenden. Nahtlos übergehend stürmten die Mannen um Fronter Andy Dörner (einheitlich und stilecht in weißen Shirts mit Einschußlöchern und fiesen Blutspuren) die Stage und wurden frenetisch gefeiert. Es wurde ein Knallerhit nach dem Anderen dargeboten, hauptsächlich aus der jüngeren Schaffensphase CALIBANs. 'The Beloved And The Hatred', 'I Rape Myself' wie auch 'It's Our Burden To Bleed' wurden richtig gefeiert, so dass das Publikum eine Wall of Death einforderte (!!?!). Andy teilte daraufhin die Meute in Spartiaten und Perser, ließ sie mit unglaublicher Energie auf einander prallen. Verletzte gab es glücklicher Weise nach erstem Anschein keine zu verzeichnen, wenn auch die Wucht der WOD dies durchaus vermuten ließ. Der nachfolgende Circle-Pit war nicht weniger beachtlich. CALIBAN kamen, knallten dem Publikum eine vor den Latz, mahnten selbiges noch ob der oben angesprochenen OOMPH!-Aktion und hinterließen eine völlig zufriedene Fanschar. Der Metalcore lebt und wird durch CALIBAN hoffentlich noch lange zelebriert. Das geneigte Publikum dankte artigst. Sehr, sehr geil, auch wenn einige ganz neue Songs mehr auch gut angekommen wären!
Devinaddict

Soulfly

Was für ein jämmerliches, kraftloses Gähnmuskeltraining war das denn? Ich kenne kaum was von SOULFLY, das gebe ich zu. Aber ich dachte, dass der Junge ja irgendetwas richtig machen muß, wenn ihm die gesamte Szene nach dem Sepultura-Split hinterher kriecht, anstatt dem Original, den Seppel-Jungs nämlich, treu zu bleiben. Man redet von Weltmusik, weil der Junge ein paar Tribaldrums malträtiert? Oder sind's die Dreads? Wie auch immer: ich hatte eine fette Stampf-und Hüpforgie erwartet, sattdessen bekam ich zwischen den Pausen handzahmen, meist lahmarschigen und rumpelig daherdilettierten Was-Auch-Immer-Metal und massive Fussschmerzen vom sinnlosen rumstehen. Kurz: totlangweiliger, vollkommen überflüssiger Gig, der zeigt, dass Cavalera wohl sein Pulver verschossen hat. Ich bleib bei den Originalen!
TadMekka

Pain

Es ist immer sehr schwierig, den letzten Act eines Festivals zu benoten, da entweder a) alle schon besoffen...b) alle auf dem Weg nach Hause oder... c) alle auf PAIN warten. Ich hatte durchaus ein leicht grenzdebiles Grinsen zwischen den Ohren, als endlich SOULFLY die Lichter aus und PAIN ihr Intro an machten, weil, ich wusste ja in etwa vom WFF, was mich erwartete. Dass ich die Erwartungen hier zu hoch geschraubt hatte, enttäuschte mich dann doch ein wenig. Die Songs wurden, bis dahin, astrein runtergespult, keine Frage, aber Peter Tägtgren ist Profi genug, um zu sehen, dass da irgendwas fehlte. Eine kleine Zwangspause und sein lapidarer Kommentar: "The problem is fixed!" lösten irgend wie die Coolness auf beiden Seiten und man besann sich auf das wesentliche. "On and On", "Zombie Slam" und natürlich "End Of The Line" bedürfen keines weiteren Kommentar's als: Prädikat: äußerst sehenswert!! Was mich noch verblüfft hatte, war doch tatsächlich die Live-Intonierung von "Just Hate Me", und das klang geil!!! Hätte ich nie gedacht, dass Tägtgren sich traut, den live zu singen. Er hat es sich getraut und das fast fehlerfrei...RESPEKT!!

Als die Lichter schon aus waren und die meisten Metal-Heads gen Party-Tent oder nach Hause wankten, ließen es sich PAIN nicht nehmen, sich noch einmal auf der Bühne zu zeigen, in den Foto-Graben zu springen um Autogramme zu geben und mit den Fans zu quatschen...Jetzt kommt natürlich die berechtigte Frage auf, warum warst DU nicht da?! Ganz einfach, es galt noch der SOULFLY-Alarm! Hermetische Abriegelung von Bands und Fans, und vor allem, vor Journalisten...vielen Dank noch mal dafür.
Vikingsgaard


Besucherstimmen

"Volbeat war voll geil! Die Nacht konnte man allerdings kaum pennen."

"Uaarghhähhhggggssssuummmpppffffllll!"

"Es gibt morgens um 8 noch keinen Kaffee. Und das Partyzelt ist für'n Arsch, das macht keinen Sinn. Den ganzen Tag spielen doch schon Bands - die Stimmung wäre viel besser, wenn da Konservernmusik laufen würde."

"Is cool. Nur die Bierpreise sind zu hoch. Ansonsten ist's aber cool. Wir freuen uns auf die REITER, SOULFLY und IN EXTREMO."

"Die Klos sind voll scheiße. Vor allem für Frauen. Oben auf dem Campingplatz ist das katastrophal, ich weiß nicht, ob die schon mal geleert wurden. Geil ist das mit den Bühnen nebeneinander, dass man alles sehen kann."

"Es gibt zu viele Crowdsurfer. Die gehen mir auf den Sack."

"Zu viele Leute. Letztes Jahr war besser."

"Ich vermisse hier Zigarettenverkäufer. Und natürlich Slayer."

"Matsch. Maaaaaaatsch. MAAAAAAAAAAAAAAAATSCH!!!"

"Könntest du mir bisschen Geld holen? Ey Geld käm jetzt geil, ich bin voll pleite. Alles so teuer hier...."


Fazit

Die Begleitumstände, für die der Veranstalter nur bedingt etwas kann, ließen nicht die rechte Partystimmung aufkommen. Es ist wie immer mit diesen Dingen, denen man lange in hoher Erwartungshaltung entgegenfiebert um dann festzustellen, dass die Realität den Träumen hinterherhinkt. Persönliche Geschmäcker bezüglich der Bandauswahl sind ohnehin völlig unterschiedlich, und vielleicht kam das Breeze bei vielen Stammbesuchern auch so ernüchternd an, weil man eben viele Bands dort schon mehr als einmal gesehen hat.

Bezüglich des neuen Standort-Konzepts wurde viel gewagt und verändert - leider sprengte die völlig unterschätzte Überfüllung des Campground viele Konzepte und man wäre froh gewesen, einfach wie 2006 nur etwas mehr Platz zu haben. Nicht sehr viele interessierten sich für Schwertkampf im Wikingerdorf, und ob das Partyzelt-Konzept angesichts der ohnehin nicht eingehaltenen Nachtruhe aufging kann abschließend weder mit Ja noch mit Nein beantwortet werden. Aber mit vielen Veränderungen hat der Veranstalter auch viel Erfahrung innerhalb eines einzigen Jahres sammeln können, so dass hoffentlich in 2008 alles perfekt wird. Hier wäre die oberste Prämisse, wieder ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen bzw. die Karten wieder niedriger zu limitieren. Enge schafft Aggressionen, und wenn man den Besucherstimmen Glauben schenken mag, dann ist wohl gerade auf dem Campground der Security dieses Jahr so ziemlich alles aus den Händen geglitten - weder Platzzuweisung noch Nachtruhe noch Nazis-Rauswurf haben funktioniert.

Da die Rahmenbedingungen in Dinkelsbühl eigentlich wesentlich besser als damals in Abtsgmünd sind, kann man nur hoffen, dass das Orga-Team die richtigen Schlüsse für nächstes Jahr aus den diesjährigen Erfahrungen zieht. Es war das Jubiläum, und jetzt wird es wieder Zeit, Gimmicks abzubauen und in erster Linie wieder an die Besucher zu denken. Dann wäre es nicht schlecht, mal ein Breeze ohne Dauerbrenner wie FINNTROLL, IN EXTREMO, AMON AMARTH oder auch TANKARD zu reißen - und wenn dann noch das Wetter wieder mitspielt werden wir nach 2008 sicher alle wieder glücklich sein.

Es quetschten sich durch die Massen und steckten im Schlamm: Krümel, Devinaddict, Vikingsgaard, TadMekka, Opa Steve.

Billing
IN EXTREMO
AMON AMARTH
OOMPH!
BOLT THROWER
FINNTROLL
DIE APOKALYPTISCHEN REITER
DARK TRANQUILITY
RAGE
PAIN
CALIBAN
L'AME IMMORTELLE
DARK FUNERAL
POISONBLACK
SUFFOCATION
TANZWUT
DORNENREICH
CREMATORY
MOONSORROW
TANKARD
THE BLACK DAHLIA MURDER
SAMSAS TRAUM
IMMOLATION
EISBRECHER
LACRIMAS PROFUNDERE
AFTER FOREVER
SIRENIA
XANDRIA
NECROPHOBIC
HARDCORE SUPERSTAR
COMMUNIC
ILLDISPOSED
HEVEIN
DISILLUSION
DARK FORTRESS
KRYPTERIA
FEAR MY THOUGHTS
NIGHTRAGE
HELRUNAR
SQUEALER A.D.
POWERWOLF
SECRETS OF THE MOON
JUSTICE
KOLDBRANN
MACHINEMADE GOD
DAGOBA
SWALLOW THE SUN
DEADLOCK
BLACK MESSIAH
ELUVEITIE
PRESIDENT EVIL
KARKADAN
FALL OF SERENITY
ABSOLUTE
WAR FROM A HARLOTS MOUTH

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten