|
Summer Breeze 2017Hier geht's zur Bildergalerie! |
Take off: 16.08.2017 - Review (26760 mal gelesen) |
Summer Breeze 2017
2017 ist ein denkwürdiges Jahr für das Summer Breeze, handelt es sich doch um das 20-jährige Jubiläum des Festivals, das seit 2006 am Flugfeld in Dinkelsbühl statt findet. Zum Jubiläum haben sich die Veranstalter auch einige Überraschungen und Neuerungen einfallen lassen. Doch zuvor gilt es die Anreise zu überstehen, die sich aufgrund der zuvor stattgefundenen Regenperiode nicht ganz reibungslos gestaltet: aufgeweichter Boden am Einlass zu den Campingplätzen führt dazu, dass kurzfristig die Erde mit Hackschnitzel befestigt werden muss, wodurch der Anreiseverkehr zum Erliegen kommt. Die Besucher, die im kilometerlangen Stau stehen, tragen es mit Fassung und auch Humor. Mit der Einführung eines reduzierten Partyprogramms am Festivaldienstag gelingt es den Organisatoren außerdem, die Anreisemassen auf die Tage Dienstag und Mittwoch zu verteilen, was vielleicht den Stau etwas reduziert. Auch die Zuseherzahl ist mit Sicherheit nicht gesunken, reiht sich doch am Campingplatz Auto an Auto beziehungsweise Zelt an Zelt.
Mittwoch 16.08.2017
In den vorangegangenen Jahren war der Festival-Mittwoch schon fast traditionell der Nuclear Blast Tag mit seiner Label-Night im Zelt. 2017 ist dies anders: im Vorfeld gibt sich das Programm für die T-Stage geheimnissvoll und listet eine ganze Reihe von nicht genannten Surprise Acts; nur das an sich schon üppige Programm auf der kleinen Camel Stage wird genannt. Traditionellerweise eröffnet wieder die Blasmusik Illenschwang das Festival, bevor es auf Camel Stage und T-Stage richtig metallisch los geht. Auf der Camel Stage bieten zum Beispiel KONTINUUM flockigen Rock mit Hang zu epischem Postrock und ziehen bereits zu diesem Zeitpunkt jede Menge Publikum; zurecht, die tolle Band bietet klasse Musik. Als Kontrast folgen UADA, die sich mystisch und kapuzenbedeckt geben und mit ihrem melodischen Black Metal für Frostwetter an diesem Sommerabend sorgen.
Doch die weitaus größere Überraschung bietet die T-Stage: wo ist das Zelt? Statt des Zeltes nimmt die alte Pain Stage den Platz ein. Die Bühne wurde auch verschoben und gedreht, wodurch sich das Konzertgelände wesentlich vergrößert hat. Warum, wird auch klar, wenn das Geheimnis hinter den Surprise Acts gelüftet wird: an diesem Tag wird das Jubiläum gefeiert und auch das Gedenken an den 2013 verstorbenen Urvater des Summer Breeze, Michael "Mr. T." Trengert, gewürdigt, weshalb Kaliber wie AMON AMARTH oder IN EXTREMO für Special Gigs gewonnen wurden und einen zusätzlichen Auftritt an diesem Festival absolvieren. Wie zu erwarten ist das Gelände daher auch proppevoll, obwohl es durch die neue Lage riesig ist. Es ist laut den Organisatoren noch nicht entschieden, ob das nur eine einmalige Jubiläums-Aktion ist und 2018 wieder zum Zelt zurück gekehrt wird, oder ob es bei der offenen Bühne bleibt.
BORN FROM PAIN und VOMITORY eröffnen, bevor am späteren Nachmittag IN EXTREMO die Bühne entern. IN EXTREMO gehören zu jenen Bands, die ziemlich oft am Breeze gespielt haben und Michael Trengert viel zu verdanken haben, was auch während des Gigs mehrfach betont wird. Passend zum Anlass spielen IN EXTREMO ein besonderes Set, das aus "ollen Kamellen" besteht, die teilweise seit zwangig Jahren nicht mehr gespielt wurden. Die Show ist eher zurückhaltend, es gibt keine abgefahrene Beleuchtung oder sonstige Sperenzchen, sondern es wird die Musik in den Vordergrund gestellt. Mit dem 2001 veröffentlichten Lied 'Wind' startet die Band in den Gig, lässt aber auch altbekannte Songs nicht aus. 'Herr Mannelig' zum Beispiel beeindruckt in einer sehr heavy Version und dem tribal Drumming. Den Reigen alter Songs führt die 1998er Ballade 'Rotes Haar' fort; ein Song der als 'kleine Ballade' angekündigt wird, aber gar nicht so balladesk ist. Gegen Schluss gibt es noch die 'Merseburger Zaubersprüche'. Das Publikum freut sich sichtlich darüber und über den Gig im Allgemeinen und lohnt es mit regem Applaus.
Auch die Summer Breeze Veteranen POWERWOLF wurden für einen Überraschungsauftritt gewonnen, doch der richtige Burner ist, dass AMON AMARTH einen Auftritt am Mittwoch hinlegen. Die Bühne ist für den Umbau verhangen, in der Mitte zeigt der Vorhang eine Wölbung. Es wird doch nicht ...? Als der Vorhang fällt, wird es klar, die Vermutung hat sich bestätigt: für den Jubiläumsgig haben die Wikinger ihr Schiff reaktiviert, das vor etwa 10 Jahren extra für den Summer Breeze Auftritt gebaut worden war. Auch 2017 verfehlt das Wikingerschiff seine Wirkung nicht; ein beeindruckendes Goodie! Mit einem ihrer größten Hits, nämlich 'Twilight Of The Thunder God' starten AMON AMARTH ihren Auftritt und legen die Latte für nachfolgende Bands hoch. 'Us Against The World' heißt ein Song, trifft aber für AMON AMARTH nicht wirklich zu, sind die sympathischen Schweden mittlerweile doch in den Herzen der Metal-Fans angekommen. Ein perfekter Auftritt, in dessen Verlauf AMON AMARTH verkünden, dass das Wikingerschiff dem Festival gespendet wird. Was damit geschehen wird, ist noch nicht volständig entschieden, im Raum steht aber die Idee, dass das Schiff zu einer Bar umfunktioniert wird; für die Dauer des Festivals findet es als zentraler Fotospot seine Verwendung. Von fetten Deathmetalleren a la 'Live For The Kill' über Wikingerballaden bis zum Feuervorhang wird ein Rundumpaket geboten, das das Publikum völlig zufrieden stellt. Abgeschlossen wird der denkwürdige Konzertabend von den unermüdlichen DESTRUCTION und STEVE 'N' SEAGULLS, die Metalklassiker zu Hillbilly-Banjo-Songs verwursten. Zum Programm zählen zum Beispiel 'The Trooper' von IRON MAIDEN oder 'Thunderstruck', bei dem das einprägsame Leitmotiv mit dem Banjo gespielt wird, was der Nummer eine ganz eigenartige Metamorphose verschafft. Cooler, spaßiger und hörenswerter Abschluss des Konzertabends um 03:00 Uhr.
Donnerstag 17.08.2017
Am Vorabend spät in den Schlafsack, dennoch macht es Sinn, am Donnerstag wieder früh aus den Federn zu springen, wenn FIRKIN den Reigen auf der Breeze Stage eröffnen. Doch zuvor muss eine Frage geklärt werden: wenn nun die alte Pain Stage die T-Stage ist, was ist dann mit den Hauptbühnen Main/Pain beziehungsweise den neuen Summer Stage und Breeze Stage? Der Auftritt von FIRKIN klärt dies nur bedingt - es wird nur offensichtlich, dass nur mehr eine einzige Bühne am Hauptareal steht, eine mächtige zwar, die von riesigen Gargoiles flankiert ist, aber wie soll das mit den Umbauten funktionieren? FIRKIN starten mit ihrem Fiddel-Flöten-Folk, der so irisch klingt, wie man nur klingen kann. Daher ist es einigermaßen überraschend, dass die Band aus Ungarn stammt auch schon seit nunmehr sieben Jahren besteht. Die Fiddel und Flöte rocken amtlich; wobei der Flötist Péter János den Ian-Anderson-Einbeinstand nachahmt. Passt aber. Es gibt viel Interaktion mit dem Publikum, doch neben all dem Folkinstrumentarium ist vor allem Sänger Andy der absolute Bonus, den FIRKIN aufzuwarten haben. Ein sehr guter Stimmungsmacher mit toller Stimme, bei dem nur das Outfit und die Spiegelbrille irgendwie nicht zum Musikstil zu passen scheint. Ein lässiger Start in den sonnigen Festivaltag, bei dem der 'Drunken Sailer' schon mal den Metal macht und auch 'We Will Rock You' sich die Ehre gibt.
Nach FIRKIN stehen XANDRIA am Plan, die aber nicht kommen und kurzfristig durch THE NEW ROSES ersetzt werden. Zuvor gibt es aber etwas zum Staunen, nämlich der Bühnenumbau: die neue Summer Stage/Breeze Stage ist eine riesige Drehbühne. In weniger als einer Minute dreht sich die Bühne, die aus einer Drehscheibe mit einem Durchmesser von 20 Metern besteht, und bringt die Bühnenaufbauten der nächsten Band nach vorne. Ein paar Backdrops und in nicht einmal 10 Minuten ist die Stage bereit für die nächste Band. THE NEW ROSES sind dabei mehr als nur Ersatz. Mit ihrem dirty Rock machen sie durchaus Laune und passen auch stilistisch gut auf FIRKIN drauf. Durch die neue Bühne gibt es auch ein neues Einbahnkonzept für den Wavebreaker: links raus, rechts rein, das Umgewöhnung erfordert, aber im Laufe des Festivals immer besser funktioniert. THE NEW ROSES kommen jedenfalls deutlich besser an als die nachfolgenden WHITECHAPEL, die das Metalcore-Pferd reiten, aber auch durchaus ihre Fans haben. Warum nur hat der Sänger ein Handtuch um seinen Hals hängen? Da machen AUGUST BURNS RED ihre Sache deutlich besser und bieten erstmals Gelegenheit zum ausgiebigen Crowdsurfen, wenn auch die Frage, welcher der Herren nun August ist, nicht abschließend geklärt werden kann.
Spannend bleibt natürlich auch die Frage, wie sich die Klassiker von LIFE OF AGONY nun machen. LIFE OF AGONY hatten mit ihrem Debüt "River Runs Red" einen veritablen Hit. Die Veröffentlichung dieses Albums ist mittlerweile auch schon fast 25 Jahre her und 1999 gab es dann die Trennung der Band, nach der Sänger Keith Caputo einige Soloalben veröffentlichte. Ich konnte Caputo damals nach seiner Debütplatte "Dies Laughing" am Rock Im Park Festival bewundern; der damalige Auftritt war einer der emotionalsten Liveauftritte, die ich je gesehen habe. LIFE OF AGONY selbst rauften sich mehrmals zusammen, dümpelten aber eher so vor sich hin; erst in den letzten Jahren gab es wieder neues Material der Band, der Sänger hat sich mittlerweile zur Sängerin Mina Caputo gewandelt. Das aktuelle Album "A Place Where There’s No More Pain" ist durchaus stark und daher sind auch die Erwartungen an den Auftritt groß - auch in Anbetracht der Tatsache, dass LIFE OF AGONY auch schon im Jahr 2009 am Breeze einen beachtenswerten Auftritt hingelegt haben. 2017 geht es aber in die Hose. Der Starter 'Soul Searching Sun' kommt ja noch ganz gut an und gut rüber, aber schlussendlich spielen LIFE OF AGONY die Bude leer. Joey Z. und Alan Robert an Gitarre und Bass spielen sich den Arsch ab, während Mina Caputo die Diva heraushängen lässt und völlige Spielfreude vermissen lässt. Dazu kommt noch, dass der Sound völllig übersteuert ist; eigentlich das einzige Mal am ganzen Festival, ansonsten wird perfekter Sound geboten. Mina guckt sich unmotiviert das Publlikum von der Bühnenkante aus an und beendet den Auftritt urplötzlich 20 Minuten vor der Zeit. Ein seltsamer und ganz enttäuschender Auftritt.
Da ist Devin Townsend mit seinem DEVIN TOWNSEND PROJECT schon ein ganz anderes Kaliber. Der Meister des schrägen Progressive Metal ist wie immer gut gelaunt, zieht seinen Grimassen und schmeißt seinen seltsamen Humor ins Publikum und sorgt für einige Lacher. Musikalisch bietet Townsend aber erste Sahne! Nachdem er das Publikum zu einem "Awkward Afternoon" begrüßt hat, schmettert er doch auch gleich einen Song vom "Transcendence"-Album. Richtig die Sonne geht allerdings auf, als nach einer Viertelstunde völlig überraschend Anneke van Giersbergen die Bühne betritt und auch gleich den Überhit 'Supercrush' vom "Addicted" Album performt, einen der eher einfachen Songs von Townsend und immer ein Stimmungsgarant. Auch komplexere Songs aus dem Ziltoid Zyklus finden ihren Weg ins Programm, aber Hymnen der Marke 'Grace' ziehen natürlich deutlich besser. Romantisch wird es wiederum, wenn Anneke van Giersbergern in 'Kingdom' ihr "Stay with me" trällert, ein Song der Kategorie "Doublebass-Ballade". Den absoluten Höhepunkt setzt das DEVIN TOWNSEND PROJECT aber mit dem Schlusssong 'Higher'. Der Neunminüter vom aktuellen Album vereint sowohl epische Passagen als auch fetten Doublebass und schickt das Publikum auf eine emotionale Reise. Devin Townsend ist in den letzten Jahren scheinbar unermüdlich, bringt gefühlt im Jahrestakt neue Alben raus, ist ständig auf Tournee, aber es gelingt ihm auch, sich nicht abzunutzen. Vielleicht weil er mittlerweile aus einem riesigen Song-Fundus schöpfen kann und daher keine Tournee gleich ist wie die vorherige. Ein Topp-Auftritt in punkto Spielfreude, Niveau und Stimmung!
Doch sofort auf TOWNSEND folgt ein weiterer Top-Act: MEGADETH. Hier darf auch die Drehbühne und die Umbaucrew zeigen, was in ihnen steckt. Die Bühne wird nicht nur gedreht, sondern mit allerlei Backdrops und Schnickschnack verziert und richtiggehend verwandelt - und das in zehn Minuten, Respekt! MEGADETH fahren natürlich eine würdige Megaproduktion auf: zu beinahe jedem Song gibt es aufwändig produzierte Clips, die über die riesigen Leinwände flimmern. Dave Mustaine gibt sich gut gelaunt, auch gut bei Stimme und in punkto Programm wird kein Risiko eingegangen. Gestartet wird mit dem unverwüstlichen Klassiker 'Hangar 18', kurz darauf folgt das recht neue 'The Threat Is Real', das von einer Splatter-Animation und roten Fontänen begleitet wird. Dass die Band vor nicht allzu langer Zeit wieder einmal umgebaut wurde, spielt keine Rolle: Gitarrist Kiko Loureiro und Drummer Dirk Verbeuren ergänzen die Besetzung tadellos. 'Sweating Bullets' mit seiner Mischung aus METALLICA-Riffing und Hillbilly-Bridge/Chorus ist eine tolle Überraschung und auch das etwas weniger harte 'Trust' überzeugt wieder. Kurz verschnaufen und mitsingen darf das Publikum bei 'A Tout Le Monde', wobei das Summer Breeze in diesem Fall nicht besonders textsicher zu sein scheint. Sei es wie es sei; mit 'Symphony Of Destruction' fangen MEGADETH wieder das gesamte Auditorium ein. Auch dieser Auftritt ist wirklich einer der besten des Festivals, und eigentlich machen sich MEGADETH in letzter Zeit ohnehin rar, da weiß man die Gelegenheit zu schätzen, die Band einmal live sehen zu können.
AMON AMARTH und IN EXTREMO sind als nächste auf der Summer Stage/Breeze Stage angesagt, aber da beide Bands schon am Mittwoch ihre Special Gigs absolvieren durften, zieht es auch eine riesíge Menge zur T-Stage, auf der MOONSPELL ihren Auftritt haben. Die Portugiesen, die auch am Nachmittag bereits im Campside Circus ein Akustikset spielen durften, warten mit einer Überraschung auf: zum 20-jährigen Jubiläumm wird das "Irreligious"-ALbum in voller Länge gespielt. Zu diesen Sondergigs kann man geteilter Meinung sein; vor ein paar Jahren, als AMORPHIS am Breeze das "Tales..."-Album in voller Länge gespielt haben, habe ich mich eher gelangweilt. Bei "Irreligious" ist das anders: ein unglaublich starkes Album, bei dem man sich freut, es einmal in kompletter Länge gespielt zu bekommen. Ok, viele der Songs gehören ohnehin zum Live-Standard, aber einige der Titel hat man schon lange nicht mehr (oder überhaupt noch gar nie) live gesehen und gehört. Schon der Opener 'Opium' lässt das Publikum in das Set kippen; kaum ein MOONSPELL Album hat so viel Atmosphäre wie "Irreligious". Dazu zeigt sich die Band von ihrer besten Seite und Sänger Fernando Ribeiro singt sich die Seele aus dem Leib. Da und dort werden auch ein paar Effekte aufgeboten, wie zum Beispiel Laser-Handschuhe, aber grundsätzlich lässt die Band die Musik sprechen. Bei 'Raven Claws' entschuldigt sich Fernando, dass keine Gastsängerin für den weiblichen Part engagiert werden konnte, aber auch mit der Stimme vom Band funktioniert der Song. Nachdem "Irreligious" alleine nicht eine Stunde füllen kann, wird die verbleibende Zeit mit 'Alma Mater' und 'Vampiria' aus dem Debütalbum "Wolfheart" gefüllt, wobei 'Vampiria', bei dem Fernando Ribeiro einen zum Thema passenden Umhang trägt, als einziger Song etwas aus der Zeit gefallen wirkt. Abgeschlossen wird das Set mit dem obligatorischen 'Full Moon Madness', das auch nach unzähligen Konzerten noch immer den emotionalen Höhepunkt jeder MOONSPELL Show darstellt. Dem Konzept geschuldet kommen zwar die neueren Songs, unter denen sich auch etliche Perlen finden, nicht zum Einsatz, aber in Summe war das ganz große Klasse. Vor allem 'Full Moon Madness' hallt noch lange nach und übertönt alles, was danach an Bands noch kommt.
Freitag 18.08.2017
Raus aus den Federn, nach AVERSIONS CROWN stehen CELLAR DARLING auf dem Programm. Bei CELLAR DARLING handelt es sich um die neue Band rund um Anna Murphy, die nach dem Besetzungsgewirbel im letzten Jahr ELUVEITIE verlassen hat und mit ihrer neuen Band ihr eigenes Ding macht. So ganz neu ist es allerdings nicht, war Anna Murphy doch schon vor ein paar Jahren im Vorprogramm von Anneke von Giersbergern gemeinsam mit ein paar ELUVEITIE-Kollegen auf Tour und konnte damals auch mit ihrem Alternative-Drehleier-Rock überzeugen. Es gibt dazu auch ein Debütalbum, das bezeichnenderweise den Titel "Cellar Darling" hat und unter dem Banner ANNA MURPHY firmierte. Also bitte antesten! Jetzt heißt die Band CELLAR DARLING und musikalisch passt sie auch gut zu den Anna-Murphy-Solodingern. CELLAR DARLING spielen am Summer Breeze den Großteil ihres Debütalbums und können durchaus überzeugen. Anny Murphy wirkt in ihren Ansagen noch immer etwas unbeholfen, aber sehr sympathisch. Die mit Geige und Drehleier angereicherten Songs laden nicht zum Tanzen ein, sondern vielmehr zum konzentriert Zuhören. Der Folkanteil ist recht gering, vielmehr wird recht erdig gerockt. Was etwas seltsam wirkt, ist, dass Anna Murphy mitten in den Songs zwischen Gesang und Flöte am Laptop herumspielt, um irgendwelche Einstellungen zu checken. Das sollte man besser outsourcen.
Nach MEMORIAM wird wirklich zünftig gebrettert: BATTLE BEAST betreten die Bühne und starten ein 1980er-Jahre-Hardrock-Feuerwerk. Vor allem Sängerin Noora Louhimo ist ein Energiebündel, das sich von einer Pose in die nächste wirft und unermüdlich über die Bühne fegt. Eine gewaltige Stimme und talentierte Stimmungsmacherin mit top Bühnenpräsenz. Eine Frau zum Fürchten. Die Texte triefen vor Klischees, aber der MODERN TALKING DISCO Pop Rock Metal von BATTLE BEAST macht ordentlich Stimmung an diesem frühen Nachmittag. Da tun sich sogar SONATA ARCTICA schwer, das Stimmungsniveau zu halten, auch wenn man vom Spielniveau her nicht mäkeln darf. Die Stimme passt, die feuerroten Haare sind kürzer und die Backdrops riesig. Die Flitzefinger-Soli von Gitarre und Keyboard überzeugen und das Publikum zeigt sich ziemlich textsicher.
Bei EPICA wird es Gewissheit, was schon den ganzen Tag zu spüren ist: ein Gewitter ist im Anmarsch, was auf den Informationsbildschirmen, die ansonsten die nächsten Bands ankündigen, angezeigt wird. Allerdings bleibt es bei EPICA noch trocken und so können die Gothic-Bombast-Metaller ungetrübt ihr volles Programm abspulen. Und obwohl EPICA bereits um 17:00 spielen, wird eine Show abgezogen, die auch eines Headliners würdig wäre. So gibt es ab dem ersten Song Feuerfontänen, die die dicht gedrängten Fotografen im Pit nahe an die Absperrung drücken. Es ist aber auch auf der Bühne jede Menge Action: Keyboarder Coen Janssen rollt mit seinem Keyboard permanent wie mit einem Scooter über die Bühne, und auch der Rest der Band flitzt durchs Gebälk. Simone Simons singt wie immer tadellos, und auch wenn sich wegen des anrollenden Gewitters der Battleground nur halb gefüllt zeigt, spielen EPICA ein motiviertes Set. Die Unterstützung aus der Dose liefert noch ein bisschen Orchesterbrimborium und dass EPICA keine kleine Band mehr sind, sieht man auch am gut gefüllten Merch-Stand. Lustig wird es, als sich Coen Janssen mit einem geschwungenen Umhängekeyboard in die Menge wirft und eine Runde Crowdsurfen geht - und dabei noch dazu weiter spielt.
ELUVEITIE haben derzeit ein Glaubwürdigkeitsproblem, hat doch Frontmann und Bandcheffe Christian "Chrigel" Glanzmann in einer plötzlichen Aktion quasi seine ganze Band entsorgt, darunter auch Anna Murphy, die eines der Gesichter von ELUVEITIE war und sich auch für etliche Gesangsparts verantwortlich zeichnete. Irgendwie unpassend schien es auch, dass ELUVEITIE jetzt in einer Besetzung, die mit dem originalen "Evocation"-Album nichts mehr zu tun hat, jetzt die Fortsetzung präsentieren. Aber egal, musikalisch präsentieren sich ELUVEITIE am Summer Breeze wieder in Topverfassung, auch wenn Drehleier und Harfe reine Zierde sind, weil sie kaum zu hören sind. Auch die neue Sängerin macht einen tadellosen Job und bei ELUVEITIE ist ohnehin immer viel los auf der Bühne, was auch als Zuseher durchaus Spaß macht. Tolle Songs hat die Band sowieso im Programm.
Dann kommt er wirklich, der heftige Regenschauer. Kurz bevor CHILDREN OF BODOM mit ihrem Auftritt beginnen, wird sogar das Wavebreaker-Areal geräumt, weil Windböen angesagt sind und man sicher gehen will, dass nicht eventuell herumfliegende Teile das Publikum treffen. Viele Besucher nutzen die Pause, um nochmals ihre Zelte zu sicher. CHILDREN OF BODOM starten daher mit etwa 30minütiger Verspätung, was das Programm etwas durcheinander bringt und sich CHILDREN OF BODOM daher mit INSOMNIUM überschneiden. Denn INSOMNIUM liefern auf der T-Stage einen der Top-Auftritte des Festivals ab. 'While She Sleeps' ist ein unglaublich starker Start; wem fällt nur solch ein Riff und so ein Song ein? Auch die anderen Songs beamen das Publikum in ferne Sphären, wie zum Beispiel 'Change Of Heart', das mit einem wunderbaren Akustikintro startet. Wunderbar, wie INSOMNIUM drückende Härte mit großen, epischen Melodien verbinden können und das live auch noch völlig überzeugend darbieten. 'Revelations' ist einer jener Songs, der mit Rhythmuswechseln und Melodie überzeugt!
Durch die dem Gewitter geschuldete Verschiebung des Programmes auf der Hauptbühne geht sich nach INSOMNIUM auf der T-Stage auch noch eine größere Portion KREATOR auf der Hauptbühne aus. Hier wieder ein Kompliment, wie reibungslos die Umbauten auf der Drehbühne funktionieren, weist die KREATOR Bühne jede Menge Deko und Backdrops auf. Sehr gelungenes Bühnenbild, eine große Kulisse voller Laser, Pyros, Lichteffekten. Passt auch für die Größenordnung, die KREATOR repräsentieren. Mille lernt zwar bei seinen Ansagen nichts dazu, aber musikalisch zeigen KREATOR wieder einmal Thrash Metal vom Feinsten und spielen neben ein paar neuen Songs alle ihre Hits. WINTERSUN haben es nach so einer Show klarerweise schwer und die Zuseherzahl wird auch gegenüber KREATOR deutlich kleiner. Allerdings bekommt die verbleibende Menge tadellosen, anspruchsvollen progressiven Death Metal serviert, mit dem kleinen Wermutstropfen, dass Drummer Kai Hahto wegen einer Verletzung passen muss, aber auch sein Ersatzmann macht keinen Fehler. Ich weiß nicht, wie oft AMORPHIS schon am Breeze gespielt haben - gefühlt machen sie jedes Jahr den Rausschmeißer. So auch 2017, wo sie mit ihrem schunkeligen melodischen Death Metal die Menge in die Nacht schubsen.
Samstag 19.08.2017
Am abschließenden Festivaltag startet das Programm mit 2 Bands, die eher der Spaßfraktion zuzuordnen sind, nämlich MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN, auf die dann die EXCREMANTORY GRINDFUCKERS folgen. Ernsthaften Speedmetal bieten dafür danach PRIMAL FEAR, die gut gelaunt durch das Set holzen. Ralf Scheepers kreischt wieder amtlich wie ein junger Rob Halford und macht ordentlich Stimmung. Ein paar Rauchfontänen peppen das Speed-Feuerwerk neben den großen Backdrops auch optisch auf. Auch das Publikum geht ordentlich mit und erfreut sich an den Mitsingspielchen. Scheepers: "Do you want to die?" Publikum: "The end is near" ('The End Is Near'). Mit 'Chainbreaker' wird es noch einmal richtig PRIESTig; das Publikum ist zufrieden und freut sich schon auf DELAIN, die eine ähnliche Zielgruppe bedienen.
Im ersten Moment sorgen DELAIN für einen optischen Hingucker: Sängerin Charlotte Wessels zeigt sich wie immer extravagant und trägt dieses Mal ein papageienbuntes Federjäckchen, während sich der Rest der Band in klassisches Schwarz geworfen hat. Ganz klar, Charlotte Wessels ist der Bandmittelpunkt und flitzt unermüdlich über die Bühne, während der Rest der Band gut gelaunt, aber eher stoisch das Set runter zockt, aber sich auch für gemeinschaftliches Headbangen begeistern lässt. Die Musik von DELAIN ist wie gemacht für ein Festival; nicht zu anspruchsvoll, bombastisch und durchsetzt von Ohrwurmmelodien. Zwischendurch werden Papierschlangen in den Himmel geschossen und die uptempo-Nummer 'Fire With Fire' motiviert das Publikum zu heftigem Mitklatschen.
Von MONO INC. habe ich mir im Vorfeld eigentlich nichts erwartet. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, auch am Breeze vor ein paar Jahren, hatte ich der Band kurzerhand den Spitznamen MONOTONIC verpasst. Vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt auch nur nicht bereit :-). 2017 liefern MONO INC. nämlich einen tollen Auftritt. Den Synthie-Metal der Hamburger Truppe muss man zwar mögen, aber auch ohne Affinität zu ihrer Musik lässt sich der Ohrwurmcharakter nicht abstreiten. Warum gibt es eigentlich so wenige Drummerinnen? Katha Mia zeigt, dass Frauen irgendwie lockerer oder gefühlbetonter grooven als die vielen technischen Drummer. Erheiternd sind auch die Interaktionen zwischen Sänger Martin Engler und seinem Bassisten Manuel Antoni. Wirklich baff ist das Publikum, als ein sogenannter "Major Voice" die Bühne betritt. Es handelt sich dabei um den Gewinner eines Fanclub-Gewinnspieles, der als Gewinn die Bühne mit MONO INC. teilen darf, es sich aber ausbedungen hat, selbst einen Song zu singen. Er intoniert dabei 'Wonderful Life' von BLACK mit einer astreinen Opernstimme und mit dermaßen viel Gefühl, dass man im Publikum hartgesottene Metaller dabei beobachten kann, wie sie sich verstohlen ein Tränchen verdrücken. Nach einem zweiten Song verabschiedet sich Mr. Voice unter tosendem Applaus und "Zugabe"-Rufen. Bei 'Children Of The Dark' wagt Martin Engler auch den Gang ins Publikum, das mit "oh-oh-oh"-Chören einstimmt. MONO INC. verabschieden sich mit einem 'Get Some Sleep' von ihrem irgendwie berührenden Auftritt.
Da spielen die EMIL BULLS in einer anderen Kategorie: mit ihrem Alternative Metal heben sie den Energielevel im Publikum gewaltig. Das Publikum hüpft gemeinsam mit Sänger Christoph „Christ“ von Freydorf, tanzt, bildet einen Circle Pit und feiert einfach ausgelassen. Als Höhepunkt wird der ehemalige NEAERA-Sänger Benny auf die Bühne geholt, der anschließend im Publikum eine riesige Polonaise anführt, die sich zum Circle Pit auswächst. Wer glaubt, dass er anschließend bei KNORKATOR durchschnaufen kann, hat sich gehörig getäuscht. Doch bevor die Kombo so richtig loslegt, darf wieder einmal über das Outfit von Sänger Stumpen gestaunt und gelacht werden, der sich heute in einem Tarnkostüm vorstellt, das ihn zum Feldbusch mutiert hat. Zur Verstärkung haben KNORKATOR an diesem Tag eine Berliner Mädelstruppe an Bord, die die Musik von KNORKATOR um ein paar Western-Instrumente erweitern. Die Band zeigt sich wie immer Fan-nah und daher ist es auch wieder rappelvoll am Gelände, was natürlich zu exzessivem Crowdsurfen einlädt. KNORKATOR spielen wieder ein Programm, das ein Gemisch aus Coversongs und eigenen Nummern ist und für 'Böse' darf auch Keyboarder Alf Ator ans Mikrofon.
Vor OVERKILL leert sich der Battleground dann doch einigermaßen. Purer Thrash Metal ist dann wohl doch nicht so massenkompatibel, doch der verbleibende Rest freut sich über die Gelegenheit, die Thrash-Legenden einmal live zu sehen. Demzufolge beweist das Publikum bei 'Rotten To The Core' auch absolute Textsicherheit. Auch bei 'In Union We Stand' wird lauthals mitgesungen. Mit der Ansage "Es gibt nur eine Regel: ich habe das Sagen!" macht Blitz Ellsworth auch gleich klar, wer der Chef im Schuppen ist. Die neuen Songs von 'Grinding Wheel' passen stilistisch zu den alten gut dazu; etwas seltsam wirkt es, dass sich Blitz bei den Soli nach hinten verdrückt und sich in eigenartige Posen wirft. Aber in Summe wird ordentlich geklotzt bei OVERKILL.
Gegen Abend tut sich wieder eine Zwickmühle auf: HEAVEN SHALL BURN und KORN oder doch der Gang zur T-Stage? Die Wahl fällt auf die T-Stage, auf der TIAMAT ihren melodischen Gothic Metal zelebrieren und trotz der einsetzenden Kälte und des immer wieder aufkommenden leichten Regens ist das Areal wieder einmal sehr gut gefüllt. Und TIAMAT entfalten an diesem Abend einen ganz besonderen Zauber. Sänger Johan Edlund gibt den exzentrischen Zeremonienmeister, doch auch die gesamte Band scheint richtiggehend in den melancholischen Songs zu versinken. Der Gitarrist Roger Öjersson, der mit emotionalen Soli überzeugt, hadert zwar mit seinem Effektpult, doch Johan Edlund lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und schon gar nicht aus der Konzentration. Eine Stunde Spielzeit ist eingeplant, doch als TIAMAT nach 50 Minuten ihr Set durch haben, gehen sie nicht ab, sondern hängen spontan zur großen Freude des Publikums noch 'Sleeping Beauty' an. Schöne Aktion, die den Gig noch würdig abschließt! Der Auftritt bleibt nachhaltig im Gedächtnis und hat auch zur Folge, dass der Autor dieser Zeilen im Anschluss den Weg ins Plattenzelt macht, um sich mit einer TIAMAT-CD einzudecken.
Was kann man sich danach von FIDDLER's GREEN erwarten? Jede Menge gute Laune, viel los auf der Bühne und mitreißende Musik. Jetzt ist es zwar nicht wirklich Metal, was die Folk-Rocker bieten, aber der Speedfolk der Band lädt wahrlich zum Hüpfen und Tanzen ein. Akkordeon, Gitarre, Geige, Drums, all das gibt es zu sehen und hören und wirbelt über die Bühne. Das Stageacting ist clever choreographiert und wirkt spontan und natürlich. Macht wirklich Spaß. Danach folgen HAGGARD und wie immer ist es eine langwierige Prozedur, bis alle Instrumente auf der Bühne verstaut und die Musiker auf ihren Plätzen geparkt sind. Dazu ist bei rund 16 Musikern der Soundcheck etwas aufwändiger als bei Gitarre/Bass/Drum. Der geübte HAGGARD-Fan kennt das bereits und wundert sich darüber nicht weiter. Musikalisch bieten HAGGARD aber etwas Besonderes: es wird das komplette Debütalbum "And Thou Shalt Trust… The Seer" gespielt, das deutlich sperriger und weniger ohrwurmiger ist als spätere Alben. Demzufolge lädt der Auftritt eher zum gebannten Zuhören ein als zum Hüpfen. Doch trotz der mittlerweile aufgezogenen Kälte harrt das Publikum gerne aus, um sich die Darbietung der Vollblutmusiker anzusehen. Es wird nur einmal Zeit für eine neue Platte und eine begleitende Tournee. HAGGARD, eine Band, die immer wieder gern gesehen wird am Breeze.
Resümee
Das Summer Breeze 2017 präsentierte sich mit einigen Neuerungen, die auch wirklich gelungen waren. Die T-Stage ist zwar kein Zelt mehr, durch die leichte Verschiebung am Gelände bietet sie aber viel mehr Platz für die Fans. Zurecht, wurden doch auch auf der T-Stage klasse Bands aufgeboten, die schon alle eines Festivals würdig wären. Auch der Jubiläums-Mittwoch auf der T-Stage war eine sehr gute Idee und brachte einen tollen Abend. Die neue Hauptbühne mit der riesigen Drehscheibe war die größte Neuerung - sehr beeindruckend und gelungen. Außerdem bietet die neue Anlage endlich einmal sehr guten Sound am Hauptareal.
Die Verpflegung war wie in den letzten Jahren schon sehr abwechsungsreich, wenn auch an einigen Ständen an der Preisschraube gedreht worden war. Aber verhungern oder verdursten tut man nicht und von Burger über Steak, Pizza, asiatischer Küche und sogar afrikanische Speisen (sehr lecker!) wurde eine breite Auswahl geboten.
Fürs Wetter kann man nichts, aber es war größtenteils sensationell, unterbrochen von einem kurzen Gewitter und einem kalten Samstagabend. Aber das Wichtigste: das musikalische Programm war erste Sahne und deutlich besser als im letzten Jahr.
Plusminus
des
Plus:
+ Die neue Summer/Breeze-Stage mit dem ausgezeichneten Sound
+ INSOMNIUM, TIAMAT, AMON AMARTH, DEVIN TOWNSEND und natürlich MOONSPELL
+ die abwechslungsreiche Verpflegung am Gelände
Minus:
- LIFE OF AGONY, eine absolute Enttäuschung. Was war nur mit Mina Caputo los?
- Auf den Campingplätzen wird es mittlerweile richtig eng
- die Kälte am letzten Abend
evi
Plus:
+ Jubiläums-Mittwoch auf der T-Stage
+ MOONSPELL
+ leckeres Essen
Minus:
- LIFE OF AGONY
- die Kälte in der Nacht
|
Billing
|
Lineup
1349/AMON AMARTH/AMORPHIS/ARCHITECTS/ASPHYX/AUGUST BURNS RED/AVERSIONS CROWN/BATTLEBEAST/BELPHEGOR/BETONTOD/BETRAYING THE MARTYRS/BLASMUSIK ILLENSCHWANG/CELLAR DARLING/CHELSEA GRIN/CHILDREN OF BODOM/CRYPTOPSY/DARK TRANQUILLITY/DECAPITATED/DELAIN/DER WEG EINER FREIHEIT/DEVIN TOWNSEND PROJECT/EISREGEN/ELUVEITIE/EMIL BULLS/END OF GREEN/ENSIFERUM/EPICA/EXCREMENTORY GRINDFUCKERS/FALLUJAH/FIDDLER'S GREEN/FINNTROLL/FIRKIN/FIT FOR AN AUTOPSY/GORGUTS/HAGGARD/HATEBREED/HAVOK/HEAVEN SHALL BURN/IN EXTREMO/INSOMNIUM/KNORKATOR/KORN/KREATOR/LIFE OF AGONY/LOG DISTANCE CALLING/MEGADETH/MEMORIAM/MGLA/MISS MAY I/MONO INC./MOONSPELL/MORS PRINCIPIUM EST/MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN/OBITUARY/OVERKILL/POSSESSED/PRIMAL FEAR/REVOCATION/SACRED REICH/SONATA ARCTICA/SUFFOCATION/TERROR/TESSERACT/THE NEW BLACK/TIAMAT/VITAL REMAINS/WHILE SHE SLEEPS/WHITACHAPEL/WINTERSUN/WITHIN THE RUINS/XANDRIA |
Besucher-Interaktion
|
Artikel über soziale Netzwerke verbreiten
|
|
|