Ein Interview von Eddieson vom 01.04.2020 (22831 mal gelesen)
Da sag doch noch mal einer, dass Männer nicht Multitaskfähig sind. Maik ist es jedenfalls, denn auf der Autofahrt nach Hause hat er noch genug Zeit und Ruhe, um mit mir ein Interview zu führen. Und so unterhalten wir uns natürlich über das neue Album, wie die Geschichte mit Pietro Lombardi zu Ende gegangen ist und Corona musste ebenfalls kurz thematisiert werden.
Hallo Maik! Du bist im Auto unterwegs.
Maik: Ja, ich hoffe das mit dem Empfang ist für dich okay so.
Das passt. Okay, ich wollte eigentlich nicht das Thema Corona in dem Interview ansprechen, aber es ist so allgegenwärtig, dass ich doch zwei Fragen dazu habe, dann können wir das Thema auch abhaken. Also, erste Frage: bist du zufrieden, wie die Bundesregierung mit dem Thema umgeht?
Maik: Naja, ich persönlich habe ja echt wenig Ahnung davon. Dafür, dass ich einer bin, der der Obrigkeit ja schon immer skeptisch eingestellt ist, ne?! Irgendwas zu meckern findet man immer. Ich weiß da auch nicht, was die Lösung ist. Die einzige Lösung, die ich weiß, dass man bitte auf die Wissenschaftler hören soll. Wenn die Wissenschaftler sich mit den Methoden der Regierung zufrieden zeigen, dann glaube ich schon, dass das sinnbringende Maßnahmen sind. Das ist ja auch das, was die Leute so fertig macht. Es geht da um existenzielle Fragen für jeden einzelnen und man hat selbst überhaupt keine Ahnung davon. Das ist ja die Definition von Kontrollverlust und das macht die Leute natürlich fertig, ne?! Und da geht jeder anders mit um. Der eine verkriecht sich und hofft, dass nichts passiert, und andere werden aggressiv, die momentan zum Glück noch verbal alles niedermachen. Was ich krass finde ist, wie sich in dieser Gesellschaft dieser Egoismus und die Entsolidarisierung, die sich in der Gesellschaft durchdrungen hat in diesem Kapitalismus des Endstadiums, wie sich das in solchen Situationen äußert. Da werden von Kinderkrebsstationen Desinfektionsmittel geklaut oder die Besucherreglung im Altersheim ignoriert. Das finde ich bodenlos. Das macht einem Angst. Wenn die Wissenschaftler, zumindest die ernstzunehmenden aus meiner Sicht, zufrieden sind, dann bin ich auch zufrieden. Es macht mich auch fertig da so auf die Meinung anderer angewiesen zu sein, aber ich denke damit fahre ich besser, als wenn ich nach fünf Minuten googeln denke, dass ich jetzt schlauer als alle anderen bin.
Das ist ja auch das große Problem, dass die Wenigstens große Erfahrungswerte in solchen Situationen haben.
Maik: Es gibt aber auch Unterschiede. Gerade in der Musikbranche, diese Stimmung. So von einem Tag auf den anderen weißt du nicht, wie es weitergeht, du stehst vor dem Nichts. Dieses Gefühl im Bauch haben ganz viele Leute im Osten nach der Wende gehabt. Es ist fast ein bisschen vergleichbar. Ich habe mit einigen Leuten geredet, die das so für sich empfinden. Du kannst natürlich sagen, dann gehe ich halt in den Westen, da ist irgendwie alles besser oder wandere ich in die USA aus. Diesen Hoffnungsschimmer gibt es aber momentan nicht, weil es ein globales Problem ist und das ist natürlich noch mal etwas ganz anderes.
Dann die zweite Frage: Glaubst du, dass sich nach der Krise irgendetwas ändern wird, vor allem im Gesundheitssystem oder auch anderswo?
Maik: Es wird sich was ändern, aber auf jeden Fall nicht im Gesundheitssystem in dem Sinne, dass da dann eine Krankenschwester mit mehr Geld nach Hause geht. Da müsste sich das Wirtschaftssystem von Grund auf ändern. Es wird ja auch immer so getan, dass Deutschland mit den Intensivbetten so gut dasteht, weil wir so ein starkes Gesundheitssystem haben. Es ist halt einfach nur ein glücklicher Umstand, dass Deutschland so gut dasteht, weil da massig Geld in der Medizinwirtschaft erscheffelt wird - mit einem Haufen Operationen, die überhaupt nicht notwendig wären. Ich glaube, dass beim einzelnen Menschen eine Umstrukturierung oder ein Umdenken, das sich monetär bemerkbar macht, nicht ankommt. Es werden vielleicht irgendwelche Konzerne irgendwelche Wartungsmaschinen oder Materialien irgendwo in irgendwelche Lagerhallen verkaufen und da mehr Gewinne machen. Natürlich ist in solchen Krisen der Gedanke in irgendwelchen Chefetagen auch da, was denen diese Krise für eine Chance bietet, Profit zu machen. Man ist kein Geschäftsmann, wenn man nicht so denken würde, aber so denkt eben nicht eine Krankenschwester. Unser Sänger, der ja Intensivkrankenpfleger ist, hat sich, als es losging, sofort freiwillig zum Bereitschaftsdienst gemeldet. Jeder Geschäftsmann hätte dann eigentlich dort anrufen müssen und erstmal fragen müssen, was er denn verdient und dann kommt er zum Dienst. Aber so denken die Leute im Krankenhaus nicht, weil die für die Sachen brennen, weil es coole Leute sind, die alles geben. Und das wird eben ausgenutzt, und das ist zum Kotzen und das wird auch weiterhin ausgenutzt, da mache ich mir überhaupt keine Illusion.
Da bin ich ganz bei dir. Es ist jetzt ein bisschen schwierig das Thema so radikal zu wechseln, darum versuche ich es erst gar nicht. Kommen wir also zu einem erfreulicheren Thema, nämlich eurem neuen Album. Glückwunsch dazu! Ich persönlich muss sagen, dass ich nicht mehr mit einem solch starken Album gerechnet habe.
Maik: Okay, alles klar. Waren dir die letzten Alben zu durchschnittlich oder woran lag es?
Also, ihr begleitet mich musikalisch schon sehr lange. Eigentlich sogar schon seit der ersten EP. Für mich kommt einfach an die Lifeforce-Phase nichts ran. Nach dem Wechsel zu Century Media wurde es für mich ein bisschen zu gleichförmig.
Maik: Ja, okay, verstehe was du meinst. Das ist natürlich das Eine, was die Leute an uns schätzen, anderseits natürlich gerade Leute, die extrem viel mit Musik zu tun haben, denen fehlt dann natürlich etwas der Thrill in der Vergangenheit. Da kann ich schon nachvollziehen, was du da meinst.
All das wurde aber mit dem neuen Album ausgemerzt, ich bin ehrlich schwer begeistert von dem Teil.
Maik: Da bin ich aber froh, denn das ist genau das, was wir wollten. Ich weiß auch gar nicht, wieso die Leute immer sagen, dass es mutig ist, ein Doppelalbum zu machen, denn eigentlich war es von uns feige. Aus dem Doppelalbum kann sich ja jeder, der - wie du sie nennst - die "Century Media Jahre" cool findet, eine Platte zusammenstellen, die diesem Bild entspricht. Und jeder, der was anderes will, kann sich auch eine Platte zusammenstellen, die total experimentell und so voller Überraschungen ist. Da wollten wir eben beides anbieten, weil wir uns nicht getraut haben, nur eine experimentelle oder nur eine orthodoxe Platte zu machen. Deshalb ist es auch ein Doppelalbum. Muss ich ganz ehrlich zugeben, dass das nicht mutig war, sondern eher ein bisschen feige.
Ja, aber mutig vielleicht in dem Sinne, dass 98 Minuten Spielzeit in Zeiten von Streamingdiensten und geringe Aufmerksamkeitsspanne, ja schon mal eine Ansage ist.
Maik: Das haben wir oft zu hören bekommen, aber wir wollten ganz bewusst, dass die Leute, die echt noch eine CD kaufen oder eine LP, dann auch value for money bekommen. Das ist schon echt ein Brocken in der Bandgeschichte. Jeder, der glaubt, das macht doppelt so viel Arbeit irrt, das macht drei bis vier mal so viel Arbeit. Das haben wir wirklich auch ein bisschen unterschätzt. Bin mir auch nicht sicher, ob wir noch mal ein Doppelalbum machen [lacht]. Ich muss auch ehrlich sagen, dass wir auch ein Auge darauf hatten, dass es abwechslungsreich genug ist. Ein "normales" HEAVEN SHALL BURN-Album auf 100 Minuten gestreckt braucht kein Schwein. Auch kein orthodoxer Fan. Ist ja klar. Es reicht ein BOLT THROWER-mäßiger Song auf der Platte, dann reicht ein DISMEMBER-mäßiger Song auf der Platte, da brauchst du nicht von allen drei oder vier. Von daher war unsere letzte Entscheidung, ob wir ein Doppelalbum machen oder nicht, wenn wir uns das Material anschauen. Und die Platte ist dafür abwechslungsreich genug.
Hätte sie noch länger laufen können? Also habt ihr tatsächlich alle Ideen verbraten oder hätte das Album auch noch weit über 100 Minuten laufen können?
Maik: Also bei uns ist es so, dass wir eigentlich auch alle Songs veröffentlichen, die wir schreiben. Das liegt daran, dass wenn wir ein Song anfangen zu schreiben, dann arbeiten wir so lange daran, bis wir ihn gut finden. Es passiert dann mal, dass am Ende gar kein Riff mehr in dem Song ist, mit welchem es vielleicht angefangen hat. Einige Songs, wie zum Beispiel 'Weakness Leaving My Heart', der war sogar noch fünf Minuten länger, den haben wir dann noch mal gekürzt und noch mal drüber geguckt. Oder 'The Sorrows Of Victory' war drei oder vier Minuten länger. Wir hätten also schon locker über 100 Minuten kommen können, aber eben nicht dadurch, dass es mehr Songs gab.
Wenn man jetzt mal an Songs denkt, wie 'Übermacht' oder 'Expatriate', oder auch 'La Resistance' und 'The Sorrows Of Victory', das sind ja keine typischen HSB-Songs. Hattet ihr Bedenken, dass das auch vielleicht nach hinten losgehen könnte?
Maik: Hatten wir, klar! Deshalb haben wir ja ein Doppelalbum gemacht, wo noch genügend "normale" HSB-Songs mit drauf sind. Bedenken, dass es nach hinten losgeht, hatten wir nicht, aber wir hatten schon Angst, dass da gerade alteingesessene HSB-Fans etwas schräg gucken. Es ist aber auch dem Doppelalbum geschuldet, dass die Songs so auffällig sind, weil alle Sounds in den Songs, die du grad genannt hast, sind ja voher auch schon bei HSB enthalten gewesen, aber da war es halt mal ein überraschender Mittelteil oder ein überraschendes Riff in dem Song. Wenn du ein Doppelalbum machst, hast du wegen der Zeit und dem Platz auf dem Album die Möglichkeit, aus einer überraschenden Idee einen ganzen Song zu machen. Das ist der Unterschied.
Ein weiteres Katastrophenthema muss ich doch noch mal ansprechen und zwar Pietro Lombardi. Er hat euch ja nun zu sehr viel Publicity verholfen, und wenn man sich eure Facebook-Seite so anschaut, dann habt ihr das natürlich auch dankend angenommen, was da von ihm losgetreten wurde. Hat er sich mal bei euch gemeldet? Oder konntet ihr ihn über euch aufklären?
Maik: Also ganz ehrlich, uns war ganz bewusst, wenn da so ein Pop-Typ mit über 1,7 Millionen Followern auf Instagram gegen dich antritt, dann kannst du ihn nur mit den eigenen Mitteln schlagen. Deshalb sind wir da voll drauf eingestiegen und haben es rausgezerrt. Er hat sich dann bei uns gemeldet, auch vorher schon, bevor die Chartpositionen raus waren, aber auch als wir dann die Eins waren, hat er sich gemeldet und gratuliert. Und ich muss sagen, er ist ein echt geiler Typ [da muss er selbst lachen]. Ich muss wirklich sagen, es wäre für mich viel einfacher zu sagen, dass er eine Hohlbirne ist, aber er ist wirklich cool. Hast du das auch manchmal, dass du auf Biegen und Brechen jemanden scheiße finden willst, aber dann stellt er sich als wirklich cooler und ehrlicher Mensch raus? Dann ist er auch noch ein fairer Verlierer und das zeigt ja dann noch mal seine charakterliche Größe. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin im Nachhinein begeistert von ihm. Ich habe ihm total Unrecht getan. Da muss ich zu Kreuze kriechen und mich entschuldigen.
Ich kenne das auch, da willste unbedingt jemanden scheisse finden ...
Maik: ... das hätte ja auch alles zu Metal vs. Pop so geil gepasst. Aber nee, haben wir dann ja auch auf unsere Seite geschrieben, sonst wäre es ja auch unfair. Und so mussten wir auch zugeben, dass wir uns geirrt haben.
Finde ich gut, das ihr dann auch so offen damit umgeht. Das Album hat euch auch in die Frauenzeitschrift Gala gebracht, durch die Lombardi-Geschichte in die Bild und beim RTL-Publikum seid ihr nun auch angekommen.
Maik: Ach, Gala wusste ich noch gar nicht. Echt?
Ja, da habe ich ein Interview mit dir gelesen.
Maik: Ach okay, manchmal gibt man ein Interview der DPA und dann weiß man gar nicht wo die erscheinen.
Verstehe. Ich hab auch was in einer Auswanderer-Zeitschrift in Thailand über euch gelesen.
Maik: Oha!
Jedenfalls Gala, RTL, Bild ... ist "Of Truth And Sacrifice" also Fluch oder Segen?
Maik: Ich sag mal, solange der Mainstream zu uns kommt und wir nicht zum Mainstream gehen ist das okay. So lange der alte HSB-Fan und jemand, der auf Summerbreeze- oder Party.San-Festivals geht unsere Platte geil findet, habe ich kein Problem damit, dass das auch im Mainstream stattfindet. Es darf halt nur nicht umgekehrt sein. Ich bin ja auch als Metal-Fan aufgewachsen und fand das auch zum Kotzen, wenn mal Bands gesagt haben, sie sind das nächste große Pop-Ding. Im Nachhinein finde ich die Platten voll gut, aber als damals PARADISE LOST gesagt haben sie seien die neuen DEPECHE MODE oder sowas ... das fand ich zum Kotzen als Gothic/Death Metal-Fan. Sowas sollte nicht passieren. Wenn wir uns musikalisch treu bleiben und das dann weiter im Mainstream landet, dann habe ich damit kein Problem.
Dann würde mich deine Meinung zu AMON AMARTH interessieren, die ja nun auch im Mainstream angekommen sind. Woran liegt es? An den mainstreamtauglichen Songs oder ist auch da der Mainstream eher zu ihnen gekommen?
Maik: Ich muss dazu sagen, dass ich als Kind die erste AMON AMARTH-Show außerhalb Schwedens gesehen habe. Das war in meinem Heimatort Weimar. Einer der Party.San-Veranstalter hat die Show damals dort gemacht. Als ich die das erste Mal gesehen hab, bin ich sofort los und hab mir in Singapur bei Pulverised Records die erste EP bestellt und hab auch eine ganz lange Freundschaft mit Olavi, dem Bandchef, wir haben uns immer ganz viel Zeugs hin und her geschickt. Also bei AMON AMARTH muss ich sagen, sie haben den Sound schon mehr dem Metal-Mainstream angepasst. Es klingt mehr nach JUDAS PRIEST als nach alten schwedischen Death Metal, so, wie sie mal angefangen haben. Das muss man schon sagen. Es ist so ein Zwischending, der Mainstream ist auf sie zugekommen, aber bei denen stimmt natürlich auch das Gesamtpaket. Da stehen fünf Hühnen auf der Bühne, so wie man sich im Disney-Film die Wikinger vorstellt, dann singen sie auch noch darüber und so passt das halt alles. Wenn es die Band so noch nicht geben würde, dann würde sie ein Plattenboss erfinden. Durch das kriegerische Wikinger-Image sind sie natürlich in der Lage, im Mainstream viel härtere Musik zu spielen, als Leute mit einem anderen Image. Ich habe eine Riesenachtung vor AMON AMARTH, ich persönlich finde die alten Sachen noch geiler, merkt man ja an dem Song 'My Heart And The Ocean', ist halt eine Hommage an alte AMON AMARTH. Wir sind gut befreundet und man muss auch sagen, dass sie auch verdammt hart arbeiten. Gerade den amerikanischen Markt so zu knacken, wie die den geknackt haben. Die sind da früher auf Tour gewesen, haben sich den Arsch abgespielt und keinen Cent verdient. Aber das sehen die Leute halt nicht.
Absolut und ich gönne ihnen auch den Erfolg. Sie haben sich wirklich den Arsch abgespielt und nun haben sie halt gerade den Erfolg, also sollen sie den auch auskosten, bis irgendwann wieder andere Zeiten kommen. Kommen wir aber wieder zu HEAVEN SHALL BURN. Ihr habt ein Konzeptalbum gemacht, dann jetzt das Doppelalbum. Was kommt als Nächstes? Ein deutschsprachiges Album?
Maik: Boah, das glaube ich nicht, weil ich es wahnsinnig schwer finde, gute, deutsche Lyrics zu schreiben. Mehr als das, was es bis jetzt bei HSB an deutschen Lyrics gibt, habe ich noch nicht zustande bekommen. Als ein rein deutsches Album kann ich mir nicht vorstellen, das wäre wahnsinnig schwer, und ich habe keine Ahnung, was als Nächstes kommt. Wahrscheinlich müssten wir ein 30-minütiges Prügel-Album machen. So "Panzer Division"-Style.
Das wäre ja mal was. Anleihen habt ihr ja schon.
Maik: Genau, bei 'Truther'.
Das Album ist jetzt seit knapp über einer Woche raus, die Doku ist im Kasten, lief im Kino und liegt als DVD bei. Hast du denn mittlerweile den nötigen Abstand zum Album, um selbst Kritik übern zu können?
Maik: Nee, überhaupt nicht. Das passiert frühestens so nach ein bis zwei Jahren. Ein gutes Beispiel ist immer die "Invictus"-Platte von uns, da war ich total begeistert von dem Sound, als sie raus war. Und jetzt nach ein paar Jahren merke ich, da haben wir echt zu viel gewollt, die ist völlig überproduziert. Die kann man sich über Kopfhörer nicht eine Stunde lang anhören. Da würde ich einiges anders machen. Wenn man aber zwei Jahre an einem Album gearbeitet hat, dann brauch man auch so zwei Jahre, bis der nötige Abstand da ist. Also meistens ist es so, dass wenn man mit der übernächsten Platte fertig ist. Ich könnte jetzt zum Beispiel objektiv auf "Wanderer" zurückschauen, wenn wir also die nächste fertig haben, kann ich objektiv auf die aktuelle zurückschauen.
Okay, kann ich verstehen, dann sprechen wir uns nochmal. Ihr habt ja viel experimentiert auf der neuen Platte und mal angenommen, du würdest ein musikalisches Nebenprojekt starten. Was für Musik würdest du machen?
Maik: Ich glaube, da hätte ich mehrere Nebenprojekte. Ich würde Death Metal wie BOLT THROWER machen, ein richtiges Grind-Powerviolence-Geballer, und auf der anderen Seite dann etwas ganz Ruhiges machen. Das sind so die Interessen, die ich da hab. Das sind ja auch so Sachen, die bei HEAVEN SHALL BURN mit reinschwingen, die man da aber natürlich nicht zur einzigen Maxime im HSB-Sound erheben kann.
So, gegen Ende des Interviews muss ich noch einen Tadel loswerden. Vor 20 Jahren ist die "Asunder" erschienen und bis heute gibt es die nicht auf Vinyl. Was ist da los?
Maik: Das ist eine sehr gute Frage. Unsere erste EP gibt es ja auch noch nicht auf Vinyl. Das werden wir auf jeden Fall nachholen. Wir haben gewartet bis die Rechte wieder an uns zurückfallen als Band und jetzt haben wir das wieder in der eigenen Hand. Keine Ahnung, vielleicht nehmen wir das mal wieder mit Lifeforce zusammen in die Hand. Das haben wir als Projekt auf jeden Fall auf dem Schirm. Für mich als Vinyl-Sammler auch ganz wichtig.
Maik vielen Dank für deine Zeit.
Maik: Ich danke dir für das nette Gespräch und es freut mich, dass wir dich als Old School-Fan wieder gewonnen haben.