Hell Over Hammaburg 2018

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Take off: 09.03.2018 - Review (28404 mal gelesen)

Freitag, 09.03.18



"Familientreffen!", antwortet mir Veranstalter Wolf-Rüdiger Mühlmann, als ich ihn auf die Philosophie des Hell Over Hammaburgs anspreche. Und mit dieser Antwort trifft er den Nagel auf den Kopf. Zum sechsten Mal findet das kleine Indoor-Festival in der Hamburger Markthalle nun statt und während der wenigen Jahre hat es sich jetzt schon zu einer echten Größe in der Metalszene entwickelt. "Der Ausgangspunkt war vor sechs Jahren meine Unzufriedenheit über mangelnde Vielseitigkeit in Sachen "Metal in Hamburg". Die zweitgrößte Stadt Deutschlands erschien mir zu jener Zeit eher wie eine Außenstelle von Wacken und diverser Tourbooking-Monopolisten als wie eine Metropole mit eigener, selbstbewusster Underground-Szene. Ich fragte mich: Wenn thüringische, bayerische oder nordrhein-westfälische Kleinstädte und mittlere Orte tolle Undergroundveranstaltungen hinbekommen, wieso dann nicht die Hansestadt mit ihrer riesengroßen Metal-Tradition? Also versuchte ich etwas, was das damalige Hell's Pleasure Festival in Thüringen und das Roadburn in Holland so wunderbar vorgemacht haben: Ein Festival, das von Classic Rock bis hin zu Black Metal keinerlei Grenzen kennt. Mit Bands, deren Echtheit, Leidenschaft und Verwurzelung im Underground die logische Verbindung zueinander darstellen. Insgesamt ist die Situation in Hamburg mittlerweile viel besser, was jetzt nicht primär am HOH und der Markhalle liegt, sondern auch an Clubs wie das Bambi Galore, in denen der Underground tobt.", erzählt mir der Wolf-Rüdiger, als ich ihn nach der Idee des HOH frage. Wonach die Bands ausgewählt werden, will ich noch wissen und Mühlmann antwortet:"Ich möchte sie selber unbedingt auf der Bühne sehen, sie sollen nicht an jeder Steckdose spielen – und sie haben mit Reißbrettsülze, Nintendo-Sounds, Trinkhörner-Quatsch, New/Metalcore/Plastic-Melodic-Death aus der IN FLAMES-Schablone und dergleichen nix am Hut." Und auch das hat er natürlich dieses Jahr konsequent durchgezogen.

Für mich ist es der dritte Besuch des Hell Over Hammaburgs und nachdem ich die letzten Jahre alleine über das Festival berichtet habe, ist dieses Mal Kollege Musty mit an Board, der mich tatkräftig unterstützt. Aber erstmal steht die Anreise an, die durch die gute Deutsche Bahn etwas erschwert wird, durch Zugverspätung und weitere bekannte Probleme, doch gegen Mittag habe ich es nach Hamburg geschafft. Kam eben schon das Familientreffen zur Sprache, sei dabei auch das Forum des Magazins Deaf-Forever erwähnt, für das Wolf-Rüdiger Mühlmann ebenfalls schreibt, den dort haben sich schon viele User weit im Vorfeld verabredet, um vor Beginn des Festivals sich zu treffen, zu quatschen und schon ein oder mehrere Kaltgetränke zu sich zu nehmen. Danach ist einchecken angesagt und dann geht es auch schon los.

Um 14:30 Uhr öffnet die Markthalle ihre Pforten. Ausverkauft meldet der Organisator übrigens ein paar Tage vor Festivalbeginn, also mit einer Kapazität von 1100 Menschen in der großen Halle. Es bedarf keiner großen Akklimatitionszeit in der Markthalle, denn man fühlt sich direkt wie zuhause. Die Merchstände sind aufgebaut, die Getränke fließen und die Vorfreude auf die beiden kommenden Tage ist allseits spürbar. Es dauert auch nicht lange, da legt die erste Band auch schon los. Die Black Metaller von GEVURAH haben die ehrenvolle Aufgabe das HOH zu eröffnen und heizen dem anwesenden Publikum gleich mächtig ein. Ich für meinen Teil muss allerdings recht schnell feststellen, dass die Band mich nicht so ganz packt. Zu monoton, zu einfallslos scheinen die Songs für mich, doch wie ich im Nachhinein höre, hat die Band sich auch einige neue Fans erspielt. Die Bühne bleibt weitestgehend dunkel, ein paar Kerzen zieren einen Altar, vor dem kurz vor der Show innegehalten wird. Showtechnisch also alles im grünen Bereich, musikalisch aber doch etwas ausbaufähig. Da, wie gewohnt, am ersten Tag nur die Bühne in der großen Halle bespielt wird, gibt es naturgemäß keine Überschneidungen und kurze Umbaupausen zwischen den Bands. Diese Pausen werden genutzt um etwas zu trinken, zu fachsimpeln, anderen Bedürfnissen nachzugehen oder einfach alles auf einmal zu erledigen.
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Während also die DEAD KOSMONAUTS sich auf ihren Auftritt vorbereiten, fühlt sich das Foyer wieder. Doch viel Zeit bleibt nicht, denn die Schweden legen gleich los. Bekannt als Hellbutcher von NIFELHEIM, macht Sänger Pelle mit DEAD KOSMONAUT hier einen auf Hardrock, mit schwerem Einschlag der Siebziger Jahre. Das Debüt "Expect Nothing" sei also Freunden jener Musik schwersten ans Herz gelegt, auch wenn Pelle die Posen dazu noch etwas üben muss, denn sein Black Metal-NIFELEIM-Gepose passt noch nicht ganz zu der Musik. Ansonsten kann die Band hier gleich voll Punkten und kommt dazu noch sehr sympathisch rüber. Dass die NIFELHEIM-Jungs als absolute IRON MAIDEN-Manicas gelten und den Engländern in alle möglichen Teile der Welt hinterher reisen ist kein Geheimnis und so überrascht es auch nicht weiter, dass am Ende des Sets ein 'Killers'-Cover ausgepackt wird. Der anschließende Applaus, der anwesenden Gemeinde steigert sich in frenetischen Jubel. Die Rufe nach einer Zugabe werden zwar erhört, doch können leider nicht nachgekommen werden. (ed)

Der Vorteil, wenn man ein Festival zu zweit bearbeitet, ist ja, dass man zwischendurch auch mal Pause machen kann. Und da sich der gute Musty entschieden hat über die beiden kommenden Acts ULTHA und SAVAGE MASTER zu berichten, kann ich mich also entspannt zurücklehnen und die Show genießen. Musty, übernehmen sie:
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Nach DEAD KOSMONAUT sind ULTHA an der Reihe. Ohne großes Intro starten die Kölner ihr Set. Ganz ohne Schnörkel geht es hier zur Sache. Eine herrlich düstere Bühnenpräsenz in Kombination tiefroter Bühnenbeleuchtung sorgt für ordentlich Stimmung. Die überlangen Songs unterstreichen dies nochmal deutlich. Daher wirkt es auch wenig verwunderlich, dass ULTHA lediglich drei Songs heute spielen. Die 50 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug. Ehe man sich versieht, holen sie mit ihrem Abschlusssong 'Fear Lights the Path (close to our hearts)' noch einen Knaller ihres aktuellen Albums "Converging Sins" raus und lassen erstaunte Gesichter im Publikum zurück. Definitiv ein Highlight am ersten Festivaltag. (mu)
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SAVAGE MASTER spielen im Anschluss. In typischer Lederkluft betreten Mistress Stacey und ihre vier Mannen die Bühne. Prompt stehen die ersten Reihen in der Markthalle bereit, die Amerikaner gebührend zu empfangen. Und das sollte sich bezahlt machen. Eine sehr gut aufgelegte Band, die ihr Publikum sofort in den Bann zieht. Majestätisch schreitet Schreihals Stacey über die Bühne und ihr Gefolge verbeugt sich ehrfürchtig vor ihr. Man kann davon halten was man möchte, aber das wirkt schon ziemlich gut, wie SAVAGE MASTER sich gekonnt in Szene setzen. Nach dem Auftritt steht die Band noch am Merchstand, trinkt da noch ein Bier und macht dort noch ein paar Fotos mit ihren Fans. Bei ihrem Auftritt kommt der erneute Schwenk zu traditionellem Heavy Metal sehr gut bei den Zuschauern an. Das ist auch ein Lob am Veranstalter, die bunte Mischung auf dem Hell Over Hammaburg ist ein großes Plus. (mu)
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Es ist mein Part, dann wieder von DIAMOND HEAD und MASTERS HAMMER zu berichten, obwohl ich ja zugeben muss, dass ich nie ein riesen DIAMOND HEAD-Fan war und es wohl auch nie werden werde. Was wahrlich nicht am Auftritt heute Abend liegt, der war stark. Mit 'Play It Loud' starten die Briten und machen damit auch gleich das Motto für ihren heutigen Auftritt klar. Mit viel Spaß in den Backen fegt die Band über die Bühne, Neu-Sänger Rasmus, der seit 2014 in der Band ist, kommt dabei extrem professionell und vor allem gut bei Stimme rüber. Über 'Bones', 'Heat Of The Night' und 'Set My Soul on Fire' arbeitet man sich weiter durch die Setlist, während die Fans vor der Bühne ebenso gut abgehen, wie die Band auf der Bühne. "Haben sie 'Am I Evil?' schon gespielt?" werde ich gefragt, doch natürlich wird sich dieser Klassiker bis zum Ende aufgespart. 'Helpless', 'It's Electric' und 'Sucking My Love' stehen noch vor dem Song, der DIAMOND HEAD erst richtig bekannt gemacht hat, auf der Setlist. METALLICA haben 'Am I Evil?' bekannt gemacht, DIAMOND HEAD haben ihn geschrieben. Die Jungs aus der Bay Area haben nie verheimlicht, dass die Briten einen großen Einfluss auf sie gehabt haben und so kommt der Song heute Abend natürlich noch einmal eine Nummer stärker. Sehr guter Auftritt. (ed)

Dann wird der Kauz-Faktor des Hell Over Hammaburgs extrem in die Höhe geschraubt. MASTER'S HAMMER aus Tschechien bilden den krönenden Abschluss des heutigen Tages. Stilecht mit Hut und rotem Seidenhemd oder verdeckt unter einer Mönchskutte zeigt sich die Band heut auf der Bühne, doch auf die halbnackten Statisten mit Ziegenköpfen muss verzichtet werden. Als letztes verbleibendes Gründungsmitglied hat sich Frantisek Storm neue Leute um sich versammelt, um sich heute Abend überwiegend den älteren Stücken der Band zu widmen. Es kommt nicht oft vor, dass MASTER'S HAMMER live auftreten, wodurch die Spielfreude natürlich extrem groß ist. Nach ein paar Soundproblemen hat man es doch geschafft, dass auch Percussionist Jan "Silenthell" P?ibyl zu hören ist. Dass das Keyboard aus der Konserve kommt, ist ein kleiner Wehrmutstropfen. Dennoch schafft es die Band relativ schnell das Publikum, inkl. den Verfasser dieser Zeilen, auf seine Seite zu ziehen. Man konzentriert sich also auf die früheren Songs, die einen gewissen Kultstatus haben, was zeigt, das der heutige letzte Song 'Jama Peke' zum Beispiel auch von BEHEMOTH auf deren "Ezkaton"-EP gecovert wurde. Der Sieger des heutigen Tages steht also für mich fest. MASTER'S HAMMER haben gewonnen. Nicht nur wegen der Mengenmäßig größten Auswahl am Merchtisch, auch wegen der Bühnenperformence, der Songs und des o. g. Kauzfaktors sind MASTER'S HAMMERS Tagessieger. (ed)
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Wie auch in den letzten Jahren wird der erste Tag im Foyer mit einer Metal-Disco beendet. Diese schenke ich mir allerdings und widme mich lieber einem Spaziergang, der mich runter zum Hafen führt. Ein gelungener Tag geht zu Ende und die Vorfreude auf den zweiten Tag steigt. Doch die große Frage bleibt "VISIGOTH oder VENENUM?".

Samstag, 10.03.18


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Der Samstagmorgen steht ganz im Zeichen der Entspannung und des Konsums. Nach dem Frühstück wird erstmal der örtliche Saturn überrannt. Überrannt deswegen, weil man dort die ganzen Gesichter vom Abend zuvor aus der Markthalle wieder trifft. Kollege Musty und ich geben uns also ganz dem Kaufrausch hin und es wird viel gefachsimpelt. Kurzer Gang zurück ins Hotel und schon steht das Mittagessen auf dem Programm, denn, auch das ist mittlerweile Tradition, um 15 Uhr treffen sich die User des Deaf Forever Forums zum Gruppenfoto. Familientreffen eben! Auf die Frage, was denn die größte Herausforderung bei der Organisation eines solchen Festivals ist, antwortet Mühlmann: "Es gibt einige Herausforderungen. Im Vorfeld: Mein Wunschzettel muss stets die finanzielle Machbarkeit berücksichtigen. Sprich: Mir ist es wichtiger, ein von Anfang bis Ende stimmiges, attraktives Programm auf die Beine zu stellen, anstatt den Großteil des Budgets für einen großen Headliner zu verblasen, um dann nur noch Kleingeld für regionale Kleinstbands übrig zu haben. Das Programm muss bereits ab dem Opener für die Besucher attraktiv sein." Und da muss sich auch dieses Jahr der Wolf keine Sorgen machen, denn mit THE WIZARDS hat er eine echte Überraschung am Start. Die Retro-Rocker aus Spanien schaffen es direkt auch die letzte Müdigkeit oder die Kopfschmerzen, bedingt des gestrigen Tages, aus den Gästen rauszuspielen. Das Publikum ist sofort auf 180 und feiert direkt weiter. Der Sänger muss sich noch kurz das Kabel vom Fuß wickeln, was nicht ganz so leicht gelingt, wie es aussieht, und dann geht es auch schon los. Wahnsinn, diese Energie. Der zweite Tag ist ja Bandtechnisch immer etwas voller besetzt, als der erste, also wird zusätzlich das Marx geöffnet, in dem es mit einer Kapazität von ca. 250 Leuten schon sehr kuschelig werden kann. Um 16:30 stehen dort MAGGOT HEARTS auf der Bühne und Kollege Musty ist vor Ort. (ed)
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MAGGOT HEART eröffnen den Reigen im Marx. Schnell macht sich eine gute Zustimmung im Publikum breit. Die zwei Damen und die zwei Herren sorgen für eine ordentliche Prise Rock'n'Roll auf und vor der Bühne. Das wissen die Fans zu würdigen und geben entsprechend Gas. Sängerin Linnea Olsson weiß eben, wie man das Publikum zum Kochen bringt. Dafür ernten MAGGOT HEART viel Applaus und haben gut vorgelegt für den Tag. (mu)
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Erfahrungsgemäß ist es so, dass mir auf einem Festival nicht jede Band gefallen kann, ich denke es wäre auch utopisch. Mit SPELL habe ich da zum Beispiel meine Probleme. Ihr Heavy Metal/Hardrock mit leicht okkultem Anstrich ist beileibe nicht schlecht und Omas Lampe in der Ecke, plus die Kerzen auf dem Tisch sind ein Hingucker, doch musikalisch holt mich das Trio heute nicht ab. Energie und Leidenschaft ist alles da, spielerisches Können ebenso, doch der Funke will einfach nicht überspringen. Was für mich nicht weiter schlimm ist, denn ich sehe in viel enthusiastische Gesichter im Publikum und ich denke, die Band kann es somit verkraften mich heute nicht, als Fan gewonnen zu haben. Was sich mit der folgenden Band komplett anders verhalten soll. (ed)

UNIVERSE 217 sind für mich die Überraschung des Festivals. Was für eine Frau, was für eine Stimme. Die Rede ist von Tanya, der Frontfrau. Da hat mich ihre Austrahlung und Stimme doch direkt in ihren Bann gezogen. Erst im Nachhinein erfahre ich, das der eigentliche Schlagzeuger Krankheitsbedingt nicht mitkommen konnte, doch Bassist Nick und Gitarrist Manos machen einen fantastischen Job. Dicke Soundwände kommen auf mich zu, dazu dann Tanya, die ganz in den Songs versinkt und ihre Leidenschaft in ihren Doom-Songs völlig auslebt. Songs, wie 'Mouth' oder 'Never' wurden dazu geschrieben, um eine Gänsehaut zu erzeugen. Ziel erreicht. UNIVERSE 217 haben sich hier und heute einen Platz auf dem Treppchen erspielt, mal schauen auf welcher Stufe sie letztendlich stehen werden. Während ich als noch völlig im Bann der Griechen stehe, steht Musty im Marx bei THE FOG. (ed)

THE FOG entern als Nächstes die Bühne im Marx. Ihre Mischung aus Death und Doom Metal sorgt für zahlreiches Erscheinen vor der Bühne. Entsprechend legen THE FOG auch los. Gegen Mitte des Sets verzögern sich die Pausen zwischen den Liedern, da machen sich erst Zwischenrufe breit. Danach geht die Stimmung allmählich dahin. Am Ende bleibt ein durchschnittlicher Auftritt ohne großen Erinnerungswert übrig. (mu)
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Für mich kommt dann die große Herausforderung einen Platz im Marx zu bekommen, da dort die Senkrechtstarter von OLD MOTHER HELL spielen werden, doch ich komme zu spät. Was schon im Vorfeld ankündigte, wird dann zur Gewissheit. Es ist kein Reinkommen mehr, dabei hätte ich die epischen Doom Metaller zu gerne gesehen. Schon beim Vinyl, welches ich direkt bei der Band kaufen wollte, war ich zu spät (alle weg) und nun habe ich leider nicht die Chance sie live zu sehen, sondern nur ein paar Töne zu hören. Aber so ist das nun mal. Die räumlichen Möglichkeiten sind halt begrenzt, das Marx ist klein und man muss sich halt damit abfinden, wenn es nicht klappt. Ich höre aber im Nachhinein, dass die Band absolut stark war, auch seitens OLD MOTHER HELL scheint es gut zu laufen, die Begeisterung auf und vor der Bühne kennt keine Grenzen. (ed)
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E-FORCE schicken sich an, ein paar alte VOIVOD Klassiker am heutigen Abend zu performen. Mastermind von E-FORCE ist Eric Forrest, der einst die VOIVOD Alben "Phobos" und 'Negatron" einbrüllte. Von diesen Alben hören die Zuschauer heute ein Best-of. Zu Songs wie 'Nanoman' oder 'Mercury' gehen die Fans im vorderen Drittel ordentlich ab. Spielfreudig zeigt sich die multinationale Band, bestehend aus einem Kanadier, zwei Spaniern und einem Franzosen. Man könnte meinen, das wirke irgendwie nach einem Band-Casting, jedoch stellen E-FORCE klar, das dem nicht so ist. Mitreißend und an alte Zeiten erinnert, liefert das Quartett eine gelungene Show ab. (mu)

Die britischen SOLSTICE bitten zum Tanz in der Markthalle. Die anfangs leichten technischen Probleme sind schnell abgelegt und eine wahnsinnige Portion Epic Doom Metal auf das Publikum losgelassen. Diese feiern das sofort und werden direkt in den Bann gezogen. Die markante und authentische Stimme von Sänger Paul Kearns verleiht den Songs eine wunderbare Note. Selten schafft es ein Sänger, so dermaßen eindrucksvoll einem Konzert seinen Stempel aufzudrücken. Aber auch die übrigen vier Musiker wissen, wie man epische Momente aus ihren Instrumenten herauskitzelt. Mit Hits 'To Sol a Thrane' oder dem heute abschließenden 'Cimmerian Codex' begeistert das Quintett die Markthalle restlos. Das macht sich auch am Merchstand bemerkbar. Diese wird relativ schnell nach dem Gig restlos geplündert. SOLSTICE sind defintiv eine der Überraschungen auf dem diesjährigen Hell Over Hammaburg. Für jeden Fan von traditionellem Heavy Metal eine ganz klare Empfehlung, sich kein Konzert der Engländer entgehen zu lassen.(mu)
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Gleichzeit mit den Epic-Doom-Metallern von SOLSTICE zu spielen ist vielleicht nicht die dankbarste Aufgabe, doch TRAVELINN' JACK meistern auch dieses mit Bravour. Das Marx ist trotzdem gut gefüllt und die Berliner rocken so ziemlich alles, was sie drauf haben. Vielleicht liegt es am Kontrast, entweder Doom auf der großen Bühne oder halt puren Rock der KISS-Marke, mit einer Frau am Gesang. Das anwesende Publikum spricht da eine deutliche Sprache, denn Konfetti steht einfach für gute Laune. (ed)

Musty und ich haben im Vorfeld darüber gesprochen, wer zu VISIGOTH und wer zu VENENUM geht. Beide sind großartige Bands, beide im Moment schwer angesagt und beide spielen relativ zeitgleich. Auch hier war zu erwarten, dass es im Marx bei VISIGOTH voll, wenn nicht sogar sehr voll werden würde. Schon direkt nach TRAVELLIN' JACK werden die ersten Plätze reserviert und VISIGOTH bieten dann genau das, was die Fans hören wollen. Sänger Jack zeigt sich zeitweise selbst etwas überrascht ob der überschwänglichen Reaktionen des Publikums. Sei es nun der Opener 'Dungeon Master', 'Hammerforged', 'Warrior Queen' oder 'The Revenant King'. Die Band kann heute nur gewinnen. Das Marx wird zum Schlachtfeld (im positiven Sinne) und VISIGOTH führen uns durch eben jene Schlacht. Es bleibt sogar noch so viel Zeit und die Möglichkeit, 'Iron Brotherhood' zu spielen, welches ursprünglich nicht auf der Setlist steht, vom Publikum aber gefordert wird. Dem kommen die Amerikaner gerne nach. Beim nächsten Mal dann bitte auf der großen Bühne. (ed)
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VENENUM sind die vorletzte Band in der Markthalle. Die Zügel werden wieder enger gezogen. VENENUM starten forsch in guter Old School Death Metal Manier. Das bleibt auch die erste Hälfte des Konzertes so. Den zweiten Teil gestalten sie mit der 'Trance-Of Death'-Trilogie ihres gleichnamigen Albums. Diesen Trumpf spielen die Franken äußerst gekonnt aus. Immer weiter baut sich eine ungeheure Stimmung auf, die einfach unbegreiflich ist. Rasante Headbang-Parts wechseln sich mit atmosphärischen, doomigen Passagen ab und lassen schlussendlich viele erstaunte Fans zurück. Und trotz der sich zeitlich überschneidenden Spielzeit mit VISIGOTH schaffen VENENUM eine große Zahl an Zuschauern vor die Bühne zu locken. (mu)

ATLANTEAN KODEX werden heute ein leichtes Spiel haben. Für mich ist es ja das erste Mal, dass ich die Band live zu Gesicht bekomme, dementsprechend groß ist natürlich die Vorfreude. 'The White Goddess' ist ein Überalbum und die Arbeiten an dem neuen Longplayer gehen soweit voran, dass es heute mit 'Lion Of Chaldaea' auch schon einen neuen Song zu präsentieren gibt. Und der reiht sich perfekt in die Setlist rein. Gänsehaut pur gibt es bei 'Sol Invictus', 'Heresiarch' und natürlich bei 'Twelve Stars And An Azure Gown'. Schöner kann man Europa nicht besingen. Der Siegeszug der Jungs aus Bayern setzt sich fort. Eine großartige Show, inkl. dickem Sound, gutem Licht und einem Überraschungsgast auf der Bühne helfen ihnen dabei. Jake von VISIGOTH, der seitlich der Bühne steht, wird gegen Ende des Sets mehr oder weniger auf die Bühne gezwungen und so gibt es ein kurzes Duett zwischen Jake und Markus. Sichtlich gerührt verlässt der VISIGOTH-Sänger nach ca. eineinhalb Minuten die Bühne wieder.
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Und mit Ende des Sets von ATLANTEAN KODEX geht auch das diesjährige Hell Over Hammaburg zu Ende. Die Planung für 2019 laufen in vollen Zügen, mit GATEKEEPER, PROFESSOR BLACK (da isser wieder!!), SANHEDRIN, THE NEPTUNE POWER FEDERATION gibt es schon die ersten Bestätigungen und auf die Frage hin, welche Band er gerne mal auf dem HOH hätte, sagt Mühlmann:"Das perfekte HOH würde mit THE DEVIL'S BLOOD als Headliner aufwarten... Leider nur ein Traum. MASTER'S OF REALITY wären ebenfalls eine Band, die ich mit Kusshand nehmen würde. Oder einen gesunden und halbwegs fitten Paul Di’Anno mit einer Early-Maiden-Show. Oder TEITANBLOOD! Und sollten drei Chaoten aus Madrid auf die Idee kommen, POCLAMATION zu reaktivieren, stünde ihnen die Tür zur Markthalle sperrangelweit offen…"

Lassen wir uns also überraschen und harren der Dinge. Fest steht, dass es wieder ein bunter Stilmix werden wird, und der 09.03. und 10.03.2019 dick im Kalende markiert ist. Und mit einem großen Dankeschön an den Veranstalter, Techniker, Bands, Thekenkräfte und das grandiose Publikum verabschiede ich mich aus Hamburg und freue mich auf die siebte Ausgabe 2019!!

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Billing
ATLANTEAN KODEX - DEAD KOSMONAUT - DIAMOND HEAD - E-FORCE PERFORMING VOIVOD - GEVURAH - MAGGOT HEART - MASTER'S HAMMER - SAVAGE MASTER - SOLSTICE - SOURCE - SPELL - THE FOG - THE WIZARDS - TRAVELIN JACK - ULTHA - UNIVERSE217 - VENENUM - VISIGOTH

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