Livebericht Paradise Lost (mit Pallbearer ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Herford (X) - 28.09.2017 (26749 mal gelesen) |
Es ist eine konzertreiche Woche, diese Woche. Am Montag war ich noch bei SATYRICON, heute dann PARADISE LOST und morgen geht es nach Berlin zu MAYHEM. Ja, kann man mal machen. Zumal alle der drei genannten Bands mit einem starken Album unterwegs sind. MAYHEM spielen das komplette "De Mysteriis Dom Sathanas", SAYTRICON sind mit "Deep Calleth Upon Deep" unterwegs und die Jungs von PARADISE LOST dürfen mit "Medusa" jüngst einen erneuten Chart-Einstieg vermelden. Wenn das also nichts heißen soll. Mein Kumpel Boddy und ich treffen schon gegen 18:15 am Herforder X ein, da vor dem Konzert noch ein Interview mit Aaron geplant ist, was dann kurzfristig geändert wird und wir 10 Minuten später Schlagzeuger Waltteri Väyrynen gegenüber sitzen. Dazu dann aber mehr, wenn das Interview auch online ist. Nachdem das Interview beendet ist, setzen wir uns schon mal in den Konzertraum, wo die opening Band SINISTRO gerade dabei ist, ihren Soundcheck zu machen. Irgendetwas scheint noch nicht zu passen, denn obwohl eigentlich um 19 die Türen geöffnet werden sollen, bittet die Band darum, noch etwas damit zu warten. Doch kurz nach sieben ist es dann soweit. Die Türen öffnen sich und es dauert auch nicht lange, bis SINISTRO ihr Set starten. Langsamer, fast sludgiger Doom, den die Portugiesen spielen, inkl. einer Frau am Gesang. Aber wirklich überzeugen kann mich das nicht, und wenn ich mir das bisher noch etwas spärliche Publikum so ansehe, dann scheint es nicht nur mir so zu gehen. Also nutzen mein Kumpel Boddy und ich die Zeit, um eben nebenan etwas essen zu gehen. Als ich wieder im X ankomme, sind SINISTRO gerade mit ihrem Gig durch und ich mache mich bereit für PALLBEARER. Ich muss ja gestehen, dass ich mich mit PALLBEARER nie so wirklich beschäftigt habe. Keine Ahnung warum. Ist aber so. Nach der Show in Herford muss ich aber sagen, dass ich das wohl mal dringend nachholen muss. Die vier Jungs haben schon Eindruck hinterlassen, was alleine schon dadurch begründet ist, dass sie wohl einige WARNING-Platten in ihrem Regal stehen haben und nicht nur das, sondern die Platten sie auch noch ganz stark beim Songwriting von diesen Platten beeinflusst worden sind. Leider macht mir der etwas matschige Sound heute Abend sehr zu schaffen. Etwas differenzierter und klarer hätten die Instrumente schon klingen dürfen. Aber was soll's? Werde ich mir halt die Platten zulegen und mit einem klaren Sound im heimischen Wohnzimmer zu Gemüte führen. Das X hat sich mittlerweile doch recht gut gefüllt und ich tippe mal so auf ca. 400-450 Leute, die heute gekommen sind. Ein kurzer Blick über den Merchtisch verrät mir auch, dass ich den Geldbeutel getrost steckenlassen kann. Ein Bierkrug, ein paar Plektren und sonstiger Kleinkram, dazu die üblichen Shirts, für 25€. Vom Motiv her sind einige schon sehr schick, doch wirklich brauchen tue ich heute Abend keines. Nach der obligatorischen Umbaupause kommen die Engländer auch schon recht zügig auf die Bühne und eröffnen ihren Gig mit 'Blood And Chaos', was ein großartiger Song ist. Das finden wahrscheinlich viele heute Abend, jedoch ist das ostwestfälische Publikum anfangs doch immer etwas verhalten und schaut erst mal. Mit dem zweiten Song rutschen PARADISE LOST gleich zu meinem Lieblingsalbum "Icon". Von mir aus hätten sie auch gerne 'True Belief' spielen dürfen, doch 'Remembrance' ist natürlich auch gut. Nach dem folgenden 'From The Gallows' kommt mit 'One Second' natürlich erst mal das Kontrastprogramm. Trotz der damaligen Stiländerung macht sich der Song gut in der Setlist und es ist sympathisch zu sehen, dass sich die Band ihrer damaligen musikalischen Ausrichtung auch heute noch bewusst ist und sie immer mit ein bis zwei Songs bedacht wird. Trotzdem liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem neuen Album "Medusa", dessen Titelsong auch live extrem gut rüberkommt. Das Publikum ist mittlerweile gut aufgetaut und es wird deutlich, dass vor allem die alten Songs, wie 'Shadowkings', 'Eternal' und 'Forever Failure' einen Ticken mehr gefeiert werden als die neueren. Und so wird der erste Block mit 'Faith Divides Us', 'An Eternity Of Lies' und 'The Longest Winter' geschlossen. PARADISE LOST eilt ja immer der Ruf voraus, nicht die beste Liveband zu sein, doch heute Abend zeigen sie sich in sehr guter Stimmung, was der Band durch ein mittlerweile fast enthusiastisches Publikum bedankt wird. Aber nur fast, man darf ja nicht vergessen, dass wir hier in Ostwestfalen sind. Doch auch in OWL kennt man den Ruf nach Zugabe und so dauert es nicht lange, bis die Briten erneut die Bühne entern und dann mit dem neuen 'Fearless Sky' und den beiden alten Krachern 'Embers Fire' und 'The Last Time' diesen Abend beenden. Im Vorfeld verriet und Schlagzeuger Waltteri, dass sie von Abend zu Abend die Setlist immer mal etwas austauschen und ich kann sagen, dass wir heute Abend mit der Setlist Glück hatten. Zwar gab es kein 'As I Die', aber dafür 'Eternal' und es gab auch kein 'True Belief' aber dafür ein paar andere der "Icon" und der "Draconian Times". Für mich also ein absoluter Zugewinn und so kann ich mit einem guten Gefühl nach Hause fahren. Setlist: 01. Blood And Chaos 02. Remembrance 03. From The Gallows 04. One Second 05. Tragic Idol 06. Medusa 07. No Hope In Sight 08. Shadowkings 09. Eternal 10. Forever Failure 11. Faith Divides Us - Death Unites Us 12. An Eternity Of Lies 13. The Longest Winter Encore: 14. Fearless Sky 15. Embers Fire 16. The Last Time |
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