Livebericht In Flames (mit Papa Roach und Wovenwar) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Bochum (Ruhrcongress) - 01.11.2014 (24353 mal gelesen) |
IN FLAMES rufen und alle kommen. Überwiegend natürlich das etwas jüngere Publikum, aber auch alte Säcke, wie mein Kumpel Boddy und ich finden heute den Weg in den Ruhrcongress von Bochum. Während nebenan das etwas gesetztere Publikum sich Starlight Express ansehen will, finden sich schon weit vor offiziellem Einlass die ersten Fans vor der Tür zusammen, um sich Geschichten über ihre Lieblingsband zu erzählen. Lt. Webseite finden in dem großen Saal bis zu 5000 Leute Platz und ich würde sagen, dieser steht kurz davor ausverkauft zu sein. Wir haben schon zwei Interviewtermine mit IN FLAMES und PAPA ROACH hinter uns, als wir gegen 18.30 die Halle betreten. Ein kurzer Blick über das Merch verrät mir, dass ich meinen Geldbeutel heute stecken lassen kann. Zumindest ist merchtechnisch nichts für mich dabei. Da wir aber schon etwas länger unterwegs sind, macht sich Hunger breit und ich besorge mir eine völlig überteuerte Laugenbretzel. 10 Minuten früher als es das Protokoll vorgibt entern WHILE SHE SLEEPS die Bühne. Klar, zu dieser Uhrzeit ist der Saal noch nicht proppenvoll aber schon sehr gut besucht. Die mir bisher unbekannten WHILE SHE SLEEPS finden aber guten Anklang beim Publikum. Klar, konnten sie in der Vergangenheit schon Preise als "Best New Artist" einstreichen und auf den großen Festivals, wie Sonisphere und Rock am Ring/Rock im Park, waren sie auch schon zu Gast. Musikalisch wird hier eine ordentliche Metalcore-Keule geschwungen. Typische Breakdown-Parts gepaart mit melodischen Gesangsbögen. Die Jungs wirken gut gelaunt und zeigen Spielfreude. Ob das ständige Rumgerotze auf der Bühne nun sein muss, kann jeder für sich entscheiden. WHILE SHEE SLEEPS arbeiten übrigens gerade in den letzten Zügen an ihrem neuen ALbum "Brainwashed", welches Anfang nächsten Jahres erscheinen wird. Wir haben einen Fotosession-Termin mit PAPA ROACH, als WOVENWAR grad ihr Set beginnen. Von draußen höre ich noch die ersten Klänge und das enthusiastische Gebrüll des Publikums. Scheint also alles gut zu laufen. "Cut my life into pieces. This is my last resort...". 14 Jahre ist es her, dass man diesem Song eigentlich kaum entkommen konnte. Egal ob TV, Radio oder Disco. Der Song lief einfach überall und war der große Durchbruch für PAPA ROACH. Ich oute mich jetzt mal als nicht besonders großer Fan der Band, habe sie auch aus diesem Grund bisher noch nie live gesehen. Premiere also heute für mich. Das Set startet mit 'Getting Away With Murder'. Die Band ist gut gelaunt, zeigt Spielfreude und hat sofort das Publikum in der Hand. Fans der ersten Reihe brüllen mir die Titelzeile ins Ohr, als ob es kein Morgen gibt. Es scheint, als wäre der weibliche Anteil der schreienden Menge im Moment deutlich höher. PAPA ROACH gehen während ihrer Show vor und zurück in der Zeit. Natürlich in die Vergangenheit bis hin zu ihrem ersten Album "Infest", welches heute mit 5 Songs bedacht wird. Lediglich die Alben "Metamorphosis" und "LoveHateTragedy" finden sich nicht in der Setlist wieder. Sie blicken aber auch in die Zukunft, denn im Januar erscheint das neue Album "F.E.A.R.". Mit 'Face Everything And Rise' stellen die Jungs heute das Album mit dem Titelsong vor. Die Band bietet eine sehr starke Show voller Energie. Auch Sound und Lightshow erstellen einen guten Rahmen und lassen die Show zu einer runden Sache werden. Nach einem kurzen instrumentalen Intro geht es direkt über zum größten Hit. Der Sänger brüllt zusammen mit dem Publikum: "Cut my life into pieces. This is my last resort....". Eine tolle Atmosphäre. Wenn auch PAPA ROACH nicht unbedingt meine Musik machen, muss man ihnen aber zugestehen, dass sie eine gute Show abliefern und sehr sympathische Typen sind. Setlist PAPA ROACH: 01. Getting Away With Murder 02. Between Angels And Insects 03. Where Did The Angels Go? 04. Infest 05. Blood Brothers 06. Burn 07. Broken Home 08. Face Everything And Rise 09. Engage 10. Still Swinging 11. ...To Be Loved 12. Last Resort Das Warten auf IN FLAMES verkürzen wir uns mit einer Cola. Nein, kein alkoholfreies Bier. Ich bin etwas angeschlagen. Das aktuelle Album der Göteborger ist ja schon etwas kontrovers ausgefallen, deshalb bin ich gespannt auf die Reaktionen im Publikum. Übrigens an Publikum mussten sie bisher nicht einbüßen. Die Halle ist voll, nahezu ausverkauft. Die Bühne wird mit einem schwarzen Vorhang abgeschirmt und plötzlich erklingen die ersten Töne des Intros, welches auch das Intro der aktuellen Platte ist. Als der Vorhang fällt und IN FLAMES mit 'In Plain View' starten gibt es kein Halten mehr für das Publikum. Man kann sagen, es ist sofort auf 180 und es hält diesen Pegel bis zum Ende der Show. So viel sei schon mal gesagt. Es folgt 'Everythings Gone'. Zwei Songs vom neuen Album, die vom Publikum sehr gut aufgenommen werden. Ich habe ja IN FLAMES nach "Come Clarity" aus den Augen verloren, deshalb sind mir ein Song, wie 'Fear Is The Weakness' gänzlich unbekannt. Das folgende 'Trigger' kenne ich aber wieder und packt mich immer noch. Danach gehen die Schweden weit zurück in der Zeit. Ins Jahr 1999, um genauer zu sein. "Colony" wird heute mit 'Resin' bedacht. Für mich leider etwas zu wenig Songs von den ersten vier Alben. Aber gut, was will man machen? Mit den nächsten 6 Songs widmet sich die Band nur den letzten beiden Alben. Bis mit 'Cloud Connected' ein nächster großartiger Song abgearbeitet wird. IN FLAMES wirken übrigens bei guter Laune. Sänger Anders verlässt immer mal wieder die Bühne, wenn es die Zeit erlaubt, um sich einen Schluck zu genehmigen. Auch "Neuzugang" Niclas hat sich mittlerweile sehr gut integriert. Vor 'Only For The Weak' starten IN FLAMES dann mit ihrem Ritual. Sie nennen es "The Facebook Photo", was bedeutet, dass ein Fan mit Kamera auf die Bühne kommen darf. Nach etwas Suchen trifft es ein junges Mädchen, die sich natürlich sehr freut. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde heizt Sänger Anders die Leute immer wieder an, damit das Mädchen ein paar gute Fotos für ihr Profil machen kann. Sie darf dann auch noch während "Only For The Weak" gespielt wird, auf der Bühne bleiben, während die Band ab und zu für sie posiert. In den letzten Zügen der Show fordert Anders die Leute immer wieder zu springen auf, und dieses kommt dem Sänger natürlich gerne nach. Der Hallenboden bebt. Klar, IN FLAMES sind mittlerweile absolut eingespielt und routiniert. Da passieren keine großen Fehler mehr, leider geht nach so vielen Jahren aber auch die Spontanität verloren, was die Show aber nicht unbedingt schlechter macht. Also, musikalisch kann man von den heutigen IN FLAMES halten, was man möchte. Aber eine schlechte Show kann man den Schweden nicht nachsagen. Wer sich diesbezüglich bisher noch nicht davon überzeugen konnte, kann das nächstes Jahr nachholen. Bisher ist die Band ja u.a. schon für Wacken 2015 und das X-Rockfest in Herford bestätigt. Setlist IN FLAMES: 01. In Plain View 02. Everything's Gone 03. Fear Is The Weakness 04. Trigger 05. Resin 06. Where Dead Ships Dwell 07. With Eyes Wide Open 08. Paralyzed 09. Through Oblivion 10. Ropes 11. Delight And Angers 12. Cloud Connected 13. Only For The Weak 14. The Chosen Pessimist 15. The Quiet Place 16. Rusted Nail 17. The Mirror's Truth 18. Deliver Us 19. Take This Life Weitere Fotos findet ihr hier |
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